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Entscheidung auf Mallorca

Entscheidung auf Mallorca

Titel: Entscheidung auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Bergius
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fahren! Sie sollen mal sehen, wie klein das hübsche Biest dann heute abend ist. Abgesehen davon kann eine Kahnpartie unter Männern eine Pfundssache sein.«
    Wulf sprang in das Boot. »Sie haben recht.«
    Der Baron klopfte ihm auf die Schulter. »Und jetzt lachen wir so laut, wie wir können.« Er deutete zu Peggy hinüber. »In ihrem Interesse. Es wird ihr mächtig zusetzen.«
    Als Peggy den Baron und Wulf lachen hörte, war es ihr, als erhielte sie schallende Ohrfeigen. Sie sah den Weg nicht mehr, über den sie zurückhastete, hörte nur das sie halb verrückt machende Gelächter und hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten.
    Dieser Schuft, dachte sie. Er muß gesehen haben, daß ich Wulf aufforderte, mir den Gewinn zu übergeben. Wenn er aber glaubt, darum das Recht zu haben, mich zu beleidigen, dann wird er sein blaues Wunder erleben. Irgendwie werde ich ihn schon treffen.
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Wenn ich nur wüßte, was er Wulf jetzt erzählt. Ich hätte mitfahren sollen. Womöglich macht er ihn mir abspenstig. Aber das wird ihm nicht gelingen. Hätte ich doch gestern die Flasche Sekt mit Wulf getrunken. Es wäre bestimmt nicht dabei geblieben, und dann könnte mir der Baron jetzt den Buckel herunterrutschen. Wulf ist viel zu leicht zu beeinflussen.
    Peggy hätte sich die Haare raufen mögen. Was hab’ ich von dem Geld, wenn ich allein bin, fragte sie sich. Ohne Wulf kann ich mir nicht die tollsten und wildesten Ferien meines Lebens machen. Zum Teufel, eine Gewinnerin kann wirklich schnell zur Verliererin werden. Aber noch ist es nicht soweit. Ich werde dafür sorgen, daß Wulf nicht mehr von meiner Seite weicht. Ein zweites Mal soll ihn mir niemand entführen. Noch heute verlassen wir das »Uyal« und ziehen in das Luxus-Hotel »Formentor«. Dann soll der Baron nur kommen.
    Wie von Sinnen rannte sie zum Hafen, nahm sich dort ein Taxi und fuhr nach Kap Formentor. Der Anblick des inmitten ungezählter Blumenbeete in einem unübersehbaren Park liegenden Hotels ließ sie beinahe schwindelig werden. Etwas Schöneres hatte sie noch nicht gesehen. Sie bildete sich ein, in das Paradies eingetreten zu sein.
    Hier werden wir wohnen, schwor sie sich. Koste es, was es wolle.
    Sie stieg eine breite, von der Anfahrt zu dem hochgelegenen Hotel führende Freitreppe empor und wurde etwas unsicher, als sie erkannte, daß sie eine weite Terrasse überqueren mußte, auf der etliche Gäste saßen, die sich ungeniert nach ihr umdrehten und sie musterten. Wenn ihr das sonst auch nichts ausmachte, sie wußte plötzlich nicht mehr, wie sie sich bewegen sollte. Ihr war es, als zitterten ihr die Knie. Sie mußte sich zwingen, unbeirrt weiterzugehen und in die Hotelhalle einzutreten.
    Sofort flitzte ein Page auf sie zu, der in spanischer Sprache eine Frage an sie richtete.
    Sie bedeutete ihm, nur deutsch zu sprechen.
    Der Page machte eine Verbeugung und geleitete sie zum Empfangschef, der ihr interessiert entgegenblickte.
    Zurückhaltend erkundigte sie sich, ob noch ein Zimmer frei sei.
    »Leider nur noch ein Appartement mit Blick auf das Meer«, erwiderte der Spanier bedauernd.
    »Könnte ich es sehen« fragte sie hoheitsvoll.
    »Bitte.« Der Empfangschef verneigte sich. »Es ist eines unserer schönsten Appartements. Sie gestatten, daß ich vorgehe?«
    Peggy nickte unmerklich und machte einen unnahbaren Eindruck. Geld schien für sie keine Rolle zu spielen.
    Der Spanier führte sie in ein in der ersten Etage gelegenes Zimmer, dessen Einrichtung ihr Herz höher schlagen ließ. Sie wußte nicht, was sie am meisten bewundern sollte: die schweren Vorhänge, den ausladenden Schreibtisch, auf dem eine mit dunklen Rosen gefüllte Vase stand, oder die kostbaren Teppiche, in denen sie zu versinken glaubte.
    Es ist wie im Märchen, dachte sie. Oder wie im Film.
    Der Empfangschef zeigte ihr ein roségekacheltes Bad sowie einen entzückenden Ankleideraum und öffnete anschließend die Fenster. »Einen schöneren Ausblick soll es in ganz Europa nicht geben«, sagte er voller Stolz und wies über die Bucht von Formentor.
    »Das ist gut möglich«, erwiderte Peggy verhalten. Dabei hätte sie vor Glück am liebsten geschrien.
    Der Ärger des Morgens war verrauscht. Sie sah nur noch die breite, von Blumenbeeten eingesäumte Treppe, die bis zum Wasser hinabführte, das hier nicht blau, sondern dunkelgrün schimmerte.
    In der Nähe des gelb leuchtenden Strandes lagen zwei blendendweiße Überseejachten.
    »Gehören die Schiffe zum

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