Entscheidung aus Liebe
erfüllen."
„Ich kann mich auch daran erinnern, dass Sie mich des Öfteren als arrogant bezeichnet haben."
„Sind Sie immer noch der Meinung, dass niemand Ihren Befehlen widersprechen darf, nur weil Sie der Duke sind?"
„Chloe, warum streiten Sie eigentlich schon wieder mit mir? Ich habe Sie hierher gebeten, um mich bei Ihnen für mein früheres Benehmen zu entschuldigen."
Chloe war schockiert. „Sie ... Sie möchten sich entschuldigen?"
„Ja. Ich habe Sie unfair behandelt und war nicht immer ehrlich zu Ihnen. Sie hätten etwas Besseres verdient, nachdem Sie mir immer so geradeheraus die Wahrheit sagten."
Sie schüttelte den Kopf und lachte leise. „Und ich dachte, Sie wollten mich entlassen!"
Er wandte sich langsam um. „Wir könnten niemals ohne Sie auskommen", sagte er leise.
Die Worte weckten eine schwache Hoffnung in ihr, dass er mit „wir" auch sich selbst eingeschlossen hatte. Sie begegnete seinem Blick. „Könnten Sie das tatsächlich nicht?"
Er schien zu bemerken, dass er sich versprochen hatte. „Ich meinte natürlich die Kinder, um deren Wohlergehen wir alle besorgt sind. Wir alle brauchen Sie, damit es ihnen bald wieder besser geht."
Sie senkte den Blick. Hoffentlich hatte er in ihren Augen nicht gesehen, was sie zuerst gedacht hatte. Als er sanft ihr Kinn berührte, sog sie überrascht die Luft ein. Seine Finger fühlten sich warm an, und kleine Schauer liefen über ihr Rückgrat. „Nur wegen der Kinder brauchen Sie mich?" hauchte sie.
„Grundgütiger, Chloe, sind Sie denn niemals zufrieden? Müssen Sie mich immer noch weiter herausfordern?" Seine Worte sollten schroff klingen, doch seine Stimme klang beinahe wie eine Liebkosung. „Sehen Sie, gerade eben habe ich noch beschlossen, ehrlich zu sein, und nun kann ich mein Versprechen schon nicht mehr erfüllen. Sie wünschen zu wissen, ob ich Sie brauche. Dennoch wissen Sie es bereits, nicht wahr? Sie mit all ihren lächerlichen Philosophien und Ihrem klugen, rebellischen Geist - ja, ich brauche Sie, kleine Närrin. Ich brauche Sie ... als meine Freundin." Langsam ließ er die Hand sinken. „Alles andere, was darüber hinausgehen würde, wäre unannehmbar. Sie müssen das verstehen."
„Ich verstehe es", flüsterte sie, während seine Worte all ihre Hoffnungen zunichte machten.
„Nein, das tun Sie nicht. Es entspricht nicht Ihrer Natur, Grenzen oder Beschränkungen zu akzeptieren. Wir sind aber nicht in Frankreich, Chloe. Dies ist England. Ich bin ein Duke, noch dazu der Duke of Strathmere, Oberhaupt eines der größten und einflussreichsten Herzogtümer des Königreiches. Diese Pflicht lastet schwer auf mir, aber ich kann meinen Rang nun einmal nicht verleugnen. Ich habe Ihnen nicht versprochen, meiner Verantwortung den Rücken zu kehren, aber ich werde von nun an meine eigenen Entscheidungen treffen. Ich weiß zu würdigen, was Sie für meine Familie getan haben, und ich werde nicht zulassen, dass Sie schlecht behandelt werden. Aber was eine weitergehende Beziehung betrifft ... Chloe, Sie und ich stammen aus verschiedenen Welten. Verlangen ... ist ein Fehler, den wir uns nicht leisten dürfen. Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, in jener Nacht im Kinderzimmer - nachdem ich für einen Augenblick die Kontrolle über mich verloren habe."
„Sie sagten, es sei nur ein Kuss gewesen", verbesserte sie ihn. „Euer Gnaden ... " „Nein! Werden Sie wohl damit aufhören, mich so zu nennen! Nicht nach all dem, was ich Ihnen über mich erzählt habe. Guter Gott, kann mich denn kein Mensch mit meinem eigenen Namen ansprechen? Wenn Sie es nicht können, Chloe, wie will ich dann jemals wieder der Mann werden, der ich früher einmal war?"
Sie war verblüfft. „Sie wünschen, dass ich Sie Jareth nenne?"
„Nicht vor anderen, natürlich. Aber ja, ich würde gerne meinen Namen von einer einzigen Person in diesem Haus hören."
„Ich werde Ihre Bitte gerne erfüllen."
„Nun gut. Wo war ich stehen geblieben?"
„Sie wollten mir gerade sagen, dass der Kuss nichts zu bedeuten hatte."
„Nein, nein, so etwas hätte ich mit Sicherheit nicht gesagt. Natürlich hatte der Kuss etwas zu bedeuten." Dann flüsterte er heiser: „Mein Gott, in mancher Hinsicht hat er sogar alles bedeutet." Er sah zur Decke hinauf, als suche er dort oben nach himmlischem Beistand. „Was ich für Sie fühle, Chloe, ist echt. Ich werde Sie darüber nicht anlügen und meine Empfindungen für Sie leugnen. Wenn wir nicht wären, wer wir sind, dann würde sich diese
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