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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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studierte zornig ihr Gesicht. »Lüg mich nicht an! Du hast nicht vor, mich zu wecken!«
    Isolder kehrte vom Bug des Schiffes zurück, wo er mit Teneniel in aller Eile versucht hatte, die Sensoren vom Schmutz und vom Schotter zu befreien. Isolder kniete nieder; Teneniel blieb dicht hinter ihm. »He, Freund«, sagte Isolder. »Leia hat recht. Entspannen Sie sich. Sie sind zu schwach, um jetzt etwas zu unternehmen.«
    Lukes Kopf sank zurück. Er schloß die Augen, als könnte er sie nicht länger offen halten, aber seine Stimme klang plötzlich kräftig und befehlend. »Gebt mir etwas Zeit. Ihr kennt die Möglichkeiten der Macht nicht.«
    Isolder legte Luke die Hand auf die Schulter. »Ich habe sie gesehen«, sagte er. »Ich kenne sie.«
    »Nein! Nein, Sie kennen sie nicht«, sagte Luke verzweifelt und richtete sich mit unerwarteter Kraft auf. »Keiner von uns kennt sie!« Er blieb einen Moment sitzen, sank dann wieder zurück. »Versprecht mir«, keuchte er. »Versprecht mir, mich zu wecken!«
    Leia spürte etwas in seinen Worten, das mehr war als bloße Überzeugung – sie spürte etwas Mächtiges in Luke, dicht unter der Oberfläche, wie einen Feuersturm. Neue Hoffnung keimte in ihr auf. »Ich werde dich wecken«, versprach sie und trat zurück, betrachtete Lukes zerschundene Gestalt auf der Trage. Aber sie konnte sich nicht selbst täuschen. Vielleicht war er in ein paar Tagen, einer Woche stark genug, um gegen Gethzerion zu kämpfen.
    Isolder breitete eine Decke über Luke. »Ich werde ihn mit Teneniel ins Schiff bringen.«
    Leia nickte. »Ist das Sensorfenster montiert?«
    »Ja«, sagte Isolder, »aber ich habe noch immer Probleme mit den Langstreckenscannern.«
    Leia überlegte fieberhaft. Alles in ihr schrie danach, etwas zu unternehmen, um Han zu retten, aber sie hatten nicht genug Zeit. Selbst mit den Rancor würde es zwei Tage dauern, um das Gefängnis zu erreichen. Und wenn sie den Falken nahmen, selbst wenn sie mit Höchstgeschwindigkeit flogen, würden die Zerstörer im Orbit ihn orten und abschießen, ehe sie auch nur die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten. Plötzlich kam ihr ein Gedanke.
    »R2, 3PO, kommt raus«, rief sie ins Schiff.
    3PO kam herausgelaufen. »Ja, Prinzessin – womit kann ich Ihnen dienen?« R2 rollte heraus und hielt sein elektronisches Auge auf die Ränder der Rampe gerichtet.
    »R2«, fragte Leia, »kannst du feststellen, wie viele Sternzerstörer dort oben sind?«
    R2 zögerte einen Moment, öffnete dann eine Klappe und fuhr seine Sensorschüssel aus. Er ließ sie über den Himmel wandern und gab eine Serie elektronischer Klick- und Pieplaute von sich.
    »R2 berichtet, daß er mit seinen Sensoren keine extraorbitalen Objekte orten kann. Offenbar blockiert der Orbitale Nachtschleier alles Licht, selbst die ultravioletten und infraroten Wellenlängen. Allerdings ist er für Radiowellen durchlässig. R2 hat sechsundzwanzig verschiedene Radioquellen gemessen, und nach den früher gesammelten Daten vermutet er, daß sich insgesamt vierzig Sternzerstörer im Orbit befinden.«
    Isolder sah Leia nachdenklich an. »Kein Wunder, daß ich Probleme mit den Langstreckensensoren hatte. Sie sind gar nicht beschädigt.«
    »Richtig«, sagte Leia.
    »Das bedeutet, solange wir uns unterhalb des Orbitalen Nachtschleiers bewegen und Funkstille bewahren, können sie uns nicht orten.«
    »Richtig!« sagte Leia wieder.
    Isolder nickte und blickte hinauf zu den konventionell und protonenbestückten Torpedos des Falken. »Also schicken wir diese Hexen zur Hölle und retten Han.«
    »Nein!« widersprach Leia und sah Luke an, der bewußtlos auf seiner Trage lag. »Luke will, daß wir auf ihn warten.«
     
    Han saß schweigend zwischen den Nachtschwestern, während der Gleiter an den Stämmen mächtiger Baumriesen vorbeischoß und mit seinen Scheinwerfern den dunklen Wald erhellte. Zwanzig Nachtschwestern hatten sich in den Gleiter gezwängt, eine solide, stinkende Masse in schwarzen Roben.
    Sie hatten seine Hände mit einem Seil aus Whuffahaut gefesselt, sich aber nicht einmal die Mühe gemacht, ihn zu durchsuchen. Offenbar waren sie davon überzeugt, daß er keine Gefahr für sie darstellte.
    Der Gleiter raste über einen Hügel hinweg, fiel wie ein Stein in die Tiefe, daß sich Han der Magen umdrehte, und plötzlich lag der Wald hinter ihnen. Sie schössen über die kahle Wüste den Lichtern der Stadt entgegen.
    Han schloß die Augen und dachte über seine nächsten Schritte nach. Er mußte

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