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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Informationen über den Stand der Dinge, aber in einer für Laien verständlichen Sprache. Wenn du das für uns machen könntest …«
    »Das habe ich bereits versucht«, erwiderte er. Er wußte, daß es schuldbewußt klang, aber er konnte nicht anders.
    »Ja, Tom, ich weiß, daß du es bereits versucht hast«, hakte Meredith nach, immer noch mit sanfter Stimme. »Aber wenn beispielsweise die Laser-Lese-/Schreibköpfe nicht mit den m-Subset-Befehlen aus dem Steuer-Chip synchronisiert sind, was bedeutet das für uns hinsichtlich der Ausfallzeit?«
    Er wußte, sie zog eine Show ab, demonstrierte, wie gut sie den Technik-Jargon beherrschte, aber trotzdem brachte ihn das, was sie gesagt hatte, gänzlich aus dem Gleichgewicht. Denn die Laserköpfe waren nur zum Lesen, nicht zum Schreiben und Lesen geeignet, und mit dem m-Subset des Steuer-Chips hatten sie nicht das geringste zu tun. Die Lesekopfsteuerung erfolgte gänzlich durch den x-Subset. Und der x-Subset war ein lize n sierter Code von Sony, Bestandteil des Treiber-Codes, den alle Unternehmen in ihren CD-Laufwerken benutzten.
    Um Meredith’ Frage zu beantworten, ohne sie der Läche r lichkeit preiszugeben, mußte er sich aufs Fantasieren verlegen. »Nun, das ist eine gute Frage, Meredith. Aber ich denke, der m-Subset stellt ein relativ einfaches Problem dar, wenn man davon ausgeht, daß die Laserköpfe innerhalb des Toleranzb e reichs spurgenau laufen. Das hinzukriegen, dauert höchstens drei, vier Tage.«
    Er warf einen kurzen Seitenblick auf Cherry und Lewyn, die beiden einzigen Menschen im Raum, die wußten, daß Sanders gerade ausgemachten Unsinn von sich gegeben hatte. Beide nickten verständig vor sich hin. Cherry rieb sich dabei sogar nachdenklich das Kinn.
    »Und glaubst du, daß wir Probleme mit den asynchronen Spursignalen von der Grundplatine bekommen werden?«
    Wieder brachte sie alles durcheinander. Die Spursignale kamen von der Stromversorgung und wurden vom Steuer-Chip geregelt. In Laufwerken gab es keine Grundplatine. Aber er hatte sich inzwischen warmgeredet. Rasch antwortete er: »Das ist sicherlich bedenkenswert, Meredith, und wir sollten dieser Frage gründlich nachgehen. Meiner Ansicht nach könnte sich allerdings höchstens herausstellen, daß die asynchronen Signale phasenverschoben sind, aber das dürfte auch schon alles sein.«
    »Ist eine Phasenverschiebung einfach zu reparieren?«
    »Ja, ich denke doch.«
    Ed Nichols räusperte sich. »Es handelt sich hier offenbar um eine hausinterne technische Frage. Vielleicht sollten wir doch besser zu anderen Themen übergehen. Wie lautet der nächste Punkt der Tagesordnung?«
    »Wir haben als nächstes an die Vorführung der V i deo-Kompression gedacht, nur ein paar Räume weiter den Gang hinunter.«
    »Gut. Dann machen wir das.«
    Stühle wurden quietschend zurückgeschoben. Alle standen auf und verließen hintereinander den Raum. Meredith nahm sich viel Zeit, ihre Papiere zu ordnen. Auch Sanders blieb zurück.

    » W as in aller Welt sollte das denn?« fragte er sie, als sie allein waren.
    »Was, das?«
    »Dieses Geschwafel über Steuer-Chips und Leseköpfe. Du hast offenbar keine Ahnung, was du alles dahergeredet hast.«
    »O doch«, erwiderte sie ärgerlich. »Ich weiß, was ich dahe r geredet habe: Ich habe versucht, den Schaden zu begrenzen, den du angerichtet hast.« Sie beugte sich vor und sah ihn wütend an. »Paß auf, Tom. Ich habe mich gestern abend entschlossen, deinem Rat zu folgen und die Wahrheit über das Laufwerk zu sagen. Heute morgen erklärte ich, daß wir größere Probleme damit haben und daß du über profundes Fachwissen verfügst und ihnen alles genau darlegen würdest. Ich hatte alles so vorbereitet, daß du Gelegenheit gehabt hättest, das zu sagen, von dem du mir gegenüber behauptet hast, du würdest es gerne sagen. Aber dann kommst du hier rein und verkündest, es gebe keinerlei gravierende Probleme –«
    »Aber wir hatten uns doch gestern abend darauf geeinigt, daß –«
    »Diese Männer sind keine Idioten, und wir werden sie nicht an der Nase herumführen können.« Sie ließ das Schloß ihres Aktenkoffers zuschnappen. »Ich habe in gutem Glauben wiedergegeben, was du mir gesagt hast. Und da behauptest du, ich wüßte nicht, was ich daherrede.«
    Er biß sich auf die Lippe, um seine Wut zurückzuhalten.
    »Ich weiß nicht, für was du das hier hältst«, fuhr sie fort. »Diese Leute kümmern sich doch nicht um technische Details. Die können einen Schreib-/Lesekopf

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