Entführung nach Dathomir
dich!«
In Windeseile stieg sie die Leiter hoch und sprang hinein.
Mit fünf Leuten war es im Trichter sehr eng. Luke war zwischen Teneniel und Isolder eingezwängt und stand bis zu den Knien in Trauben. Luke spürte Teneniels Panik, hielt ihre Hand und flüsterte: »Schon gut. Dir wird nichts passieren.«
Han zog sich nach oben und spähte aus dem »Mund« des Droiden, als er sich den Gefängnismauern näherte. »Zwei Posten stehen am Ausfalltor«, flüsterte Han und ließ sich wieder fallen.
Teneniels Herz hämmerte, und sie versuchte, tief durchzuatmen, sich zur Ruhe zu zwingen, die Macht zu fühlen, so wie Luke es ihr geraten hatte. Luke verfolgte ihre Anstrengungen. Nach einer Weile atmete sie ruhig und gleichmäßig. »Gut«, flüsterte er und drückte ihre Hand.
Als sie das Ausfalltor erreichten, fiel Licht durch die Öffnung über ihren Köpfen, und der Droide blieb stehen. Mit metallischer Stimme knirschte er: »Ich habe eine Ladung Hwotha-Trauben für die Prozessoren.«
»So früh?« fragte eine der Wachen. »Die Weinstöcke müssen unter der Last ja fast zusammenbrechen. Du kannst passieren.«
Der Droide stapfte ins Gefängnis, und Luke hörte, wie sich die Wachen gedämpft unterhielten. »Wenn es so viele Trauben gibt, glaubst du, daß wir welche abbekommen?«
»Nee«, meinte der andere. »Die hohen Tiere werden sie alle allein essen.«
Der Droide trottete durch hell erleuchtete Gänge, an Maschinen vorbei, die zischten und Dampf ausstießen, und blieb kurz stehen. Der Boden unter ihren Füßen öffnete sich, und Luke rutschte durch eine glatte Metallröhre in die dunkle Tiefe. Teneniel gab einen verängstigten Laut von sich, und Luke ergriff ihre Hand und flüsterte: »Es ist alles in Ordnung.«
Sie landeten auf einem Förderband und wurden aus Deckendüsen mit Wasser bespritzt. Als sie die Waschanlage passiert hatten, fauchte plötzlich eiskalte Luft über sie hinweg.
Und dann sahen sie endlich direkt vor sich Licht durch eine Öffnung in der Röhre fallen. Luke rollte vom Förderband und zog Teneniel mit sich. Sie landeten mitten in einem Gewirr klappernder und brummender Maschinen, die auf hüfthohen Metallpfeilern standen. Die Luft war feucht und warm, aber Luke konnte nicht viel erkennen. Er horchte konzentriert. Rechts von ihnen drangen Stimmen aus einem schmalen Gang.
»Wo sind wir?« fragte Teneniel.
»Wir sind unter der Küche, im Servicetunnel der Speiseprozessoren«, antwortete Han. »Jetzt müssen wir nur noch einen Weg nach draußen finden.«
»Hier entlang«, flüsterte Luke, als er hörte, wie sich die fremden Stimmen entfernten. Sie krochen durch einen Wald aus Metallbeinen und Maschinen, unter einer Decke aus Rohrleitungen, über einen Teppich aus Staubflusen. Nach sechs Minuten erreichten sie eine Öffnung – ein massives, in den Boden eingelassenes Gitter. Unter dem Gitter lag ein riesiger Speisesaal, in dem sich Hunderte von Leuten in orangenen Overalls aufhielten. Die meisten waren Menschen, obwohl es auch einige haarlose Reptilien mit riesigen Augen in einem Gesicht gab, das wie eine Suppenkelle nach innen gewölbt war. »Ithorianer«, knurrte Han.
»Was machen Ithorianer in diesem Gefängnis?« fragte Leia und zuckte plötzlich zurück, als eine grüne Frau vorbeiging. Auf einem Lauf gang, von dem aus sich der ganze Speisesaal überwachen ließ, patrouillierten gepanzerte imperiale Sturmtruppler mit Blastergewehren in den Händen.
Luke spähte durch den Maschinenwald und entdeckte ein anderes Licht. »Hier entlang«, sagte er und kroch weiter. Mehrere Minuten später stießen sie auf ein zweites Gitter. Darunter lag ein erleuchteter Raum, der heiß und feucht roch. Ein älterer Mann beaufsichtigte mehrere Droiden, die Uniformen an Kleiderständer hängten. Die anderen schoben sich an Luke heran und spähten durch das Gitter.
»Was jetzt?« fragte Han. Der alte Wäschemann befahl den Droiden, die Kleiderständer nach draußen zu bringen, und die mechanischen Wesen schoben sie hinaus.
Luke sagte laut und ruhig zu dem Alten: »Sie da – kommen Sie her und öffnen Sie dieses Gitter!«
»Oh, bitte, Luke«, flüsterte Leia warnend, »nicht diesen Trick! Er hat bei dir noch nie funktioniert!«
Der Mann trat ans Gitter und blickte hindurch. »Was machen Sie da?« flüsterte er.
»Sie müssen dieses Gitter öffnen!« befahl Luke und griff mit der Macht nach dem alten Mann.
»Ich kenne den Zugangskode nicht«, flüsterte der Alte verschwörerisch zurück, »sonst
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