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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Computer. Wir rechnen damit, die Stückkosten für diese Laufwerke innerhalb eines Jahres auf den Stückpreis eines Videospiels senken zu können. Und wir stellen diese Laufwerke inzwischen her. Es gibt geringfügige Anfang s schwierigkeiten, die wir aber in den Griff bekommen werden.«
    »Kannst du uns darüber etwas mehr sagen?« unterbrach ihn Meredith. »Aus meinen Gesprächen mit Arthur Kahn ging hervor, daß wir noch immer nicht genau wissen, woher die Probleme mit den Laufwerken rühren.«
    »Doch, wir wissen es inzwischen«, erwiderte Sanders. »Es hat sich herausgestellt, daß die Probleme sehr geringfügig sind. Ich erwarte, daß man sie innerhalb der nächsten Tage ausgeräumt hat.«
    »Wirklich?« Ihre Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Wir haben also herausgefunden, an was es liegt?«
    »Ja.«
    »Das ist ja eine tolle Nachricht!«
    »Ja.«
    »In der Tat, eine sehr gute Nachricht«, sagte Ed Nichols. »War es ein Konstruktionsfehler?«
    »Nein«, antwortete Sanders. »Mit dem hier entstandenen Entwurf stimmt alles; die Prototypen funktionierten ja auch einwandfrei. Es handelt sich um ein Fabrikationsproblem und hängt mit dem Montageband in Malaysia zusammen.«
    »Was für ein Problem ist das?«
    »Es stellte sich heraus, daß wir an diesem Montageband nicht mit den richtigen Geräten arbeiten. Wir brauchten automatische Chipmontierer, die die Steuereinheiten und den RAM-Cache auf der Platine fixieren, aber die malaysischen Bandarbeiter haben die Chips mit der Hand montiert, das heißt sie haben sie buc h stäblich mit dem Daumen in die Sockel gedrückt. Außerdem ist das Fließband verschmutzt, so daß winzige Partikel in die Split-Optik eindrangen. Eigentlich brauchten wir Sieb e ner-Druckluftschrauber, statt dessen sind dort nur Fünfer-Geräte installiert. Außerdem ist herausgekommen, daß wir Bauteile wie Gelenkstäbe und Klammern von einem sehr zuverlässigen Zulieferer in Singapur beziehen sollten, daß die Bauelemente in Wirklichkeit jedoch von einem anderen Zulieferbetrieb stammten. Weniger teuer – weniger zuverlässig.«
    »Ungeeignete Geräte, schlechte Bedingungen, schlechte Bauteile …« Meredith schüttelte den Kopf. »Korrigiere mich bitte, wenn ich etwas Falsches sage, aber hast nicht du den Produktionsablauf für dieses Laufwerk konzipiert?«
    »Ja, das ist richtig«, sagte Sanders. »Im Herbst des verga n genen Jahres flog ich nach Kuala Lumpur und bereitete die Produktion vor – zusammen mit Arthur Kahn und dem ortsa n sässigen Vorarbeiter, Mohammed Jafar.«
    »Und warum haben wir jetzt mit diesen Schwierigkeiten zu kämpfen?«
    »Leider kam es im Verlauf der Vorbereitung zu einer Reihe von falschen Anordnungen.«
    Meredith machte eine ernste Miene. »Tom, wir alle kennen dich als überaus kompetent. Wie konnte so etwas passieren?«
    Sanders wartete mit seiner Antwort ein wenig ab. Endlich war der Augenblick gekommen!
    »Es passierte, weil der Produktionsablauf verändert wurde«, erklärte er. »Die Spezifikationen wurden verändert.«
    »Verändert? Wie denn?«
    »Ich denke, das erklärst du den Herrschaften am besten selbst, Meredith«, sagte Sanders. »Schließlich hast du diese Veränd e rungen ja angeordnet.«
    »Ich habe sie angeordnet?«
    »Ja, Meredith.«
    »Da irrst du dich, Tom«, entgegnete sie kühl. »Mit der Pr o duktion in Malaysia hatte ich nicht das mindeste zu tun.«
    »Doch. Du bist zweimal dorthin geflogen, im November und im Dezember vergangenen Jahres.«
    »Ich bin zweimal nach Kuala Lumpur geflogen, allerdings. Und zwar weil dir die Arbeitsstreitigkeiten mit den malays i schen Behörden aus der Hand geglitten waren. Ich bin hing e flogen und habe den Streit aus der Welt geschafft. Aber mit der eigentlichen Produktion hatte ich nichts zu tun.«
    »Ich denke, in diesem Punkt irrst du dich, Meredith.«
    »Ganz sicher nicht«, erwiderte sie in eisigem Ton. »Ich hatte weder mit der Produktion noch mit irgendwelchen sogenannten Veränderungen etwas zu tun.«
    »In Wirklichkeit bist du hingeflogen, um die von dir ang e ordneten Veränderungen zu überprüfen.«
    »Tut mir leid, Tom, aber das stimmt nicht. Ich habe dieses Montageband noch kein einziges Mal gesehen.«
    Auf dem Bildschirm hinter ihr setzte plötzlich, ohne Ton, die Videoaufzeichnung der Nachrichtensendung ein: der Moderator in Jackett und Krawatte, der in die Kamera sprach.
    »In der Fabrik selbst bist du also nie gewesen?« fragte Sa n ders.
    »Ganz bestimmt nicht, Tom. Es ist mir ein Rätsel,

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