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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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dringende Nachricht. Sagen Sie ihr, daß ich komme. Ich ergebe mich. Haben Sie verstanden? Sagen Sie ihr, sie soll keine weiteren Gefangenen mehr töten. Ich werde sie am Fuß der Treppe erwarten, wie sie verlangt hat.«
    »Verstanden, General Solo. Was ist mit Ihren Begleitern? Zsinj hat verlangt, daß ihm auch Ihre Gefährten ausgeliefert werden.«
    »Sie sind tot«, log Han. »Sie sind alle in der Schlacht getötet worden, vor einer knappen Stunde.«
    Han ließ das Mikro fallen, schob sich an Leia vorbei und rannte den Gang hinunter. Leia blieb stehen und starrte seinen Rücken an, für einen Moment zu überrascht und verwirrt, um etwas zu sagen.
    »Warte!« rief sie schließlich. »Das kannst du nicht machen! Du kannst dich nicht einfach ergeben! Zsinj will dich nicht lebend. Er will dich tot.«
    Han schüttelte den Kopf. »Glaube mir«, sagte er. »Ich bin auch nicht besonders glücklich darüber, aber früher oder später mußte es passieren.« Er bog um eine Ecke, ging zu seiner Koje und riß wütend die Matratze heraus. Darunter befand sich eine versteckte Waffentruhe, die Leia noch nie gesehen hatte. In ihr befand sich ein tödliches Sortiment von Lasergewehren, Blastern, altmodischen Projektilwaffen – sogar eine tragbare Laserkanone. Alle Waffen waren absolut illegal, vor allem in der Neuen Republik. Han griff unter eins der Gewehre, drückte einen Knopf, und der Boden der Truhe hob sich und enthüllte ein zweites Geheimversteck, gefüllt mit einem bunten Sortiment von Granaten der unterschiedlichsten Art. Han nahm ein sehr kleines, aber extrem tödliches Modell: einen talesianischen Thermodetonator, mit dem sich ein ganzes Gebäude zerstören ließ. Er paßte bequem in seine Hand.
    »Das sollte genügen«, meinte Han und schob den Detonator unter seinen Gürtel. Derartige Detonatoren wurden nur von Terroristen benutzt, denen ihr eigenes Leben nichts bedeutete, wenn sie ihre Feinde mit in den Tod reißen konnten. Han konnte die Granate nicht zünden, ohne sich selbst in die Luft zu jagen. Er zog sein Hemd aus der Hose, so daß es über dem Bund hing und den Detonator verhüllte.
    »Nun, wie sieht das aus?« fragte er ruhig.
    Leia konnte keine Spur von dem Detonator erkennen, hätte nicht einmal vermutet, daß er einen bei sich trug, wenn sie nicht gesehen hätte, wie er ihn in den Gürtel steckte. Aber sie konnte nichts sagen. Ihr Herz hämmerte, und es hatte ihr die Sprache verschlagen. Mit tränenverschleierten Augen sah sie ihn an.
    »He«, sagte Han, »nimm es nicht zu schwer. Du warst es doch, die gesagt hat, daß ich erwachsen werden und für mich die Verantwortung übernehmen muß. General Han Solo, Held der Rebellen-Allianz. Ich denke, wenn ich es klug anstelle, kann ich Gethzerion und ihre ganze verdammte Brut mitnehmen. Zsinj werde ich Isolder überlassen müssen. Er ist ein guter Mensch. Du hast eine gute Wahl getroffen. Wirklich.«
    Leia hörte die Worte wie aus weiter Ferne und wurde sich entsetzt bewußt, wie seltsam sie klangen. Sie hatte seit drei Tagen nicht mehr an ihre Liaison mit Isolder gedacht, hatte nicht einmal geglaubt, überhaupt eine Wahl getroffen zu haben. Denn sie hatte keine Wahl getroffen. Tief in ihrem Herzen hatte sie darauf gewartet, daß ihre Liebe zu Han wieder erwachte.
    Aber gleichzeitig wußte sie, daß dies nicht stimmte. Sie hatte sich für Isolder entschieden, weil sie es tun mußte. Ihre Vermählung mit dem Prinzen der hapanischen Welten war im Interesse ihres Volkes, und sie hatte sich der Vernunft gebeugt. Solange das Imperium eine Bedrohung darstellte, blieb ihr keine andere Möglichkeit.
    Sie senkte den Blick zu Hans Gürtel und zwang sich, ruhig und kontrolliert zu sprechen. »Ja«, sagte sie. »Es müßte gehen. Ich muß gestehen, daß du mit einer Bombe am Körper verdammt gut aussiehst.«
    Han beugte sich zu ihr und küßte sie heftig, leidenschaftlich, und das Blut rauschte in ihren Ohren. Leia erkannte plötzlich, wie sehr sie dies vermißt hatte, dieses rohe, elementare Verlangen nach einem Mann. Sie warf einen Blick über die Schulter. Chewbacca räumte die Werkzeuge weg. Der Wookiee sah sie traurig an, und Leia schloß die Augen, drückte sich an Han und küßte ihn leidenschaftlicher.
    Minuten später löste er sich von ihr, keuchend.
    »Han…«, begann Leia, aber er hob einen Finger.
    »Sag’ nichts«, bat er. »Sonst bereue ich es noch mehr, als ich es ohnehin schon tue.« Han ging zu Chewbacca, redete einen Moment leise auf den Wookiee ein und

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