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Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

Titel: Entflammte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wie ein Pekinese mit Verdauungsbeschwerden. »Ist etwa das der Grund für die Entfremdung zwischen ihm und dir, Alexia? Du hast dich ihm gegenüber doch nicht etwa … geistreich verhalten, Liebes?« Mrs. Loontwill unterließ es seit der Hochzeit ihrer Tochter, Lord Maccons Namen auszusprechen, um sich darauf zu beschränken, dass Alexia geheiratet hatte – was die meisten bis unmittelbar vor diesem schicksalhaften Ereignis für höchst unwahrscheinlich gehalten hatten –, ohne daran denken zu müssen, was sie geheiratet hatte. Lord Maccon war ein Adeliger, zugegebenermaßen, und noch dazu einer der vornehmsten Ihrer Majestät, so viel stand fest. Aber er war auch ein Werwolf. Und dass Lord Maccon Mrs. Loontwill nicht ausstehen konnte und kein Problem damit hatte, dies alle Welt, einschließlich Mrs. Loontwill, wissen zu lassen, war der Sache auch nicht gerade dienlich. Also, einmal hatte er sogar …
    Jäh verbot sich Alexia jeden weiteren Gedanken an ihren Ehemann und wischte die Erinnerung gnadenlos fort. Leider musste sie feststellen, dass sie versunken in ihre quälenden Gedanken das Stück Toast derart verstümmelt hatte, dass nicht die geringste Hoffnung mehr bestand, ihn noch verzehren zu können. Mit einem Seufzer nahm sie sich eine neue Scheibe.
    »Mir scheint es offensichtlich«, warf Felicity mit einem Hauch von Endgültigkeit ein, »dass deine Anwesenheit hier irgendwie Evys Verlobung zerstört hat, Alexia. Nicht einmal du kannst dich aus dieser Sache herausreden, liebe Schwester.«
    Felicity und Evylin waren Alexias jüngere Halbschwestern, was ihre Geburt anbelangte, und standen in keinster Weise mit ihr in einer Beziehung, wenn man andere Faktoren in Betracht zog. Sie waren klein, blond und zierlich, wohingegen Alexia groß und dunkel war und – offen gestanden – nicht gerade zierlich. Alexia war in ganz London für ihren Intellekt, ihre Unterstützung der wissenschaftlichen Gesellschaft und ihren scharfen Wortwitz bekannt. Felicity und Evylin waren bekannt für ihre Puffärmel. Demzufolge war die Welt im Allgemeinen ein friedlicherer Ort, wenn die drei nicht miteinander unter demselben Dach lebten.
    »Und uns ist allen bewusst, wie wohldurchdacht und unvoreingenommen deine Meinung in dieser Angelegenheit ist, Felicity.« Alexias Tonfall war völlig ungerührt.
    Pikiert nahm sich Felicity den Skandalteil des Lady’s Daily Chirrup vor, um deutlich zu machen, dass sie nicht weiter an der Unterhaltung teilhaben wollte.
    Mrs. Loontwill hingegen preschte mutig weiter vor. »Sicherlich ist es doch höchste Zeit, dass du nach Woolsey Castle heimkehrst, Alexia. Ich will damit sagen, du bist nun schon beinahe ein Woche hier, und natürlich haben wir dich gern bei uns, aber angeblich ist er inzwischen ebenfalls aus Schottland zurück.«
    »Na, bravo!«
    »Alexia! Wie schockierend!«, warf Evylin ein. »Natürlich hat ihn bisher niemand in der Stadt gesehen, aber man sagt, dass er gestern nach Woolsey zurückgekehrt ist.«
    »Wer sagt das?«
    Erklärend raschelte Felicity mit den Klatschspaltenseiten der Zeitung.
    »Ach, die.«
    »Er sehnt sich sicher schon nach dir, meine Liebe«, setzte Mrs. Loontwill ihre Attacke fort. »Sehnt sich jämmerlich nach dir und vermisst deine …« Hilflos fuchtelte sie mit den Händen.
    »Meine was, Mama?«
    »Äh … deine brillante Gesellschaft.«
    Alexia schnaubte – und das noch dazu am Esstisch! Ihre Unverblümtheit mochte Conall zwar bei ein paar seltenen Gelegenheiten gefallen haben, doch wenn er etwas vermisste, dann stand ihr Wortwitz zweifellos nicht ganz oben auf der Liste. Lord Maccon war ein Werwolf mit deftigem Appetit, um es gelinde auszudrücken. Was er an seiner Frau am meisten vermissen würde, befand sich erheblich weiter unterhalb ihrer Zunge.
    Als sein Gesicht kurz vor ihrem inneren Auge auftauchte, brachte das ihre Entschlossenheit für einen Moment ins Wanken. Dieser Ausdruck in seinen Augen, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten – so verletzt und betrogen. Doch das, was er von ihr glaubte, und dass er derart an ihr zweifelte, war unentschuldbar. Wie konnte er es wagen, sie nur mit der Erinnerung an seinen verlorenen Hundeblick alleinzulassen und derart mit ihrem Mitgefühl zu spielen!
    Alexia Maccon zwang sich gewaltsam dazu, an all die Dinge zu denken, die er zu ihr gesagt hatte. Niemals würde sie zu diesem – angestrengt rang ihr Verstand nach einer treffenden Beschreibung – misstrauischen, eifersüchtigen Schwachkopf

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