Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
Einschränkung. Es handelt sich um die besten Laufwerke der Welt.«
    »Das ist mir soweit klar«, warf Nichols ein. »Aber Sie sind bereits in die Produktion gegangen, ist das richtig?«
    »Das ist richtig, ja.«
    »Ich denke, wir sind mehr an Ihrer Einschätzung der Produ k tion interessiert.«
    Wieder zögerte Sanders. Was hatte sie ihnen denn nun e r zählt? Meredith, die an der gegenüberliegenden Wand saß, schloß ihren Aktenkoffer, faltete die Hände unter dem Kinn und sah ihn mit ruhigem Blick an. In ihrer Miene konnte er nichts lesen.
    Was hatte sie ihnen gesagt?
    »Mr. Sanders?«
    »Nun«, setzte Sanders von neuem an, »wir sind dabei, den Produktionsablauf umzustrukturieren, und gehen alle aufko m menden Probleme sofort an. Das ist ziemlich typisch für den Beginn einer bestimmten Produktion. Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Phase.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, unterbrach ihn Nichols, »aber ich dachte, Sie seien schon vor zwei Monaten in Produktion gegangen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Zwei Monate klingt mir aber nicht nach einer ›sehr frühen Phase‹.«
    »Nun –«
    »Einige Ihrer Produktzyklen betragen gerade mal 9 Monate, ist das korrekt?«
    »9 bis 18 Monate, ja.«
    »Dann müßten Sie doch nach zwei Monaten schon mitten in der Produktion sein. Wie schätzen Sie als der Hauptveran t wortliche das ein?«
    »Nun ja, ich würde sagen, die aufgetretenen Probleme halten sich im Rahmen dessen, was wir zu diesem Zeitpunkt norm a lerweise zu erwarten haben.«
    »Das ist wirklich interessant«, sagte Nichols. »Meredith hat uns gegenüber vorhin nämlich angedeutet, daß die Probleme ziemlich gravierend seien. Sie sagte, Sie müßten mögliche r weise sogar zurück an die Zeichentische.«
    Scheiße!
    Wie sollte er jetzt weiter verfahren? Er hatte bereits gesagt, daß die Probleme nicht so schwerwiegend seien. Einen Rüc k zieher konnte er nicht mehr machen. Er holte tief Luft und sagte: »Ich hoffe, Meredith keinen falschen Eindruck vermittelt zu haben. Ich bin nämlich von unserer Fähigkeit, das Twinkle-Laufwerk herzustellen, voll und ganz überzeugt.«
    »Es ist mir klar, daß Sie davon überzeugt sind«, erwiderte Nichols. »Aber wir stehen unter dem Druck der Konkurrenz von Sony und Philips, und ich bin mir nicht sicher, daß die simple Äußerung Ihrer Überzeugung in diesem Fall ausreicht. Wie viele der Laufwerke, die direkt vom Fließband kommen, entsprechen eigentlich den Spezifikationen?«
    »Darüber habe ich leider keine Informationen.«
    »Wenigstens eine ungefähre Zahl werden Sie uns doch nennen können!«
    »Das möchte ich ohne exakte Zahlen nicht sagen.«
    »Sind exakte Zahlen verfügbar?«
    »Ja. Ich habe sie nur nicht bei mir.«
    Nichols legte die Stirn in Falten. Sein Gesichtsausdruck sagte: Warum hast du sie nicht bei dir, wenn du doch wußtest, daß es in der Besprechung genau darum gehen würde?
    John Conley räusperte sich. »Meredith hat uns mitgeteilt, daß die Produktion bei 29 Prozent der Kapazität liegt und daß nur 5 Prozent der Laufwerke den Spezifikationen entsprechen. Stimmen Sie darin mit ihr überein?«
    »Das ist mehr oder weniger der Fall, ja.«
    Für kurze Zeit legte sich Stille über den Raum. Dann richtete Nichols sich abrupt auf. »Ich glaube, Sie müssen mir da ein wenig helfen«, sagte er, an Sanders gewandt. »Auf was gründet sich eigentlich angesichts solcher Zahlen Ihre Zuversicht hinsichtlich des Twinkle-Laufwerks?«
    »Ich bin zuversichtlich, weil all das nichts Neues für uns ist«, sagte Sanders. »Wir hatten es schon mit Produktionsschwi e rigkeiten zu tun, die unlösbar schienen, dann jedoch ziemlich rasch beseitigt werden konnten.«
    »Aha. Sie gehen also davon aus, daß Ihre bisher gemachten Erfahrungen auch in diesem Fall Gültigkeit besitzen.«
    »Ja.«
    Nichols lehnte sich in seinen Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Er strahlte extreme Unzufriedenheit aus.
    Jim Daly beugte sich ein wenig vor und sagte: »Bitte verst e hen Sie uns nicht falsch, Tom. Es liegt nicht in unserer Absicht, Sie in Verlegenheit zu bringen. Wir haben schon vor langer Zeit eine Reihe von Gründen erkannt, die für den Kauf dieses Unternehmens sprechen, ungeachtet irgendeines spezifischen Problems mit Twinkle. Ich denke daher nicht, daß Twinkle heute ein wichtiges Thema darstellt. Wir wollen einfach nur wissen, wo wir in bezug auf Twinkle stehen. Und wir möchten, daß Sie uns darüber so offen wie möglich Auskunft erteilen.«
    »Nun ja, es

Weitere Kostenlose Bücher