Enthüllung
ja.«
»Ich sage also zu dem Typen, daß ich das noch nie gehört habe – das von den UV-Strahlen und den Chips – und daß wir schon seit Jahren Chips in Telefone einsetzen und noch nie Probleme hatten. Und da sagt der Mensch zu mir: ›Nein, nein, nicht beim Installieren der Chips. UV-Strahlen können Chips bei der Herstellung beschädigen.‹ Da erkläre ich ihm, daß wir hier keine Chips herstellen. Daraufhin er: ›Ich weiß.‹ Und jetzt frage ich mich: Was, zum Teufel, interessiert den, welches Glas wir haben? Tommy-Boy? Bist du noch dran? Was ist eigentlich los? Heute abend werden es insgesamt 14 Kerle sein, die da über uns herfallen, und sag mir jetzt bitte nicht, das Ganze wäre eine Routineangelegenheit!«
»Sieht nicht nach einer Routineangelegenheit aus, nein.«
»Sieht ganz so aus, als würden sie die Fabrik an jemanden verkaufen, der Chips produziert, so sieht es aus. Und wir produzieren nun mal keine.«
»Stimmt. Sieht ganz danach aus.«
»Wirklich super«, sagte Eddie sarkastisch. »Du hast mir doch beteuert, genau das würde nicht passieren. Tom: Die Leute hier werden nervös. Und ich auch.«
»Verstehe.«
»Ich meine, die Leute kommen zu mir und stellen mir Fragen. Die haben gerade ein Haus gekauft, oder ihre Frau ist schwa n ger, ein Baby ist unterwegs, und da wollen sie natürlich wissen, was los ist. Und was, bitte, soll ich ihnen sagen?«
»Ich verfüge über keinerlei Information, Eddie.«
»Menschenskind, Tom, du bist der Abteilungsleiter!«
»Ich weiß. Ich setze mich mal mit Cork in Verbindung und versuche herauszufinden, was die Wirtschaftsprüfer dort gemacht haben. Dort waren sie nämlich vergangene Woche.«
»Ich habe schon vor einer Stunde mit Colin gesprochen. Die Unternehmensplanung hat zwei Leute zu ihnen geschickt. Einen Tag lang waren sie da. Sehr höflich. Nicht zu vergleichen mit dem, was hier abläuft.«
»Keine Inventur?«
»Keine Inventur.«
»Okay«, sagte Sanders seufzend. »Dann laß mich das mal rausfinden.«
»Tommy-Boy, ich mußte es dir leider sagen – ich befürchte, es gibt da einiges, was nicht mal du weißt.«
»Das befürchte ich auch«, sagte Sanders. Er beendete das Gespräch. Dann drückte er K-A-P für Stephanie Kaplan. Sie wußte bestimmt, was in Austin vor sich ging, und er war ziemlich sicher, daß sie es ihm auch sagen würde. Aber ihre Sekretärin teilte ihm mit, daß Kaplan den ganzen restlichen Vormittag nicht in ihrem Büro sein werde. Sanders rief Mary Anne an, aber auch sie war nicht zu erreichen. Dann wählte er die Nummer des Four Seasons Hotel und fragte nach Max Dorfman. Die Telefonistin erklärte, Mr. Dorfmans Leitungen seien besetzt. Sanders nahm sich vor, es später noch einmal zu versuchen. Denn wenn Eddie recht hatte, bedeutete das, daß er, Sanders, über wichtige Beschlüsse nicht mehr informiert wurde. Und das war nicht gut!
Auf jeden Fall würde er im Anschluß an das Vormittagstreffen mit Conley-White mit Meredith über das Thema Fabrikstilll e gung sprechen. Mehr konnte er im Augenblick nicht tun. Die Vorstellung, mit ihr zu reden, rief starkes Unbehagen in ihm wach. Aber irgendwie würde er es schaffen. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig.
A ls er den Konferenzraum im vierten Stock betrat, fand er ihn leer vor. An eine Tafel an der gegenüberliegenden Wand hatte jemand den Querschnitt des Twinkle-Laufwerks sowie eine schematische Darstellung der Fertigungsstraße in der malays i schen Niederlassung gezeichnet. Auf einigen der offen daliegenden Papiere sah er hingekritzelte Notizen, neben mehreren Stühlen lagen aufgeklappte Aktenkoffer.
Die Besprechung hatte bereits begonnen.
Sanders geriet in Panik. Ihm brach der Schweiß aus.
Durch eine Tür am anderen Ende des Konferenzraums trat eine Sekretärin ein und begann, rings um den Tisch Gläser und Mineralwasserflaschen zu verteilen.
»Wo sind denn alle?« fragte er.
»Ach, die sind vor einer Viertelstunde gegangen.«
»Vor einer Viertelstunde? Wann hat die Besprechung b e gonnen?«
»Die Besprechung war auf acht Uhr festgesetzt.«
»Auf acht? Ich dachte, sie sollte um halb neun beginnen.«
»Nein, die Besprechung begann um acht.«
Verdammt!
»Und wo sind sie jetzt?«
»Meredith hat sie alle nach unten zum VIE geführt. Sie will ihnen den Korridor zeigen.«
D as erste, was Sanders bei seinem Eintreten ins VIE hörte, war Gelächter. Als er in den Hauptraum kam, sah er, daß Don Cherrys Team gerade dabei war, das System an zwei Fü h rungskräften
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