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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Wimpern hervor. Obwohl seine Manieren tadellos waren, hatte er etwas an sich, das sie beunruhigte.
    Dennoch konnte sie nicht anders, als sich vorzustellen, wie sie beide von den Spiegeln, die rings um ihr Bett angebracht waren, reflektiert wurden. Seine dunklere Haut würde die auffallende Weiße ihrer eigenen Haut noch besser zur Geltung bringen, ihr blondes Haar und sein schwarzes Haar waren ein perfekter Kontrast. Sie hätten ein schönes Paar abgegeben. Dummerweise aber auch ein armes Paar.
    Lucinda hatte schon genug Armut erlebt. Sie wollte Geld und wünschte sich ein Leben voller Muße und Reichtum. Campbell war gut geeignet als kurzfristige Zerstreuung, aber nicht für mehr.
    Er machte einen Schritt auf sie zu, sodass seine Brust fast die ihre berührte, während sein Blick zu ihren Lippen glitt und dort hängen blieb. „Sie sollten einen Mann nicht so ansehen. Das ermutigt uns zu glauben, Sie wollten mit Ihren Augen etwas Bestimmtes sagen, etwas ... Gefährliches.“ Sein Mund verzog sich, und in seine Augen trat ein kalter Glanz. „Aber ich bin sicher, Sie wissen das.“
    Sie warf den Kopf in den Nacken. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.“
    „Tatsächlich nicht?“ Er fing die Haarsträhne ein, die sie kurz zuvor gelöst hatte, und ließ sie durch seine Finger gleiten. Ein leichter Duft nach Kölnisch Wasser hüllte ihn ein. „Wir sind beide Geschöpfe, die sich nach Erfüllung sehnen. Wir aalen uns in unserer Sinneslust.“ Er war ihr so nahe, dass sie seine Augen ganz genau betrachten konnte, seine Pupillen sahen aus wie schwarzer Samt.
    Sie hätte ihn in die Schranken weisen sollen, denn er nahm sich Freiheiten heraus, die sie nur wenigen erlaubte. Da sie aber immer noch den Schmerz von dem Schlag verspürte, den Jack ihrer Eitelkeit versetzt hatte, empfand sie Campbells Bewunderung als Balsam auf ihren Wunden.
    Auch wenn er nur ein schwacher Ersatz für Jack Kincaid war.
    Ein sehr schwacher.
    Lucinda wandte sich ab, befreite ihr Haar aus seinen Fingern und steckte die Locke wieder fest. „Wir ähneln uns in mancher Hinsicht, aber es gibt einen großen Unterschied zwischen uns.“
    „Und welcher wäre das?“, erkundigte er sich.
    „Unsere Herkunft. Ich gehöre nicht zum gemeinen Volk“, teilte sie ihm in hochmütigem Ton mit.
    Lucinda konnte die eisige Wut spüren, die von ihm ausging. Ein Gefühl von Macht durchzuckte sie, ließ ihre Brustspitzen hart und ihren Atem rascher werden. Das war das aufregendste Spiel, das sie kannte: die Taten und Gefühle des anderen herauszufordern und in ihm schmerzliche Leidenschaft oder zornige Ablehnung auszulösen. Sie liebte es zu beobachten, welche Wirkung ihre Worte hatten.
    Sein Lächeln war kalt. „Ich bitte zu beachten, dass ich nicht bürgerlicher Abstammung bin.“ Bevor sie antworten konnte, hob er die Hand. „Ich habe Sie nicht gesucht, um mit Ihnen zu flirten. Ich kam aus einem anderen Grund.“
    „Oh?“, sagte sie in gleichgültigem Ton. „Und worum geht es?“ Sie machte einen Schritt in Richtung Ballsaal und nahm an, dass er ihr folgen würde.
    Seine Finger schlossen sich um ihr Handgelenk, und er hielt sie fest. „Was ich Ihnen zu sagen habe, gehört nicht in die Öffentlichkeit.“
    „Dann schreiben Sie mir einen Brief. Lassen Sie mich gefälligst los“, fauchte sie ihn an.
    „Es geht um Kincaid“, erklärte er rasch.
    Nachdem er diesen Namen ausgesprochen hatte, sah Lucinda ihn lange schweigend an. „Was ist mit Jack?“, erkundigte sie sich schließlich widerwillig, denn sie brachte es nicht über sich, die Frage nicht zu stellen.
    „Ah, das interessiert Sie, nicht wahr?“, stellte er amüsiert fest.
    „Was haben Sie mir denn zu sagen?“, drängte sie ungnädig. „Ich kann hier nicht ewig herumstehen und Ihnen zuhören. Den nächsten Walzer habe ich Lord Selwyn versprochen.“
    „Er kann warten“, beschloss Campbell mit einer abfälligen Handbewegung. „Das hier nicht. Nicht, wenn Sie all die schmutzigen Details über Kincaids Ehe erfahren wollen.“
    Fast hätte Lucinda triumphierend aufgeschrien. Sie hatte doch gewusst, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmte! „Worum geht es?“
    „Kincaid hat Fiona MacLean nicht freiwillig geheiratet.“
    Lucindas Herz tat einen Extraschlag. „Nein?“
    „Fiona hat Kincaid zusammengeschnürt und gefesselt und ihn dann wie ein Opferlamm zum Altar geschleppt, sodass ihm nichts anderes übrig blieb, als Ja zu sagen.“ Diese Enthüllung verwirrte sie. „Ich kann mir

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