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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Sensorfenster und blickte sich noch einmal um. Teneniel beobachtete ihn, und Isolder hatte das unheimliche Gefühl, daß sie ihn durchschaute und seine Gedanken las.
    »Wie kann ich glücklich sein, wenn du mich verläßt?« fragte Teneniel.
    Isolder antwortete nicht. Er drehte ihr den Rücken zu und ging davon. »Du bist immer ein mutiger Mann gewesen«, rief sie ihm nach. »Was wirst du jetzt von dir denken, wenn du der Frau, die du liebst, den Rücken zudrehst?«
    Er blieb stehen und fragte sich, ob sie seine Gedanken gelesen oder nur seine Gefühle durchschaut hatte. Kannst du mich hören? fragte er lautlos, aber sie antwortete nicht.
    Er dachte an ihre langen, nackten Beine; an den erdigen Geruch der Felle, die sie trug; an ihre Kupferaugen, die in einem Farbton schimmerten, wie er ihn noch bei keiner hapanisehen Frau gesehen hatte; und dann diese vollen Lippen, die er so gern küssen würde.
    »Warum tust du es nicht?« fragte Teneniel.
    »Ich kann nicht«, gestand Isolder, ohne sich umzudrehen und sie anzusehen. »Ich weiß nicht, was du mit mir machst. Verschwinde aus meinem Kopf!«
    »Ich habe nichts getan«, sagte Teneniel mit ehrlicher, unschuldig klingender Stimme. »Du hast es getan. Es besteht ein Band zwischen uns. Ich hätte es damals schon erkennen müssen, in der Wüste, als ich dich zum erstenmal sah: Ich wußte sofort, daß du zu diesem Ort gekommen bist, um jemanden zu finden, den du heben kannst – genau wie ich. Und in den letzten Tagen habe ich gespürt, wie dieses Band immer stärker wurde. Du kannst dich nicht in eine Hexe von Dathomir verlieben, ohne daß sie es bemerkt – nicht, wenn sie dich ebenfalls hebt.«
    »Du verstehst nicht«, sagte Isolder. »Wenn ich dich heirate, wird es einen öffentlichen Skandal mit weitreichenden Folgen geben. Meine Kusinen…« Isolders Blaster knirschte im Holster. Funken flogen. Er blickte nach unten, sah, daß er zu einer Kugel zusammengedrückt worden war, blickte dann auf und sah den Zorn in Teneniels Augen. Wind pfiff durch den Raum, riß Gobelins von den Wänden und wirbelte Steine hoch. Der Wind trug die Steine und Gobelins durch den Riß in der Wand und hinaus über den Klippenrand.
    »Ich habe keine Angst vor deinen Kusinen oder öffentlicher Entrüstung«, erklärte Teneniel. »Und ich will deine Planeten nicht. Such uns eine neutrale Welt, wenn du willst.« Sie stand auf, schlenderte zu ihm, blieb vor ihm stehen und sah ihm in die Augen. Ihr Atem strich über seinen Hals, und sie schmiegte sich an ihn. Allein ihre Berührung war wie ein Stromschlag.
    Isolders Herz klopfte laut. »Verdammt!« flüsterte er grimmig. »Du ruinierst mir mein Leben!«
    Teneniel nickte und leckte über ihre Lippen. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn, und in diesem endlosen Moment erinnerte er sich, wie er als Neunjähriger mit seinem Vater in einem unberührten Meer auf Dreena geplanscht hatte, einer unbewohnten Welt im Hapanhaufen. Und Teneniels Kuß schien so rein zu sein wie jene jungfräulichen Hüten und wusch alle Zweifel und Unsicherheiten fort.
    Er küßte sie leidenschaftlich, löste sich dann von ihr. »Gehen wir. Die Zeit ist knapp!«
    Teneniel nahm seine linke Hand, wie um ihm zu helfen, die Taschenlampe zu halten, und zusammen liefen sie zur Festungstreppe.
     
    Als die Dorfbewohner Luke zu Leia brachten, war sie sicher, daß er tot war. Sein Gesicht war geschwollen und blutverschmiert. Die Bauern legten ihn unter den Positionslichtern des Falken ins Gras, und Leia nahm sein Gesicht in die Hände.
    Er öffnete die Augen und lächelte matt. »Leia?« hustete er. »Du hast mich… gerufen?«
    »Ich…« Sie wollte ihn damit nicht belasten, wollte nur, daß er sich ausruhte. »Ist schon gut.«
    »Nein«, widersprach Luke, »das ist es nicht. Wohin ist Han gegangen?«
    »Zu Gethzerion«, erklärte Leia. »Sie hat Geiseln genommen, Gefangene getötet. Er mußte gehen. Zsinj wird ihn in drei Stunden abholen.«
    »Nein!« rief Luke und setzte sich mühsam auf. »Ich muß sie aufhalten! Deshalb bin ich hierhergekommen!«
    »Das kannst du nicht!« Leia drückte ihn so mühelos zurück ins Gras, als wäre er ein Kind. »Du bist verletzt. Du mußt dich ausruhen! Damit du weiterleben und den Kampf später fortsetzen kannst.«
    »Laß mich drei Stunden schlafen«, bat Luke. Er schloß die Augen und atmete tief durch. »Wecke mich in drei Stunden.«
    »Schlaf nur«, flüsterte Leia. »Ich werde dich wecken.«
    Luke öffnete abrupt die Augen und

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