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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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Leidenschaft.
    Während ich an der Seitenlinie stehe.
    Schweigend erhebe ich mich und verlasse das Zimmer.

3. KAPITEL
    L ishelle
    Ich bin nicht in der richtigen Stimmung.
    Ich öffne den Deckel des Motrinfläschchens und schiebe zwei Kapseln in den Mund. Dann schlucke ich sie mit Wasser herunter und seufze auf.
    Also wirklich, mein Tag im Fernsehsender war anstrengend genug. Einen Anruf von ihm habe ich nicht auch noch gebraucht.
    Ich meine meinen Exmann. Gerade eben habe ich das Telefongespräch mit diesem Idioten beendet, seine Mission scheint zu sein, mir das Leben schwer zu machen. Es gibt schließlich einen Grund, warum ich mich von ihm habe scheiden lassen, auch wenn er es nicht kapieren will. Und das, obwohl seine Freundin vor zweieinhalb Jahren in unserer Wohnung auftauchte und verkündete, von ihm schwanger zu sein.
    Ist es zu fassen, dass mein Exmann trotzdem um eine zweite Chance bittet?
    Andererseits ist es so überraschend auch nicht. David ist überzeugt, ein Gottesgeschenk für die Frauenwelt zu sein. Und dass ich ohne ihn unglücklich bin. Was weit von der Wahrheit entfernt ist, um das mal klarzustellen. Natürlich war ich traurig, als wir uns trennten, aber vor allem fühlte ich mich befreit.
    Irgendwie wusste ich immer, dass mit unserer Beziehung etwas nicht stimmte, auch wenn ich nicht genau sagen konnte, was. Doch als ich herausfand, dass er mich betrog, ergab alles auf einmal einen Sinn. Sollte er nach unserer Hochzeit überhaupt mal treu gewesen sein, dann höchstens für etwa drei Minuten. Es ist erstaunlich, was die Leute einem erzählen, wenn die Scheidungspapiere erst mal unterschrieben sind. Besser wäre gewesen, diese Freunde und Familienangehörigen hätten mich netterweise informiert, bevor ich ihn heiratete.
    Aber zumindest habe ich nun so etwas wie Gerechtigkeit erfahren. Mir war immer klar, dass David irgendwann zur Vernunft kommen und feststellen würde, dass ich das Beste bin, was ihm jemals passiert ist. Obwohl wir seit einem Jahr geschieden sind, will er mich unbedingt zurückhaben.
    Ich kann gar nicht sagen, wie viel Vergnügen es mir bereitet, ihn abblitzen zu lassen. Bei diesem Gedanken muss ich lächeln, beäuge allerdings weiterhin das Telefon in der Hoffnung, dass es nicht wieder klingelt. Denn so langsam habe ich Davids Anrufe satt. Meine Nummer zu Hause und die Handynummer habe ich bereits ändern lassen, aber leider weiß er, wo ich arbeite. Hier kann ich ihm nicht entkommen. Ich bin eine bekannte Nachrichtenmoderatorin bei Channel Four.
    Ich habe mich von einer kleinen Reporterin bis zur Moderatorin hochgearbeitet. Und frage mich, ob David mich deshalb zurückhaben will. Weil ich nun einen viel repräsentativeren und deutlich besser bezahlten Job als vorher habe. Interessant, dass David sich dafür nun interessiert, nachdem er mich früher beruflich nie unterstützt hat. Er sagte sogar einmal, er hätte die Nase voll davon, ständig von seinen Kollegen bei der Polizei zu hören, sie hätten mich in den Nachrichten gesehen.
    Karen – die Frau, mit der er mich betrogen hat – ist Lehrerin. Wie angenehm und ungefährlich für David, kein Konkurrenzkampf, was den Job betrifft.
    Doch ich muss Karen auch meine Anerkennung aussprechen. Selbst sie scheint nicht alles hinzunehmen. Schätze, sie hat endlich kapiert, dass mein Ex ein nichtsnutziger Schürzenjäger ist, und nichtsnutzige Schürzenjäger sind ja nicht mal ihrer Geliebten treu. Bestimmt wünscht sie sich inzwischen, sie hätte sich einen unverheirateten Mann gesucht. Ich verspüre eine gewisse Genugtuung. Und warum auch nicht? Ich habe nie kapiert, dass manche Frauen darauf stehen, eine Ehe zu zerstören.
    David würde es niemals zugeben, aber wie ich hörte, ist Karen mit ihrem Kind abgehauen, während er bei der Arbeit war. Wie gerne hätte ich Mäuschen gespielt, als David an diesem Abend nach Hause kam.
    Egal, genug von meinem Ex. Trotz dieser langen Ausführungen denke ich eigentlich kaum noch an ihn. Er rief an, um mir zu sagen, dass er sich geändert habe, dass er es mir beweisen würde, wenn ich ihm noch eine Chance gäbe, was ich nicht tun werde. Er glaubt, es läge daran, dass es einen Anderen in meinem Leben gibt. Diesmal ließ ich ihn in dem Glauben.
    Die Wahrheit ist, dass es niemanden in meinem Leben gibt. Ich sage das nicht gern, aber alle Männer, die ich kennenlerne, sind Versager. Entweder sind sie von meiner Prominenz beeindruckt oder einfach nur komische Spinner. Im Großen und Ganzen ist es so,

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