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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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wer dir diesen Unsinn eingeredet haben könnte – oder warum du ihn hier und jetzt von dir gibst.«
    Hinter dem Nachrichtensprecher tauchte ein Bild des DigiCom-Gebäudes in Malaysia auf; dann sah man das Innere der Fabrik. Die Kamera schwenkte über die Fließbänder und über eine kleine Gruppe, die eine offizielle Inspektion durc h führte. Phil Blackburn war auch dabei; und neben ihm schle n derte Meredith Johnson. Während sie mit einem der Arbeiter plauderte, ging die Kamera ganz dicht an sie heran.
    Ein leises Raunen erhob sich im Saal. Meredith drehte sich ruckartig um und stierte auf den Bildschirm. »Das ist unglau b lich! Das gehört überhaupt nicht hierher! Ich weiß gar nicht, woher das stammt –«
    »Malaysia, Channel 3. Die dortige Version der BBC. Tut mir leid, Meredith.« Der Nachrichtenfilm war zu Ende, der Bil d schirm wurde schwarz. Sanders machte eine Handbewegung; daraufhin begann Cindy, jedem der Anwesenden einen großen Umschlag auszuhändigen.
    »Woher auch immer diese sogenannte Aufnahme stammt –« sagte Meredith.
    Sanders ignorierte sie. »Meine Damen und Herren, wenn Sie diese Umschläge öffnen, werden Sie darin die ersten einer ganzen Reihe von Memos aus der Abteilung Überprüfung der Unternehmensplanung vorfinden; diese Abteilung stand in der fraglichen Zeitspanne unter Leitung von Ms. Johnson. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf das erste Memo lenken; es datiert vom 17. November letzten Jahres. Sie werden bemerken, daß es die Unterschrift von Meredith Johnson trägt und festsetzt, daß die Produktion entsprechend den Auflagen der malays i schen Behörden bezüglich der Einstellung einheimischer Arbeitskräfte verändert wird. Im besonderen legt dieses erste Memo fest, daß keine automatisierten Chipmontagegeräte eingesetzt werden sollen und daß diese Arbeit mit der Hand zu erfolgen habe. Die malaysischen Behörden waren darüber sehr glücklich, aber für uns bedeutete es, daß wir die Laufwerke schlicht und einfach nicht herstellen konnten.«
    »Jetzt mal langsam«, warf Johnson ein, »er erwähnt überhaupt nicht, daß die Malaysier uns keine Wahl ließen –«
    »In diesem Fall hätten wir die Fabrik dort gar nicht erst bauen dürfen«, fiel Sanders ihr ins Wort. »Ganz einfach deswegen, weil wir das geplante Produkt unter diesen veränderten Bedi n gungen nicht bauen können. Die Toleranzen sind viel zu groß.«
    »Das ist deine Meinung, aber –«
    »Aus dem zweiten Memo, mit dem Datum 3. Dezember, geht hervor, daß nach einer Überprüfung zur Kosteneinsparung die Leistungsfähigkeit der Druckluftgeräte entlang des Fließbands verringert wurde. Auch dies bedeutet eine Abweichung von den Spezifikationen, die ich angeordnet hatte. Und auch diese Abweichung ist entscheidend – bei derartigen Bedingungen lassen sich keine Hochleistungslaufwerke produzieren. Kur z um: Durch diese Entscheidungen war die Herstellung der Laufwerke zum Scheitern verurteilt.«
    »Also bitte!« sagte Johnson. »Wenn hier irgend jemand glaubt, daß an den Problemen mit den Laufwerken irgendein anderer als du schuld bist, dann –«
    »Das dritte Memo«, sagte Sanders, »enthält eine aus der Abteilung Überprüfung der Unternehmensplanung stammende Zusammenfassung der Kosteneinsparungen. Wie Sie sehen, ist von einer Senkung der betrieblichen Aufwendungen um elf Prozent die Rede. Diese Einsparung ist durch Produktionsve r zögerungen bereits wieder aufgezehrt – ganz zu schweigen von den Kosten, die uns durch die Verspätung entstanden, mit der wir auf den Markt kommen. Selbst wenn wir das Montageband sofort wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen würden: Diese elf Prozent Einsparung verwandeln sich auf jeden Fall in eine Erhöhung der Fertigungskosten von, alles in allem, ann ä hernd 70 Prozent. Im ersten Jahr beträgt die Erhöhung sogar 190 Prozent.
    Das nächste Memo«, fuhr Sanders fort, »erklärt, warum es überhaupt zu dieser Kosteneinsparung kam. Während der Gespräche über den Ankauf, die Mr. Nichols und Ms. Johnson im Herbst letzten Jahres miteinander führten, kündigte Ms. Johnson an, sie werde zeigen, daß es möglich sei, die Entwic k lungskosten im High-Technology-Bereich zu senken. Diese Kosten machten Mr. Nichols nämlich die größten Sorgen bei den Treffen der beiden in –«
    »O Gott!« murmelte Ed Nichols, den Blick starr auf das Papier gerichtet.
    Meredith trat nach vorn und stellte sich vor Sanders auf. »Entschuldige bitte, Tom«, sagte sie mit fester Stimme,

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