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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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nicht von einem Dildo unterscheiden. Die wollen nur rausfinden, ob sich da jemand verantwortlich fühlt, ob da jemand ist, der die Probleme in den Griff bekommt. Die brauchen Beruhigung. Aber du hast sie nicht beruhigt, und deshalb mußte ich eingreifen und das Ganze mit einem Haufen Techno-Quatsch noch mal hinbiegen. Ich mußte deine Scharte auswetzen, und das habe ich getan, so gut ich konnte. Aber eines muß ich dir sagen: Du hast heute nicht gerade Zuversicht versprüht, Tom. Wahrlich nicht.«
    »Verdammte Scheiße! Du redest ausschließlich davon, wie sich das Unternehmen nach außen hin darstellt – wohlgemerkt in einer Sitzung ebendieses Unternehmens! Aber irgendwer muß dieses verdammte Laufwerk bauen !«
    »Ich –«
    »Und ich leite diese Abteilung nun seit acht Jahren, und ich leite sie verdammt gut – «
    »Meredith?« Garvin steckte den Kopf zur Tür herein. Sanders und Johnson verstummten.
    »Wir warten, Meredith«, sagte Garvin und warf Sanders einen kühlen Blick zu.
    Meredith ergriff ihren Aktenkoffer und rauschte hinaus.

    S anders ging sofort hinunter in Blackburns Büro. »Ich muß mit Phil reden.«
    Sandra, seine Sekretärin, stieß einen Seufzer aus. »Er ist aber heute sehr beschäftigt.«
    »Ich muß ihn sprechen, und zwar jetzt!«
    »Ich sehe mal nach, Tom.« Sie meldete sich per Sprechanlage in Blackburns Zimmer. »Phil? Tom Sanders ist hier.« Sie lauschte und sagte dann zu Sanders: »Sie können gleich rei n gehen.«
    Sanders trat in Blackburns Büro und schloß die Tür. Blac k burn stand hinter seinem Schreibtisch und fuhr sich mit der Hand über die Brust. »Tom, ich bin froh, daß du hergekommen bist.«
    Sie gaben sich kurz die Hand. »Das mit Meredith funktioniert nicht«, sagte Sanders unvermittelt. Seine Wut über den nur wenige Minuten zurückliegenden Wortwechsel war noch nicht verraucht.
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich glaube nicht, daß ich mit Meredith zusammenarbeiten kann.«
    Blackburn nickte. »Ich weiß. Sie hat es mir bereits gesagt.«
    »Ach? Was hat sie dir denn gesagt?«
    »Sie hat mir von eurem Treffen gestern abend erzählt, Tom.«
    Sanders runzelte die Stirn. Er konnte sich einfach nicht vo r stellen, daß Meredith darüber gesprochen hatte. »Gestern abend?«
    »Sie erzählte mir, daß du sie sexuell belästigt hast.«
    »Daß ich was ?«
    »Du brauchst dich nicht aufzuregen, Tom. Meredith hat mir versichert, daß sie dich nicht anzeigen wird. Wir können das ganz diskret regeln, rein intern. Das wird für alle das beste sein. Ich bin sogar schon dabei, die Organisationspläne durchzug e hen, und –«
    »Augenblick mal!« rief Sanders. »Sie hat gesagt, ich hätte sie belästigt?«
    Blackburn starrte ihn an. »Tom. Wir sind schon lange mite i nander befreundet. Ich versichere dir, das ist alles kein Problem. Die Sache muß ja nicht im ganzen Betrieb die Runde machen. Auch deine Frau braucht nichts davon zu erfahren. Wie schon gesagt, können wir das Ganze diskret und zur Zufriedenheit aller Beteiligten regeln.«
    »Augenblick mal! Es stimmt überhaupt nicht –«
    »Laß mich bitte ausreden, Tom. Das Wichtigste ist jetzt, daß wir euch beide trennen, damit du ihr nicht mehr unterstellt bist. Ich denke, daß sich in diesem Fall eine Versetzung an eine gleichwertige Stelle geradezu anbietet.«
    »Eine Versetzung?«
    »Ja. In der Funkgeräteabteilung in Austin ist die Stelle eines stellvertretenden technischen Direktors frei. Ich möchte dich dorthin versetzen. Dienstalterzulage, Gehalt und Altersverso r gung bleiben gleich. Alles bleibt gleich, außer daß du in Austin bist und keinen direkten Kontakt mit ihr haben wirst. Na, wie klingt das?«
    »Austin.«
    »Ja.«
    »Funkgeräteabteilung.«
    »Ja. Herrliches Wetter, prächtige Arbeitsbedingungen … Universitätsstadt … Kriegst deine Familie endlich mal raus aus dem Regen hier …«
    »Aber Conley wird Austin verkaufen«, sagte Sanders.
    Blackburn setzte sich hinter den Schreibtisch. »Ich weiß nicht, wo du das gehört hast, Tom«, sagte er ganz ruhig. »Aber es entspricht absolut nicht den Tatsachen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich bin hundertprozentig sicher. Glaub mir, das ist das letzte, was sie tun würden.«
    »Warum wird dann eine Inventur der Fabrik durchgerührt?«
    »Ist doch klar, daß sie sich die Niederlassung sehr genau ansehen. Conley macht sich Sorgen wegen des Cash Flow nach dem Ankauf, und die Fabrik in Austin ist, wie du ja weißt, sehr profitabel. Wir haben ihnen die Zahlen genannt, und die werden

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