Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
Vom Netzwerk:
unterbrach Gregor sie in energischem Ton.
    Plötzlich herrschte eisige Stille im Zimmer.
    Venetias Wangen begannen zu glühen. „Wie meinst du das, Gregor?“
    „Ich gehe davon aus, dass der Squire lieber nicht bleiben möchte.“
    Während Venetia fragend die Brauen hochzog, lief der Squire dunkelrot an. „Sehen Sie“, begann er, doch Gregor ließ ihn nicht ausreden.
    „Es wäre höchst unkomfortabel für alle Beteiligten, denn hier ist kaum Platz genug für uns fünf. Ich bin sicher, Miss Higganbotham braucht nur ein Weilchen, um sich ein wenig zu erholen, und dann werden Sie Weiterreisen können. Ich kümmere mich persönlich darum, dass Sie Ersatz für Ihr verletztes Pferd bekommen.“ Gleichmütig erwiderte er den Blick des Squires. „Außerdem gehe ich davon aus, dass Sie es eilig ha-ben, London zu erreichen, denn sonst wären Sie bei diesem Wetter nicht unterwegs gewesen.“
    Der Squire warf seiner Tochter einen Hilfe suchenden Blick zu, bevor er hastig erklärte. „Das stimmt; wir waren in Eile. Ich hatte gedacht, wir könnten das Haus meines Bruders noch vor Einbruch der Nacht erreichen, aber die Straßen waren in einem viel schlechteren Zustand, als ich angenommen hatte.“ „Es ist immer noch hell. Sie können in weniger als einer Stunde in Eddington sein. Dort gibt es ein hübsches Gasthaus.“ Gregor wandte sich an Mrs.Treadwell. „Nicht wahr?“ Die Wirtin zwinkerte nervös mit den Augen. „Ja, aber es sind vier Meilen bis dort und die Straßen ..."
    „Ich bin sicher, sie sind befahrbar“, erklärte Gregor barsch. „Der Schnee schmilzt ...“
    Er wurde von Miss Higganbothams lautem Niesen unterbrochen.
    Die Miene des Squires verfinsterte sich.
    Venetia nahm die Hand der bedauernswerten jungen Dame und zog sie von ihrem Stuhl hoch. „Schluss jetzt! Ich will kein Wort mehr davon hören, dass irgendjemand hinaus in dieses schreckliche Wetter geht. Es mag sein, dass der Schnee anfängt zu schmelzen, aber es liegt immer noch eine Menge davon auf den Straßen, und unter diesen Umständen ist das Reisen gefährlich.“
    „Genau! Und dort, wo der Schnee geschmolzen ist, versinkt man jetzt im Matsch und im Dreck“, verkündete der Squire schroff. „Es gibt Schneewehen, so hoch, dass ich nicht über sie hinwegsehen kann, und morastige Pfützen, in denen eine ganze Kutsche versinken könnte.“
    „Geh ruhig mit, meine Liebe“, forderte der Squire seine Tochter auf, als Venetia sie aus dem Zimmer führte. „Vielen Dank, Miss ... äh? Ich fürchte, ich habe Ihren Namen nicht verstanden.“
    Venetia setzte zu einer Antwort an, doch als sie zufällig in Gregors Richtung sah, stockte sie. Er erwiderte ihren Blick mit grimmigem Gesicht und zornig funkelnden Augen. Sein Anblick brachte sie aus der Fassung, und sie musste sich erst ein wenig beruhigen, bevor sie antworten konnte. „Ich bin Miss West, und das hier ...“, sie deutete auf Ravenscroft, der aufgesprungen war, um den Damen die Tür zu öffnen, „... ist mein Bruder, Mr. West.“
    „Freut mich.“ Der Squire verbeugte sich knapp. „Vielen Dank, dass Sie sich um meine Tochter kümmern. Du gehst mit der freundlichen Dame, Elisabeth, und erzähl keine deiner kleinen Lügengeschichten, hörst du?“
    Miss Higganbotham starrte ihren Vater aus ihren strahlend blauen Augen an und erklärte mit klappernden Zähnen: „Ich w...w... werde hier bleiben, a...a...aber nur so l...l...lange, bis es mir besser geht. D...d...dann reise ich ab.“
    „Hör auf, dich so dramatisch aufzuführen. Und jetzt ab ins Bett mit dir und kein Wort mehr!“, schimpfte der Squire und zog seine buschigen Brauen zusammen.
    Als Miss Higganbotham ihr Kinn hob, konnte jeder im Raum sehen, dass es immer noch mitleiderregend zitterte. „M...m... mach, was du willst, Vater. M...m...mein Glück ist bereits für immer z...z...zerstört.“
    „Du lieber Himmel!“, rief Venetia aus. „Das würde ich nicht behaupten. Dieses Gasthaus ist hübsch und warm, und Ihr Zähneklappern lässt bereits nach.“
    „Es geht mir nicht um die Kälte“, erklärte die junge Frau. „Ich bin n...n...nicht freiwillig hier; ich w...w...wurde entführt.“
    Miss Platt blieb der Mund offen stehen.
    „Nie und nimmer!“, stieß Mrs. Bloom hervor.
    Ravenscroft ballte die Fäuste, als könnte er sich kaum zurückhalten, denjenigen zu verprügeln, der die böse Tat vollbracht hatte.
    Gregor ließ Venetia nicht aus den Augen, um zu sehen, ob sie die Reaktion ihres Verehrers bemerkt hatte, sah aber

Weitere Kostenlose Bücher