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Entscheidung auf Mallorca

Entscheidung auf Mallorca

Titel: Entscheidung auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Bergius
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Schuhe durch den Raum. Sie genoß es, mit nackten Füßen über die dicken Teppiche zu laufen. Wohl zehn Minuten lief sie hin und her, dann erst räumte sie ihre und Wulfs Sachen ein, entkleidete sich und veranstaltete eine private Modenschau, die kein Ende nehmen wollte. Von einem zum anderen Spiegel gehend, betrachtete sie die neuerstandenen Dinge: das Nachthemd, die Unterwäsche, den Badeanzug, die Frotteejacke und – den breiten Armreifen, den sie für 5000 Pesetas erstanden hatte. Nur das neue Cocktailkleid zog sie noch nicht an. Das sollte erst ganz am Schluß an die Reihe kommen. Nach dem Bad, das sie noch nehmen wollte, bevor Wulf erscheinen konnte.
    Da sie ihn gegen fünf Uhr erwartete, stieg sie zwei Stunden zuvor in die Wanne, in die sie nicht nur Badesalz, sondern auch Eau de Cologne schüttete. Nach dem Bad kleidete sie sich in aller Ruhe an, und als sie kurz vor fünf in den Spiegel schaute, fand sie, daß Wulf ein Trottel sein müsse, wenn er bei ihrem Anblick nicht schwach werden würde.
    Zunächst aber wurde sie schwach, da sie in der Aufregung vergessen hatte, zu Tisch zu gehen. Und Wulf erschien weder um fünf noch um sechs Uhr. Ihr wurde schlecht vor Hunger. Sie wäre am liebsten nach unten gelaufen, um sich irgend etwas geben zu lassen. Im Cocktailkleid aber wagte sie das Zimmer nicht zu verlassen. Und setzen mochte sie sich auch nicht; das neue Kleid durfte keine Falten bekommen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als am Fenster stehend über die Bucht von Formentor zu blicken und auf Wulf zu warten.
    Fast zwei Stunden stand sie dort. Wulf erschien erst kurz vor sieben.
    »Gott sei Dank!« stöhnte sie, als sie ihn aus einem Taxi aussteigen sah. Sie eilte zum Spiegel, um den Sitz des Kleides zu prüfen. Ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet. Viel zu sehr, wie es ihr schien.
    Währenddessen stieg Wulf mit grimmiger Miene die Stufen der Terrasse empor. In ihm steckte noch die Wut, die ihn gepackt hatte, als er im »Uyal« in sein Zimmer getreten war. Der Schrank hatte offengestanden, die Schubfächer waren herausgezogen gewesen. Und von seinen Sachen fehlte jede Spur. In der Annahme, bestohlen worden zu sein, hatte er schon Alarm schlagen wollen, als er auf dem Tisch einen Brief mit der für Peggy typischen Handschrift entdeckte. Und was sie geschrieben hatte, war für sie nicht weniger bezeichnend.
    Lakonisch teilte sie ihm mit: »Wir sind umgezogen. Wirf dich in ein Taxi und komm zum Hotel ›Formentor‹.«
    Ein Keulenschlag hätte ihn nicht schlimmer treffen können. »Sie muß wahnsinnig geworden sein«, hatte er in der ersten Erregung geschrien und sich geschworen, ihr einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen. In dieser Absicht stieg er die Stufen zum Hotel »Formentor« hinauf.
    Die Terrasse war ziemlich besetzt. Er blickte suchend von einem Tisch zum anderen, als ein Herr in dunklem Anzug an ihn herantrat.
    »Señor Wesener?«
    Wulf stutzte. »Sie kennen mich?«
    Der Herr lächelte und deutete eine leichte Verbeugung an. »Ich bin der Empfangschef dieses Hauses. Da mir die gnädige Frau Ihren Paß übergab, war es für mich nicht schwer …« Er winkte einen Pagen herbei.
    Wulf wußte nicht, was er erwidern sollte. Er kam sich wie ein Schuljunge vor, der seine Aufgaben nicht gemacht hat.
    »Der Page wird Sie führen«, fuhr der Empfangschef fort. »Ich hoffe, daß Sie sich bei uns wohl fühlen.«
    Wulf nickte und bedankte sich.
    Ohne einen Gedanken fassen zu können, folgte er dem Jungen, der in der ersten Etage vor einer dunklen Tür stehenblieb, an die er zaghaft klopfte.
    »Herein«, rief Peggy.
    Wulf gab dem Pagen ein Trinkgeld und öffnete die Tür.
    Peggy stand in der Mitte des Raumes und blickte ihm erwartungsvoll entgegen.
    Er glaubte nicht richtig zu sehen und starrte sie wie ein Wunderwesen an.
    »Nun komm schon«, sagte sie mit weicher Stimme.
    Ohne sich umzudrehen zog er die Tür hinter sich zu.
    »Komm weiter«, forderte sie ihn auf, da er regungslos stehenblieb.
    Wulf schüttelte den Kopf, als begriffe er nichts mehr. »Vor dir kann man Angst bekommen«, sagte er schließlich.
    Sie lachte. »Warum?«
    »Weil du … Weil du unerträglich hübsch bist.«
    Ihre Augen blitzten. Sie hob die Arme und drehte sich im Kreise. »Gefall’ ich dir?«
    Er nickte. »Viel zu sehr.«
    Sie ging auf ihn zu. »Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich danach gesehnt habe, das von dir zu hören. Wulf, ich liebe dich. Ich muß dich lieben, ob ich will oder nicht.«
    Schemenhaft tauchte

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