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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Dorfbewohner verbreiteten noch immer warmes, gelb-orangenes Licht.
    »Ich gehe auch«, sagte sie.
    »Oh«, machte Isolder. »Wohin gehst du?«
    »Zurück in die Wüste«, antwortete Teneniel, »um zu meditieren.«
    »Ich dachte, du wolltest hier bei deinem Clan bleiben. Ich dachte, du bist einsam.«
    Teneniel drehte sich um, und selbst im trüben Licht konnte er die Schwellung an ihrer Wange erkennen. »Die Clanschwestern sind alle dafür«, sagte sie. »Ich habe im Zorn getötet und meine Eide gebrochen. Jetzt muß ich mich läutern, oder es besteht die Gefahr, daß ich zu einer Nachtschwester werde. Man hat mich verbannt. Nach drei Jahren, wenn ich dann immer noch zurückkehren will, werden sie mich wieder aufnehmen.« Sie schlang die Arme um ihre Knie.
    Teneniels Haar war nach hinten gekämmt und fiel wellenförmig über ihre Schultern. Isolder stand für einen Moment da und wußte nicht, ob er ihr Lebewohl sagen oder sie trösten oder einfach das Fenster nehmen und zurück zum Schiff eilen sollte.
    Er setzte sich neben sie und klopfte ihr auf den Rücken. »Sieh mal«, sagte er, »du bist eine sehr starke Frau. Du wirst es schon schaffen.« Doch seine Worte klangen hohl. Was erwartete sie? In drei Tagen würde die hapanische Flotte eintreffen und Zsinjs Raumschiffe zur Hölle schicken. Aber zu diesem Zeitpunkt würde diese Welt bereits ein Eisblock sein. Im besten Fall würde die Sommerernte vernichtet werden. Aber Isolder vermutete, daß außerdem ganze Ökosysteme zusammenbrechen, ganze Tier- und Pflanzenarten aussterben würden. Selbst wenn es gelang, den Orbitalen Nachtschleier in drei Tagen auszuschalten, würde sich dieser Planet niemals wieder vollständig erholen.
    Und dann waren da natürlich noch die Nachtschwestern. Nur wenige vom Clan des Singenden Berges hatten überlebt, und sie waren den Nachtschwestern nicht gewachsen.
    Vielleicht quälten Teneniel ähnliche Gedanken, denn sie atmete schwer. Ihre Unterlippe zitterte und sie versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken.
    »Hör zu«, sagte Isolder, »ein corellianischer leichter Frachter wie Hans Schiff kann bis zu sechs Passagiere transportieren. Das bedeutet, daß es noch eine freie Koje gibt, wenn du mitkommen willst.«
    »Aber wohin sollte ich gehen?« fragte Teneniel.
    »Zu all diesen Sternen dort draußen«, erwiderte Isolder. »Such dir am Himmel einfach einen aus und fliege zu ihm, wenn du willst.«
    »Ich weiß nicht, was mich dort draußen erwartet«, sagte Teneniel. »Ich wüßte nicht, wohin ich gehen sollte.«
    »Du könntest mit mir nach Hapan kommen«, erklärte Isolder, und noch während er es sagte, erkannte er, daß es genau das war, was er Wollte. Er betrachtete ihr langes Haar, ihre nackten Beine. In diesem Moment, trotz all des Wahnsinns und des Schreckens auf dieser Welt, gab es für ihn nichts Wichtigeres als ihren Schmerz. In diesem Moment, trotz seiner Beziehung zu Leia, wünschte er sich nichts sehnlicher, als Teneniel in die Arme zu schließen.
    Teneniel sah ihn wütend an, mit blitzenden Augen. »Und wenn ich mit dir nach Hapan gehe, was wäre ich dann? Eine Kuriosität? Die wilde Frau vom primitiven Planeten Dathomir?«
    »Du könntest meine Leibwächterin werden«, sagte Isolder. »Mit deiner Gabe der Macht könntest du…« Isolder runzelte die Stirn. »Oder du könntest mir als Ratgeberin dienen, als vertrauenswürdige Beraterin«, fügte er fieberhaft überlegend hinzu. »Mit deinen Fähigkeiten wärest du mein größter Trumpf. Mit der Macht könntest du die Pläne meiner Tanten aufdecken und sie durchkreuzen…« Isolder hatte bisher noch nicht daran gedacht, aber jetzt dämmerte ihm, daß sie in der Tat eine große Bereicherung für sein Volk wäre. Er brauchte sie.
    »Und was wäre ich sonst noch?« fragte Teneniel. »Deine Freundin? Deine Geliebte?«
    Isolder schluckte. Er wußte, was sie wollte. Auf Hapan würde sie nur eine Gemeine sein, ohne Titel oder Besitz. Wenn er sie heiratete, würde es einen öffentlichen Aufschrei der Entrüstung geben. Er würde auf seinen Titel verzichten und einer seiner mörderischen Kusinen den Thron überlassen müssen. Das Wohlergehen der hapanischen Welten hing von seiner Entscheidung ab.
    Er legte ihr seine Hand auf den Rücken und umarmte sie zum Abschied. »Du bist eine gute Freundin gewesen«, sagte er, und dann fiel ihm ein, daß er nach dem Gesetz noch immer ihr Sklave war. »Und eine gute Herrin. Ich wünsche dir alles Glück der Welt.«
    Er stand auf, griff nach dem

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