Enthuellungen eines Familienvaters
Sätze zu schreiben, indem ich den Punkt und die Eigennamen vollkommen ausschaltete. Was das Zurückschnellen und die rasenden Läufe des Wagens betraf, so habe ich mich so beholfen, daß ich das äußerste Ende des Wagens an einem dünnen Bindfaden befestigte, dessen anderes Ende ich zwischen den Zähnen hielt, so daß es mir verhältnismäßig leicht wurde, den Gang dieser wichtigen Vorrichtung zu regulieren, indem ich beim Schreiben das Gesicht langsam von rechts nach links drehte.
Als aber die Unannehmlichkeiten fortdauerten und die Redaktionen sich weigerten, mir weiterhin Geschichten abzunehmen, die nur aus einem Satz bestanden, als ich mir schließlich eine Halsverrenkung zuzog, entschloß ich mich, der Sache energisch auf den Leib zu rücken. Ich holte Spezialisten.
Da mußte ich eine schmerzliche Feststellung machen: das Gerät hat den schlimmsten Fehler, den Mensch oder Maschine haben können: es ist heimtückisch. Kaum kamen die Techniker, war der teuflische Mechanismus in Ordnung und schrieb mit beispielhafter Fügsamkeit. Waren aber die Techniker heimgegangen, begann das Gerät wieder mit seinen Bosheiten. Ich weiß nicht, wie oft ich die Techniker zu Hilfe gerufen habe. Tatsache ist, daß ich gezwungen war, mir ein Telephon anlegen zu lassen und mich in einem der Werkstatt nähergelegenen Haus einzuquartieren, um innerhalb von zwanzig Minuten den Beistand der Spezialisten erbitten und erhalten zu können.
Eines Tages wurde die Vorrichtung unversehens liebenswürdig und begann, mir korrekt zu dienen. Das dauerte zweieinhalb Monate. Am 6. Oktober nahm sie jedoch ihr unqualifizierbares Benehmen wieder auf. Ich bat die Techniker zu mir. Die Techniker kamen, aber am Ende der Sitzung präsentierten sie mir eine Rechnung. Da erkannte ich die ganze barbarische Bosheit des Gerätes: es hatte bemerkt, daß die Techniker während der Garantiezeit alle erforderlichen Reparaturen gratis durchführten, und hatte beschlossen, die Fortsetzung der Offensive bis zum 6. Oktober, dem Tag, an dem die sechs Monate der Garantiezeit abliefen, zu vertagen.
Werte Firma, ich habe die absolute Gewißheit, daß dieses Instrument mich haßt! Es hat geschworen, mich an den Bettelstab zu bringen; in ihm ist die Seele irgendeines großen Verbrechers auferstanden.
Wie oft mußte ich seit dem 6. Oktober die Techniker rufen und ihre kostspieligen Rechnungen begleichen? Ich weiß es nicht; das weiß meine Frau, und sie will es mir nicht sagen, die Arme, denn sie weiß auch, daß ich ein schwaches Herz habe. Doch wenn ich zu Mittag oder abends auf dem Tisch nur trockenes Brot und Apfelkompott vorfinde, dann ahne ich: es ist eine Rechnung bezahlt worden. Ich möchte Sie nicht länger belästigen, ich sage Ihnen nur ganz schlicht, daß dieses Instrument meinen Tod will. Wissen Sie, daß ich eines Nachts, plötzlich erwachend, die Schreibmaschine auf meinem Nachttisch überrascht habe? Wer hat sie dorthin gestellt? Was machte sie da? Niemand wird es mir ausreden können: sie wollte mich im Schlaf umbringen.
Vielleicht wird mir eines Tages, wenn ich ruhig schreibe, das höllische Gerät auf den Kopf fallen. Sie werden sagen, daß eine Schreibmaschine bei noch so viel Bosheit nicht von unten nach oben fallen kann. Aber ich antworte Ihnen: diesem kriminellen Instrument ist alles zuzutrauen.
Eine Atmosphäre dumpfer Verzweiflung lastet auf meinem Hause. Oft überrasche ich meine Frau, wie sie heimlich weint. Meine Träume sind zu Alpträumen geworden, bevölkert von ,PPP ... mmaiNioà E“ fla oxph fish Ksjen...! u?xzgfshrd/-Ilmai?qofn.’. Und jeden Tag erfindet diese Ruchlose etwas Neues, um mich wahnsinnig zu machen. Sie hat gelernt, die Glocke ertönen zu lassen, sooft ich eine Taste berühre; das ganze Haus ist in Aufruhr, denn sie läutet sehr stark, mit der Intensität eines Weckers. Sie hat gelernt, unverschämt zu lügen; wenn ich die ,A’ -Taste drücke, schreibt sie ,G’, wenn ich die ,R’-Taste drücke, schreibt sie ,W’. Und heute, als meine Frau aufräumte, hat sie sie in den Finger gebissen. Werde ich noch genötigt sein, ihr einen Maulkorb umzubinden?
Werte Firma, sagen S i e mir: was soll ich machen?“
Kurz darauf erhielt ich die Antwort der werten Firma.
„Sehr geehrter Herr, wie wir Ihrem Geschätzten vom soundsovielten entnommen haben, verfügen Sie über eine großartige Handschrift. Am besten wird es sein, Sie schreiben mit der Feder oder mit dem Bleistift.“
Ich ließ Margherita den Brief lesen. Margherita
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