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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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von Conley-White zu demonstrieren. John Conley und Jim Daly gingen, mit Datenhelm und Datenhandschuh ausgestattet, auf der Lauffläche umher. Beide grinsten übers ganze Gesicht, und alle anderen Anwesenden lachten lauthals, selbst Ed Nichols, der sonst so sauertöpfische Finanzmanager von Conley-White; er hatte den Blick auf einen Seitenmonitor gerichtet, der den virtuellen Korridor so zeigte, wie auch die Benutzer ihn sahen. Auf seiner Stirn zeichneten sich rötliche Flecken ab – er hatte den Helm schon getragen, war also bereits im Korridor gewesen.
    Als Sanders sich der Gruppe näherte, warf Nichols ihm einen Blick zu. »Das ist wirklich fantastisch!«
    »Ja, ziemlich spektakulär«, sagte Sanders.
    »Einfach fantastisch! Wenn die in New York das sehen, wird jede Kritik verstummen! Wir haben Don gebeten, uns durch unsere eigene Betriebsdatenbank gehen zu lassen!«
    »Kein Problem«, meinte Cherry. »Sie müssen uns nur die Programmcodes für Ihre Datenbank geben, dann bringen wir Sie rein. Dauert ungefähr eine Stunde.«
    Nichols deutete auf den Datenhelm. »Und von diesen kom i schen Dingern da kriegen wir eines nach New York?«
    »Klar«, sagte Cherry. »Wir können es noch heute versenden, dann haben Sie es am Donnerstag. Ich schicke Ihnen einen von meinen Leuten, der schließt es Ihnen an.«
    »Das wird ein sehr wichtiges Verkaufsargument sein«, e r klärte Nichols. »Einfach großartig!« Er holte seine Brille mit den Halbgläsern hervor. Es handelte sich um eine komplizierte, auf ein sehr kleines Format zusammenklappbare Brille. Nichols klappte sie auf und setzte sie sich auf die Nase.
    John Conley stapfte auf der Lauffläche umher, lachte plötzlich laut auf, sagte: »Engel! Wie öffne ich diese Schublade?« und lauschte mit geneigtem Kopf.
    »Er spricht mit dem Engel«, erklärte Cherry. »Über den Kopfhörer kann er ihn hören.«
    »Was sagt denn der Engel zu ihm?« wollte Nichols wissen.
    »Das bleibt das Geheimnis der beiden!« sagte Cherry lachend.
    John Conley auf der Lauffläche nickte langsam, während er lauschte; dann griff er mit der Hand nach vorn in die Luft. Er schloß die Hand, ab würde er etwas packen, und zog sie zurück. Es war, wie wenn ein Pantomime das Aufziehen einer Schu b lade imitiert.
    Auf dem Monitor sah Sanders die virtuelle Schublade eines virtuellen Aktenschranks aus der Wand des Korridors gleiten. In der Schublade befanden sich ordentlich aufgereihte Akten.
    »Wow!« sagte Conley. »Das ist wirklich erstaunlich! Engel! Kann ich mir mal eine Akte ansehen? … Ach. Na gut.«
    Conley streckte die Hand aus und berührte mit der Finge r spitze eine der Aktenaufschriften. Sofort sprang die Akte aus der Schublade, öffnete sich und blieb scheinbar in der Luft hängen.
    »Hin und wieder müssen wir die physische Metapher durc h brechen, weil die Anwender nur eine Hand einsetzen können«, sagte Cherry. »Und mit einer Hand kann man eine normale Akte nicht aufschlagen.«
    Conley auf der Lauffläche bewegte seine Hand in kurzen, bogenförmigen Gesten durch die Luft – wie jemand, der mit einer Hand Seiten umblättert. Auf dem Monitor sah Sanders, daß Conley tatsächlich eine Reihe von Tabellen durchging. »He, Leute«, sagte Conley, »ihr solltet vorsichtiger sein. Ich habe hier all eure Finanzunterlagen!«
    »Das will ich sehen!« sagte Daly, der ebenfalls auf der Lau f fläche stand, und wandte sich Conley zu.
    »Sehen Sie sich ruhig an, was Sie wollen!« Cherry kam aus dem Lachen nicht mehr heraus. »Genießen Sie es, solange es noch geht. Das System wird nämlich, wenn es einmal fertig ist, über eingebaute Sicherungen verfügen, die den Zugriff ko n trollieren. Aber im Augenblick umgehen wir das gesamte System. Ist Ihnen aufgefallen, daß einige der Zahlen rot sind? Das bedeutet, daß sie bestimmte Details gespeichert haben. Berühren Sie mal eine!«
    Conley berührte eine rote Zahl. Die Zahl wurde größer und schuf eine neue Informationsebene, die nun über der ursprün g lichen Tabelle hing.
    »Wow!«
    »So ‘ne Art Hypertext-Sache«, sagte Cherry mit coolem Achselzucken. »Ich finde es selbst ziemlich gut, muß ich sagen.«
    Conley und Daly steckten kichernd die Köpfe zusammen, besahen sich die Zahlen auf der Tabelle und zoomten etwa ein Dutzend Detailblätter hervor, die dann um sie herum in der Luft stehenblieben. »He, wie werden wir das Zeug wieder los?«
    »Sehen Sie das erste Blatt noch?«
    »Es ist hinter den anderen Blättern versteckt.«
    »Beugen Sie sich

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