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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Ort führt, an den ich mit ihm zu gehen mich gesehnt habe, zu diesem Ort, den er vor mir versteckt, zu diesem Ort, an den er mich bringen will. Dort müssen wir hin, denn dahin waren wir immer unterwegs.

5
    »Du willst es verstehen?«, fragt er. Seine Stimme ist leise, seine Augen leuchten herausfordernd.
    »Es ist keine Frage des Wollens. Es ist eine des Müssens, Chris. Ich
muss
es verstehen.«
    Er betrachtet mich mit leidenschaftsloser Miene, aber seine hellgrünen Augen schimmern und beginnen zu glühen. »Steh auf und zieh dich aus, Sara.«
    Nach einem Moment des Zögerns beschließe ich, dass sein Befehl einer Zustimmung so nahe kommt, wie ich nur erwarten kann. Es ist genug.
    Ich stehe auf und gehe an den Fuß des Podests, und Chris lehnt sich an das Bett. Trotz des Machtspiels, das er mit mir spielt, oder vielleicht gerade deswegen, hat es etwas verderbt Erotisches, vor diesem Mann zu stehen und mich auszuziehen. Es bringt meine Verletzlichkeit voll zur Geltung, und es ist ein Akt des Vertrauens. Mein Magen zieht sich zusammen bei dem Gedanken daran, was es bedeutet, mich ihm zu überlassen – was es heißt, dass er mich dazu bringen kann. Ich denke … ich denke, er muss wissen, dass ich vor nichts zurückschrecke. Dass er mir seine dunkle Seite gezeigt hat und ich trotzdem immer noch ganz sein bin.
    Ja, ich bin ganz sein. Plötzlich will ich mehr denn je, dass er das weiß.
    Ich hebe die Arme, streife mein T-Shirt ab und werfe es weg. Mein Haar verfängt sich in meinem Mund. Ich löse die langen, dunklen Strähnen von meinen Lippen, und Chris’ Blick ruht auf meinem Mund. Mein Geschlecht krampft sich zusammen, weil ich weiß, dass er sich meinen Mund auf seinem Körper vorstellt, und ich will meinen Mund unbedingt auf seinem Körper haben. Aber er hat immer die Kontrolle und entscheidet darüber, was ich tue und was nicht. In diesem Augenblick schwöre ich mir, dass es heute Nacht nicht so sein wird. Jetzt schon, aber nicht die ganze Nacht lang. An irgendeinem Punkt, bevor er wieder nach Los Angeles aufbricht, werde ich meinen Mund verdammt noch mal dorthin wandern lassen, wo es mir gefällt. Ich kann gar nicht schnell genug nackt sein. Morgen wird er für eine Woche fortgehen. Es gibt so viel Ungelöstes zwischen uns. Zu viel.
    Binnen Sekunden streife ich meine Kleider ab, und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kunst des verführerischen, langsamen Striptease nicht meine Stärke ist. Ich werde daran arbeiten müssen, wenn ich ihn heißmachen will und nicht mich. Im Moment brauche ich einfach nur Chris. Ich muss nackt mit ihm sein, alle Barrieren fort. Er muss wissen, dass ich ihn verstehen will, denn er ist mir wichtig.
Wir
sind mir wichtig. Weil das Leben mich glauben gemacht hat, dass das, was zwischen uns erblüht, nicht möglich ist – und vielleicht, nur vielleicht, ist es das doch.
    »Komm näher«, befiehlt er drängend, als ich meinen Slip beiseitewerfe. Seine Stimme ist rau, belegt, und ich frohlocke über die Ungeduld, die in seinem Ton liegt und zu meiner passt. Es fällt mir manchmal immer noch schwer zu glauben, dass ich eine solche Wirkung auf ihn habe. Er ist so viele Dinge, die ich zu sein trachte: stark und mächtig, selbstbewusst und eigenverantwortlich für sein Leben, sein Schicksal. Es berührt mich tief, zu wissen, dass ich diesen Mann so heißmache wie er mich. Es macht mich stärker. Er macht mich stärker.
    Ich gehe zu ihm, erlaube ihm, mich auf seinen Schoß zu ziehen, setze mich rittlings auf ihn, und seine Erektion wölbt sich zwischen meinen Beinen. Es gefällt mir nicht, dass er voll bekleidet ist, aber ich weiß, dass es Chris um Kontrolle geht. Irgendwie weiß ich, dass ich sie ihm genommen habe, und er braucht sie zurück.
    »Falte die Hände hinter dem Rücken«, befiehlt er.
    Adrenalin schießt durch meine Adern, und mein Herz pocht heftig. Ja. Hier geht es um Kontrolle, aber in seinem Bestreben zu kontrollieren hat Chris viel mehr offenbart, als er weiß. Er muss die Oberhand haben, und das sagt viel über ihn aus. Dass ich ihn meine Leidenschaft spüren lasse, sagt genauso viel über mich aus, das weiß ich.
    Ich schaue ihm ins Gesicht und suche nach einer Reaktion, die ich nicht finde, während ich die Hände hinter den Rücken nehme. Seine Hände schließen sich fest um meine Oberarme, und mir wird heiß, wo er mich anfasst, während sein Blick über meine Brüste gleitet. Die Luft knistert von einer Spannung, die ich in jedem Zentimeter meines Körpers spüre,

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