Entscheidung aus Liebe
Angelegenheit vollkommen anders verhalten. Aber die Dinge stehen nun einmal so. Mein Leben, meine Herkunft muss die Entscheidungen beeinflussen, die ich treffe. Ich habe keine andere Wahl."
„Und wenn Sie wählen könnten?"
Er seufzte und wich ihrem Blick aus. „Sie müssen immer in mich dringen und noch mehr verlangen, nicht wahr?" Dann schloss er die Augen. „Wünschen Sie wirklich, dass ich Ihre Frage beantworte?"
Oh, sie wünschte es sich so sehr, seine Antwort zu hören. Trotzdem wusste sie, dass er Recht hatte. Selbst wenn er ihr sagte, dass er sie wählen würde ... wie sollte sie dann die Wahrheit ertragen, die unweigerlich darauf folgen musste? Dass er seine Pflicht nicht vernachlässigen durfte und eine Verbindung eingehen würde, die man von ihm erwartete?
„Sie werden Lady Helena heiraten", sagte sie traurig.
Ihr Herz zersprang in tausend Stücke, als er langsam nickte.
„Aber Sie wünschen, dass wir beide Freunde sind", fuhr sie fort.
„Sie sind sehr wichtig für mich geworden, Chloe. Ich möchte Sie nicht völlig verlieren."
„Ich verstehe." Sie fasste ihren ganzen Mut zusammen und sah ihm in die Augen. „Sie lieben Helena nicht, aber Sie werden sie in Übereinstimmung mit den Wünschen Ihrer Mutter heiraten."
„Nicht nur ihre. Es sind auch meine Wünsche."
„Wie können Sie so etwas wünschen, nachdem Sie gerade zugegeben haben, dass Sie Lady Helena nicht lieben?"
Er runzelte die Stirn. „Sie haben allzu romantische Vorstellungen, Chloe. Liebe hat nur wenig mit einer Eheschließung zu tun. Lady Helena ist eine ausgezeichnete Wahl, wenn man ihre Erziehung, ihre Talente, ihre Herkunft und ihren Charakter
bedenkt."
Im Gegensatz zu mir, die eine nicht annähernd so gute Wahl wäre, dachte Chloe. „Das ist also akzeptabel für Sie?"
„Wenn Sie mich fragen, ob es mir gefällt, antworte ich Ihnen mit ,Nein'. Aber es ist für mich akzeptabel."
Chloe wich langsam vor ihm zurück. „Ihr Engländer seid zu sehr in eure Titel verliebt, um in eurem Leben Platz für die wahre Liebe zu finden."
„Und ihr Franzosen seid in die Liebe verliebt, wie jeder weiß", konterte er. Dann fuhr er sich verzweifelt durchs Haar. „Dieses Treffen verläuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Warum müssen Sie mich bei jedem Wort herausfordern?"
„Was hatten Sie denn gedacht, Jareth? Dass ich vor Ihnen auf die Knie falle und vor Dankbarkeit weine, weil Sie so gütig zu mir sind?"
Er wirkte getroffen. „Sie sind unfair." Nachdem er sich einige Schritte entfernt hatte, wandte er sich wieder zu ihr um. „Lassen Sie uns einfach diese ganze Unterredung vergessen."
„Auf keinen Fall!"
„Chloe, Sie reizen mich schon wieder!"
„Und Sie sind ... unmöglich!"
„Warum müssen Sie immer so hartnäckig auf Ihrer Meinung bestehen?"
„Und wieso können Sie niemals zugeben, dass ich Recht habe?"
Er kam etwas näher. „Ich wäge jeden Ihrer Vorschläge mit dem gebührenden Respekt ab."
„Das tun Sie nicht, Monsieur. Ich glaube, Sie haben Angst davor, uns beide als ebenbürtige Partner zu sehen."
„Ich habe Angst?" rief er. Chloe befürchtete, dass Sie dieses Mal vielleicht zu weit gegangen war. Er sah aus, als würde er jeden Augenblick explodieren. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, so oft war er sich mit der Hand hindurchgefahren. Es schien eine Angewohnheit von ihm zu sein, wenn er unsicher war. Seine breite Brust hob und senkte sich heftig.
Er wandte das Gesicht ab und senkte den Kopf. Chloe wartete, während er anscheinend seine Wut wieder unter Kontrolle bringen wollte.
Plötzlich gab er einen erstickten, undefinierbaren Laut von sich, den Chloe nicht sofort erkannte. Sie dachte schon, er würde sie gleich anschreien. Dann merkte sie jedoch, dass er tatsächlich lachte.
Der Duke hob den Kopf und sah sie an. „Chloe Pesserat, Sie sind die anstrengendste Frau, der ich in meinem ganzen Leben begegnet bin."
Chloe verstand nicht, was so komisch an der ganzen Angelegenheit war. Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust und starrte ihn argwöhnisch an.
Jareth breitete die Hände aus, als wolle er Frieden schließen. „Vielleicht sollten wir uns einfach darauf einigen, dass Sie nicht entlassen werden und sich über diese Möglichkeit keine Sorgen mehr machen müssen."
Es dauerte einige Momente, bis sie antwortete. „Und wir werden von nun an ...
Freunde sein?"
„In der Tat, ja."
Freunde, aber niemals mehr, dachte sie. Diese Tatsache hatte er nur allzu deutlich
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