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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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würde Ravenscrofts Reaktion auf Miss Higganbotham Venetia endlich die Augen darüber öffnen, was für eine Sorte Mann ihr junger Freund in Wahrheit war.
    Diese Erkenntnis zeigte Gregor neue Möglichkeiten. Sein Blick ging wieder hinüber zum Squire, und erneut bemächtigte sich ein seltsames Gefühl seiner. Irgendetwas an dem Mann kam ihm bekannt vor. Fast so als ob ...
    „Lord MacLean“, rief der Squire in diesem Augenblick und eilte auf ihn zu. „Ich hätte nicht erwartet, Sie ausgerechnet hier zu treffen.“
    Während er sich höflich verbeugte, zog Gregor innerlich eine Grimasse. „Es tut mir leid, aber ich fürchte, ich weiß nicht, woher wir uns kennen.“
    „Nein, nein! Wir sind uns nie begegnet. Ich sah Sie aus der Ferne bei White’s, und jemand erwähnte Ihren Namen. Ich glaube nicht, dass wir jemals ein Wort gewechselt haben, aber ich kenne einen Ihrer Brüder. Denjenigen, der Anzüge aus Frankreich trägt.“
    „Sie meinen Dougal. Er ist ein rechter Dandy geworden. Meine anderen Brüder und ich finden das nicht sonderlich passend, aber er lässt sich nicht davon abbringen.“
    Der Squire lachte in sich hinein. „Ich bin sicher, das ist nur eine Phase. Ich habe mit Ihrem Bruder über eine mögliche gemeinsame Investition gesprochen“, erklärte er mit geschwollener Brust und hakte seine Daumen in die Knopflöcher seiner Jacke aus feiner Wolle. „Ich bin recht geschickt darin, Geld zu machen. Dass Ned Higganbotham nicht den höchsten Profit von allen einstreicht, kommt selten vor. Ich sollte das nicht erwähnen, aber ich habe im vergangenen Jahr mehr als zwanzigtausend Pfund gemacht, und das mit nur zwei Spekulationen.“ „Ah“, machte Gregor mit sanfter Stimme. „Das erklärt, warum Dougal mit Ihnen bekannt ist. Er erkennt gute Investitionen mit geschlossenen Augen.“
    „Ich garantiere Ihnen, er ist ein kluger Bursche. Mein Pate, der Duke of Richmond, sagte mir, dass die Fonds Ihres Bruders viel abwerfen. Indem er mir ein paar seiner Fonds gegen gutes Geld verkaufte, hat Ihr Bruder in den vergangenen Jahren eine Menge hinzuverdient, das kann ich Ihnen sagen.“
    Mrs. Bloom, deren Augen funkelten, als sie von einem echten, lebenden Duke hörte, kam auf sie zu. „Wie geht es Ihnen? Wie ich bereits sagte, bin ich Mrs. Bloom. Ich bin unterwegs, um meine Freundin, die Countess of Cumberland, zu besuchen. Hörte ich richtig, dass Sie Mitglied bei White’s sind?“
    „So ist es. Ich bin seit meinem siebzehnten Geburtstag Mitglied. Ebenso wie es mein Vater und mein Großvater waren.“ Venetia, die damit beschäftigt war, Miss Higganbothams eisige Hände zwischen ihren zu reiben, erhaschte einen Blick auf Gregors Miene. Er hatte seine Stirn gerunzelt, und die beiden senkrechten Falten rechts und links von seinem Mund zeigten deutlich, dass ihm irgendetwas missfiel. Was konnte das sein? Der Squire hatte nichts gesagt, was ihn verärgert haben könnte, warum also wirkte Gregor so ernst? Fast wirkte es so, als würde er die neuen Gäste im Gasthof ablehnen.
    Sie betrachtete den Squire. Er war ziemlich dick, hatte eine Knollennase und ein rotes Gesicht. Seine Gestalt war breit und wirkte gewöhnlich, aber seine Augen funkelten gut gelaunt, und obwohl seine Art sich auszudrücken ein wenig ungehobelt war, schien er doch insgesamt nett zu sein. Es war eine Schande, dass Gregor den Squire nicht mochte, nur weil er etwas ungeschliffene Manieren hatte.
    Mrs. Treadwell trug ein Tablett ins Zimmer, auf dem eine dampfende Teekanne und mehrere Tassen und Untertassen standen. Neben Miss Higganbotham setzte sie das Tablett ab und goss eine der Tassen voll. „Das ist für Sie, meine Liebe. Davon wird Ihnen wieder warm werden.“
    Sie drückte Miss Higganbotham Tasse und Untertasse in die Hand, aber das Mädchen zitterte so sehr, dass die Hälfte des Tees in die Untertasse schwappte, bevor es Miss Higganbothams Dienstmädchen gelang, sie in Sicherheit zu bringen und auf den Tisch zu stellen. „Sie is’ schrecklich durchgefror’n. Die Kutsche is’ in ’ne Schneewehe gefallen, und wir wurden aus dem Wagen raus und in ’ne Pfütze geschleudert. Alle beide.“ „Oh je!“ Nun nahm Mrs. Treadwell die Hände ihres neu angekommenen Gastes zwischen ihre und rieb sie heftig. „Wir müssen zusehen, dass Sie aus diesen nassen Kleidern herauskommen, bevor Sie sich eine schlimme Krankheit holen.“ Venetia wandte sich an den Squire. „Miss Higganbotham kann mit mir in meinem Zimmer wohnen und ... “
    „Nein“,

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