Entscheide dich, sagt die Liebe
mit ihren Geheimnissen heraus, sondern lag entspannt da und amüsierte sich.
»Na warte!« Blitzschnell stürzte er sich auf ihre Füße, packte sie an den Fesseln und leckte mit der Zunge über ihre Fußsohlen. Sogar an den Fersen war ihre Haut weich wie ein Babypopo und schmeckte nach Aprikosen.
Sie kreischte auf. »Nicht!«
Er hielt inne und grinste sie an. Inzwischen kannte er ihre Schwachstellen. Noch einmal setzte er die Zunge an und kitzelte sie.
Madison bäumte sich auf. »Gnade! Ich sage alles!«
Sofort gab er ihre Füße frei, küsste sie noch einmal auf den Bauchnabel und ließ sich neben sie gleiten. »Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen.« Eigentlich ging es ihm nur ums Prinzip. Ihre Neuigkeiten waren bestimmt keine große Sache. Wenn es sich nicht um ein neues Sozialprojekt handelte, war sie vermutlich auf einen prachtvollen Empiresessel oder ein ähnliches Kleinod gestoßen, das sie unbedingt haben musste.
»Also gut.« Sie blinzelte ein paar Lachtränen weg, die seine Kitzelei ihr in die Augen getrieben hatte. »Die Neuigkeit hat mit Dottor Ferrara zu tun. Er sagt … wir bek…« Madisons Stimme war immer leiser geworden.
»Wie bitte?«, verstand Paolo.
»Wir wrstlwrx«, nuschelte Madison. »Wir. Bekommen. Ein. Baby.«
„Was?«
Paolo fühlte nichts. Als hätte sein Herz aufgehört, die Pumparbeit zu verrichten und das Blut durch seine Adern zu jagen. Er fasste sich an den Kopf, tastete, ob dort eine Beule wuchs. »Wir bekommen ein Baby«, flüsterte er mechanisch. Mindestens siebenmal wiederholte er den Satz, bis Madison ihn besorgt ansah.
Dann begriff er. Er sprang auf. Er raufte sich das Haar. Stürzte hinaus. »Ein Baby!«, brüllte er beim Hinunterrennen durchs Treppenhaus. »Wir bekommen ein Baby!«
In der Küche prallte er mit der zu Tode erschrockenen Giovanna zusammen. Er umarmte sie, wirbelte sie im Kreis. »Schampus«, forderte er. Erst als er das Entsetzen in den Augen der Köchin sah, bemerkte er, dass er noch immer nackt war. »Scusi, Giovanna.« Er nahm eine Flasche Dom Pérignon aus dem Kühlschrank und bedeckte seine Blöße damit. »Aber wir sind schwanger.«
Giovanna lachte, dass ihre Barthaare zitterten. »Herzlichen Glückwunsch!«
Auf dem Rückweg nach oben traf er auf seine Mutter. In ihrem weißen Seidennachthemd sah sie aus wie ein Gespenst. Ein dünnes Gespenst mit den Resten einer Quarkmaske im Gesicht.
»Was soll der Lärm?«, zischte sie. »Bist du betrunken?«
»Noch nicht, Großmütterchen.«
»Was fällt dir ein, hier nackt herumzurennen und so spät noch Radau zu machen! Und was heißt da Groß…« Als sie die Stirn runzelte, bröckelte ein Stückchen eingetrockneter Quark ab und fiel zu Boden.
Paolo grinste. »Du solltest auch ein Gläschen trinken. Ich habe zwar vor, dich noch öfter zur Oma zu machen, aber beim ersten Mal ist es bestimmt am schönsten.«
Plötzlich wurden ihre Gesichtszüge weich. »Ist das wahr? Madison ist …«
»È vero, mamma.« Und dann traute er seinen Augen nicht.
Das mütterliche Quarkgespenst heulte vor Rührung. Sie drückte Paolos Arm, eine Intimität mit Seltenheitswert. »Was für eine Freude«, flüsterte sie ergriffen. »Ich bin stolz auf dich, mein Junge.«
Ihm blieb die Luft weg. Wann hatte sie ihn je »mein Junge« genannt? Ergriffen kehrte er ins Schlafzimmer zurück, schwenkte die Champagnerflasche und tanzte um Madison herum wie ein Komantsche um den Marterpfahl. »Mist, ich habe die Gläser vergessen«, fiel ihm ein.
»Ich muss sowieso passen.« Madison klopfte auf ihren Bauch, der noch vollkommen flach war.
Paolo überlegte. »Musst du nicht«, sagte er dann. Er schüttelte die Champagnerflasche kräftig und ließ den Korken knallen. Eine Schaumfontäne ergoss sich über Madisons nackten Körper.
»Hey!« Sie kicherte. »Ich habe doch kein Autorennen gewonnen.«
Paolo antwortete nicht. Er leckte die edle Flüssigkeit aus Madisons Bauchnabel, aus der Rinne zwischen ihren Brüsten und aus der Kuhle zwischen den Schlüsselbeinen.
Madison bebte. Sie wand sich. »Komm schon«, sagte sie. »Liebe mich.«
Paolo setzte sich auf. »Schaden wir damit nicht dem Kleinen?«
»Es ist keine Krankheit.« Sie schubste ihn um. Setzte sich auf ihn.
Paolo stöhnte. »Wenn es ein Mädchen wird, soll sie Simonetta heißen.«
»Vielleicht wird es aber ein Junge. Dann nennen wir ihn Timothy.«
Damit war das Wichtigste besprochen. Sie zerwühlten gemeinsam das Laken und versetzten den
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