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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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zweifellos fehl am Platz."
    Mrs. Hennicot war zutiefst schockiert. Sie verstand nicht, wie man solch eine großartige Einladung ablehnen konnte. Als sie mit entsetzter Miene ging, nahm Chloe an, dass sie ihr Verhalten wahrscheinlich dem üblichen merkwürdigen Verhalten „dieser Französin" zuschreiben würde. Obwohl sich Chloe einiger Beliebtheit beim Personal erfreute, wusste sie, dass die anderen sie für etwas exzentrisch hielten.
    Dennoch ging ihr die Einladung einfach nicht aus dem Kopf. Wie würde es wohl sein, an dem Dinner teilzunehmen? Sie erinnerte sich noch gut an seine Worte, dass ihr Kuss alles für ihn bedeutet habe. Was hatte er damit gemeint? Außerdem liebte er Helena nicht, wie er selbst zugegeben hatte. Er hatte sogar angedeutet, dass er sie, Chloe, wählen würde, wenn er frei entscheiden könnte.
    Sie saß in dem großen Schaukelstuhl aus Eichenholz, während die Kinder zu ihren Füßen spielten. Warum quälte sie sich eigentlich mit diesem unerfüllbaren Verlangen? Er war ein Duke, und nichts würde diese Tatsache ändern. Er war so unerreichbar wie die Sterne, die er so gerne beobachtete. In seiner Welt gab es keinen Platz für eine Frau wie sie.
    Doch wie er selbst angemerkt hatte, war es Chloe schon immer schwer gefallen,
    Beschränkungen zu akzeptieren. Es bedeutete sogar eine Herausforderung für sie, wenn ihr jemand Grenzen setzte. Und obwohl eine kleine Stimme in ihrem Kopf sagte, dass es besser sei, dem Dinner fernzubleiben, wanderten ihre Gedanken immer wieder zu den wundervollen Möglichkeiten, die sie sich erträumte.
    Es war bereits mitten in der Nacht, nachdem sie von Rebeccahs Schreien aufgewacht war und das Kind tröstend in ihren Armen wiegte, als sie schließlich eine Entscheidung traf. Ja, sie würde trotz allem zu dem Dinner gehen. Auch wenn es ihr widerstrebte, Lady Helena gegenüberzutreten, die vollkommene Schönheit ihrer Rivalin und ihre Wirkung auf Jareth zu sehen, wusste sie dennoch, dass sie anwesend sein musste.
    Und sie würde sich bemerkbar machen, damit niemand ihre Anwesenheit übersah.

16. KAPITEL
    Am nächsten Abend saß Chloe an dem kleinen Tisch in ihrem Schlafzimmer und blickte in ihren Handspiegel. Obgleich sie wusste, dass sie sich niemals mit Lady Helena messen konnte, beschloss sie, das Beste aus ihrem Aussehen zu machen. Zu einem förmlichen Dinner konnte sie kaum in einem Alltagskleid und mit einem einfachen Haarzopf erscheinen. Sie bemühte sich, die dichte braune Mähne zu einer Hochfrisur hochzustecken. Obwohl sie all ihre Nadeln verwendete, drohte sich das Kunstwerk aufzulösen, daher befestigte sie es zusätzlich mit einer Brosche, die einst ihrer Mutter gehört hatte. Das Ergebnis war nicht sehr elegant, stand ihr jedoch gut zu Gesicht.
    Da sie keine Schminke besaß und sie noch weniger anzuwenden wusste, beschränkte sie sich darauf, auf ihre Lippen zu beißen. Ihre Aufregung ergab das Übrige. Als sie in den Spiegel sah, schienen ihre Augen zu funkeln, und ihre Wangen waren vor Nervosität gerötet. Chloe seufzte resignierend, als sie sah, dass sich bereits wieder einige Locken um ihre Schläfen ringelten.
    Sie wählte ein kobaltblaues Kleid, ein Geschenk ihrer verstorbenen Cousine. Bethany hatte ihr viele Kleider geschenkt, da sie diese höchstens eine Saison lang tragen konnte, ohne sich dem Klatsch der Gesellschaft auszusetzen. Daher hatte Chloe einen ganzen Schrank voller Kleider, aus dem sie wählen konnte. Sie fand jedoch, dass die nachtblaue Farbe gut zu ihren Augen und ihrem Haar passte. Das Kleid war einfach geschnitten und hatte ein nicht zu tiefes, spitzenbesetztes Dekolletee. Auch wenn sie sich nicht immer mit der neuesten Mode auskannte, so wusste sie doch, welche Farben und Schnitte ihr standen.
    Als sie endlich fertig war, seufzte sie erleichtert auf. Sie betrat das Kinderzimmer und erkannte, dass ihre Anstrengungen
    nicht vergeblich gewesen waren. Beim Eintreten erntete sie begeisterten Applaus. „Oh, Chloe, du siehst entzückend aus!" rief Bette. Chloe freute sich ehrlich über dieses Kompliment.
    In ihren rosa Satinkleidern mit cremefarbener Spitze, deren Farbe keiner von beiden stand, sahen die Mädchen wie Puppen aus. Die Duchess hatte angeordnet, dass diese Kleider für sie genäht wurden. Die beiden starrten Chloe bewundernd an.
    „Sie sehen wunderschön aus, Miss Chloe", hauchte Rebeccah.
    „Danke", erwiderte Chloe lächelnd, während sie die Kinder an den Händen nahm und die Treppe herabführte.
    Ihr

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