Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
doch, Liebling. Bist du nicht glücklich?â
Glücklich war gar kein Ausdruck! Zuerst hatte sie Zweifel gehabt, ob es wirklich richtig war, zu Alex zu ziehen. Aber sie hatte sich so danach gesehnt, immer bei ihm zu sein. Dann machte Cara sich klar, dass er Brüder hatte, seinen Vater und Freunde, die ihn schon eine halbe Ewigkeit kannten.
Würden all diese Menschen sie mögen? Passte sie zu ihnen?
Als seine Brüder auf der Insel ankamen, hatten sie Alex liebevoll an sich gedrückt, aber Cara forschend und abschätzend gemustert.
Dann legte Alex den Arm um sie und stellte sie freudestrahlend seinen Brüdern vor.
âDas ist Caraâ, sagte er.
Fünf Minuten später war das Eis gebrochen, und von da an verstand sie sich hervorragend mit Cameron und Matthew. Auch zu ihren Ehefrauen bekam Cara sofort einen guten Draht, und selbst der Patriarch Avery mochte sie auf Anhieb. Er nahm sie mit offenen Armen in die Familie auf.
âIch freue mich sehr, dich kennenzulernen, Cara.â Dabei zwinkerte er Alex zu. âWar doch gut, dass du auf meinen Rat gehört hast, mein Junge.â
âWovon sprichst du?â Alex war verblüfft.
âIch habe dich doch an deinen Treueschwur erinnert. Hättest du ihn vergessen, wärst du nie dieser reizenden jungen Dame begegnet.â
Alex lächelte. âDann war das also ein Test? Du wolltest mich auf die Probe stellen.â
âDas habe ich nicht gesagtâ, behauptete Avery mit Unschuldsmiene.
Vater und Sohn sahen einander lächelnd an. âIch glaube, ich habe dich unterschätzt, Dad.â
Gerührt beobachtete Cara diese Szene. Wenn die Beziehung zwischen ihrem Vater und ihr doch auch nur so entspannt sein könnte! Bis vor kurzem hatte sie nicht einmal gewusst, wer ihr Vater war. Jahrelang hatte sie sich gefragt, mit wem ihre Mutter verheiratet gewesen war. Jahrelang hatte ihre Mutter behauptet, ihr Mann wäre gestorben, als Cara noch ein kleines Mädchen war.
Dann erfuhr sie die Wahrheit.
Hinterher war sie wütend auf ihre Mutter, wegen all der Lügen, und sie hasste den Mann, der sie gezeugt hatte. Cara war überzeugt, diese Gefühle niemals überwinden zu können.
Doch dann erlebte sie Alex und dessen Beziehung zu seinem Vater aus der Nähe. Ãber Jahre, ja, im Grunde ihr ganzes Leben lang hatten zwischen Avery und seinen drei Söhnen Feindschaft und Missverständnisse geherrscht. Inzwischen war viel passiert, sie hatten sich ausgesprochen und jetzt ein herzliches Verhältnis zueinander.
Vielleicht gab es ja doch noch eine Chance, für sie und ihren Vater â¦
âCara?â
Sie blinzelte und sah ihn an. Beunruhigt ruhte sein Blick auf ihr. Erst jetzt fiel ihr seine Frage wieder ein: Bist du glücklich?
Die hatte sie noch gar nicht beantwortet.
âJaâ, sagte sie und lächelte ihm liebevoll zu. âIch bin sehr, sehr glücklich, Alexander.â
Eigentlich wäre dies der richtige Augenblick, um ihm die Wahrheit zu sagen.
âAlex? Ich muss dir etwas sagen. Ãber ⦠über â¦â
âIch möchte, dass du deine Wohnung in New York aufgibst und ganz zu mir ziehstâ, sagte er hastig. Offenbar hatte er schon eine ganze Weile darauf gewartet, ihr diesen Vorschlag zu machen. âIch möchte, dass du wirklich zu mir gehörst, Baby. Und ich gehöre zu dir. Ist das okay?â
âOkay?â Sie lachte glücklich. âOh ja, ja! Alex â¦â
Das schien ihn um eine Zentnerlast zu erleichtern.
Sekunden später lagen Cara und er sich in den Armen.
Den Freitagabend verbrachten die Gebrüder Knight traditionsgemäà gemeinsam.
An diesem Abend ging Alex zum ersten Mal mit gemischten Gefühlen zu dem Treffen.
âIch kann das auch mal ausfallen lassenâ, sagte er zum wiederholten Mal. âWenn es dir lieber ist, bleibe ich gern bei dir.â
Cara lachte. âAlex, es sind deine Brüder. Ihr verbringt den Freitagabend zusammen, seit ihr denken könnt.â Sie schmiegtesich an ihn und küsste ihn. âNun geh schon, und amüsier dich gut!â
âBist du auch wirklich sicher? Macht es dir nichts aus, allein zu Hause zu bleiben?â
âIch kann mich problemlos ein paar Stunden allein beschäftigen, Alex.â
âSicher, aber ich bleibe wirklich gern hier.â
âNicht nötig.â
âAber â¦â
âIch habe einiges vor. Meine Nägel müssen
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