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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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nur, wie sie fürsorglich ihren Arm um das Mädchen legte. „Oh, meine Liebe! Wer hat Sie entführt?“
    „E...Er war’s!“, rief Miss Higganbotham und zeigte mit einem bebenden Finger auf den Squire.
    „Ihr eigener Vater?“, wunderte sich Venetia.
    „Ja. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht n...n...nach London will, l...l...lieber bringe ich mich um!“

8. Kapitel
    I ch habe es nie für romantisch gehalten, wenn ein Mann erklärt, er sei bereit, für die Frau, die er liebt, sein Leben zu lassen. Viel lieber wäre mir ein Mann, der darum kämpft, dass wir beide froh, gesund und am Leben bleiben. An einem toten Mann ist nichts Romantisches, egal ob er gut aussieht oder nicht...
    ...so sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
    Venetia machte es der Tochter des Squires in ihrem Zimmer bequem, indem sie dem armen Mädchen ins Bett
    half, während sich Miss Higganbothams Dienstmädchen in der Nähe herumdrückte und Miss Platt in säuselndem Ton ihrem Mitgefühl Ausdruck verlieh.
    „So.“ Miss Platt hielt Miss Higganbothams Hand. „Bald wird Ihnen warm sein.“
    „Das hoffe ich“, erwiderte das Mädchen. „Obwohl es m... meinem Vater recht geschähe, wenn ich st...st...stürbe.“
    „Was sagen Sie denn für furchtbare Dinge?“, mischte sich Venetia heiter ein, während sie Miss Higganbothams Mantel zum Trocknen über einen Stuhl hängte.
    „Genau“, stimmte Miss Platt zu. „Mrs. Bloom sagt immer, man solle stets das Positive an einer Sache sehen.“
    Venetia wandte sich um und sah Miss Platt an. Diese Bemerkung klang überhaupt nicht nach der Mrs. Bloom, wie sie sie alle kannten, und deren Gegenwart sie nach Kräften mieden.
    „Welches P.. .Positive?“, erkundigte sich Miss Higganbotham mit bebenden Lippen.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür, und Mrs. Treadwell trat ein.
    „Sehen Sie“, stellte Miss Platt lächelnd fest. „Mrs.Treadwell bringt eine zusätzliche Decke und einen warmen Ziegelstein. Das sind zwei positive Dinge!“
    „Der Stein ist noch zu heiß, aber die Decke können Sie sofort benutzen“, erklärte Mrs. Treadwell und legte den Ziegelstein aufs Fensterbrett.
    Venetia nahm die Decke und breitete sie über Miss Higganbotham aus. „So. Während Sie sich aufwärmen, können Sie uns von Ihren Sorgen erzählen.“
    Mehr brauchte es nicht, um Miss Higganbotham dazu zu bringen, ausführlich über ihren Kummer zu sprechen. Sie erklärte, ihr Vater wolle, dass sie nach London ging, „um sie dort auf dem Heiratsmarkt zu verschachern“, damit sie auf diese Weise einen Adelstitel in die Familie brachte. Ursprünglich war sie mit diesem Plan einverstanden gewesen, denn wer würde nicht gern in London eine Saison oder auch zwei erleben? Dann aber hatte sie Henry kennengelernt, einen Freund des Vikars. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen, und sie hatten angefangen, sich heimlich zu treffen. Elisabeth wusste, dass ihr Vater einen vornehmeren Mann als Henry für sie wollte. Sie hatte ihren Verehrer gebeten, mit ihr durchzubrennen, aber er hatte sich geweigert, weil er der Meinung gewesen war, er könnte den Squire in einem Gespräch unter Männern für sich gewinnen.
    Elisabeth war mit diesem Plan nicht einverstanden, denn sie fürchtete, ihr Vater würde sie an einen Ort bringen, wo Henry sie nicht finden konnte, wenn er von ihrer heimlichen Verlobung hörte. Bevor es Henry und ihr gelang, gemeinsam eine Lösung für ihr Problem zu finden, fing der Squire einen Diener ab, der eine geheime Nachricht des hartnäckigen Henry zu Elisabeth brachte. Vor Wut geriet ihr Vater völlig außer sich und tat genau das, was Elisabeth befürchtet hatte. Trotz des heftigen Schneesturms setzte er sich mit seiner Tochter in die Kutsche und machte sich mit ihr auf den Weg nach London, wo sie furchtbar weit weg von Henry sein würde.
    „Miss West“, sagte Miss Higganbotham mit dramatischem Augenaufschlag. „Mein Vater hat mich tatsächlich entführt.
    Ich soll nach London, obwohl ich lieber sterben würde.“
    „Genau“, mischte sich Miss Higganbothams Dienstmädchen ein, das ununterbrochen zu lächeln schien, ganz gleich, worum es ging und was um sie herum geschah. „Miss Elisabeth ist fest entschlossen. Sie wird niemand anderen als ihren Henry heiraten.“
    „Wie alt sind Sie, Miss Higganbotham?“, erkundigte sich Venetia.
    Das Mädchen wischte sich die Tränen aus den Augen. „Sechzehn.“
    Das erklärte vieles. Mit Mrs. Treadwells

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