Enthuellung
ich spüre, dass er zittert, oder vielleicht bin das auch ich. Ich will nicht, dass es endet, und spüre, dass auch er dagegen kämpft, während wir beide den Moment danach fürchten und alles, was als Nächstes kommt. Aber die Ekstase ist zu intensiv, zu überwältigend, um aufrechterhalten zu werden. Mein Geschlecht krampft sich um ihn zusammen, zuckt im intensivsten Orgasmus meines Lebens. Er knurrt aus tiefster Brust und stößt tiefer in mich hinein, bevor ich die nasse, heiße Wärme seines Höhepunkts spüre. Und dann sind wir beide da, in dem Moment danach, er auf mir in seinem Bett. Ich weiß nicht, was geschehen wird. Ich weiß nicht, was ich mit diesem Wust von Gefühlen machen soll, die meine Brust zu sprengen drohen.
Chris bewegt sich als Erster und schiebt mich ein Stück zur Seite, damit ich neben ihm liege, und zieht die Decke über mich. Ich spüre die Nässe, die an meinen Oberschenkeln klebt, aber es ist mir egal. Chris hält mich umschlungen, hält mich in seinem Bett fest. Minutenlang liegen wir schweigend da, und ich will nicht schlafen. Ich will ihn nur hier bei mir spüren.
»Komm mit mir nach Los Angeles.«
Für einen Moment erwäge ich, Ja zu sagen. Es spricht viel dafür. Chris beschützt mich vor meiner Zaghaftigkeit und Unsicherheit gegenüber der Außenwelt.
»Ich habe den Flug für dich gebucht.«
»Chris«, sage ich, rolle mich herum und fühle mich in der Defensive und mehr als nur ein wenig unter Druck gesetzt. »Du weißt, dass ich das nicht kann. Du weißt, dass ich einen Job habe. Und wann hattest du überhaupt Zeit, den Flug für mich zu buchen?«
»Das habe ich erledigt, bevor ich von dem Stromausfall in der Lagerhalle wusste. Ich bin heute Abend hierhergekommen, fest entschlossen, dich zu überzeugen, mich nach Los Angeles zu begleiten. Und bevor du anfängst, Einwände zu erheben – wenn du aus der Stadt weggehst, gibt das dem Privatdetektiv Zeit, zu überprüfen, was gestern Nacht passiert ist, und uns gibt es ein wenig Seelenfrieden.«
Ich bekomme Herzflattern. »Du denkst, ich bin in Gefahr?«
»Ich will einfach keine Risiken eingehen, Sara.«
»Du denkst, ich bin in Gefahr.«
»Ich versuche nicht, dir Angst zu machen, aber ich habe dir auch gesagt, dass ich dich beschützen will, und es war mir Ernst damit.« Er streicht mir eine Haarlocke aus der Stirn. »Und ich will dich bei mir haben. Ich würde dich auch bei mir haben wollen, wenn das nicht passiert wäre.«
Er will mich bei sich haben. Diese Worte machen mich glücklich, und ich sehne mich danach, Ja zu sagen, aber die Angst um meinen Job hält mich zurück. »Ich will ja mitkommen, aber ich kann nicht. Ich muss bleiben. Und dank dir wird es mir gut gehen. Ich werde mich hier sicher fühlen.«
Seine Miene verdüstert sich. »Du wirst nicht rund um die Uhr in der Wohnung sein.«
»Ich werde in der Galerie sein, und die ist sicher.«
»Das ist Ansichtssache«, entgegnet er trocken, und ich weiß, er meint Mark, nicht die Alarmanlage. Er streicht mit einer Hand über seinen Nacken und wirft mir einen schiefen Blick zu. »Es ist ungefähr genauso wahrscheinlich, dass ich deine Meinung ändere, wie ich dich dazu bringen kann,
Friday the 13th
mit mir anzusehen, nicht wahr?«
»Geringer.« Ich lege eine Hand auf seine Wange und drücke einen schnellen Kuss auf seinen Mund. »Popcorn mit Butter und das Versprechen, dir mit mir einen Frauenfilm anzusehen, könnten mich dazu bewegen, mir den Streifen anzuschauen.« Ich rolle mich wieder herum, und er lehnt sich von mir weg und schaltet das Licht aus, bevor er mich an sich zieht, und ja, wir nehmen Löffelchenhaltung ein. Es ist wunderbar.
»Du machst mich wirklich verrückt, Weib«, murmelt er, die Lippen auf meinem Ohr.
»Gut«, antworte ich und lächle in die Dunkelheit. »Denn du machst mich auch verrückt.«
»Stimmt das?«, fragt er herausfordernd.
»Mmh«, versichere ich ihm und spüre die Schwere emotionaler und körperlicher Erschöpfung, die sich tief in meinen Gliedern ausbreitet. »Ja. Du machst mich absolut verrückt.« Und es ist verrückt gut, füge ich im Stillen hinzu, während ich die Augen schließe und zulasse, dass der Schlaf sich meiner bemächtigt.
Ich blinzle mich wach und bin mir sofort bewusst, dass Chris nicht mehr da ist. Für einen Moment befürchte ich, dass der Morgen gekommen ist und er nach Los Angeles geflogen ist, ohne mir Gelegenheit zu geben, auf Wiedersehen zu sagen. Aber da ist ein schwaches Licht jenseits der Tür,
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