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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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duldete.
    „Aber ...", begann sie von neuem.
    „Miss Pesserat", mischte sich die Dowager Duchess mit schneidend scharfer Stimme ein. „Mein Sohn und ich sind uns durchaus bewusst, mit welchen Ängsten die Kinder zu kämpfen haben und wie sie entstanden sind. Bei seinem letzten Besuch ließ der Arzt keinen Zweifel daran, dass sich ihr Zustand nicht verbessert hat. Wie es scheint, haben sich Ihre Erziehungsmethoden nicht gerade positiv auf die Gesundheit der Mädchen ausgewirkt."
    „Euer Gnaden, bitte!" sagte Chloe mit einem besorgten Blick auf ihre Schützlinge. Nur ihre Liebe für die Kinder konnte sie dazu bewegen, ihren Stolz zu vergessen und die Duchess um etwas zu bitten.
    Die ältere Frau winkte ungeduldig ab. Natürlich stand es überhaupt nicht zur
    Diskussion, Rücksicht auf die Gefühle der Kinder zu nehmen. Alles, was für sie zählte, war gesellschaftliche Anerkennung und die bevorstehende Vermählung ihres Sohnes. Ihre Enkelinnen existierten nur am Rande für sie, im Augenblick waren sie nur ein Mittel zum Zweck, um die familiären Beziehungen zu den Rathfords zu vertiefen. Die Mädchen würden sich erst als interessant für die Duchess erweisen, wenn sie in ein heiratsfähiges Alter kamen.
    Chloe bemerkte, dass Rebeccahs scharfe Augen und Ohren alles um sie herum wahrnahmen. Dem Kind schien nicht im Geringsten zu gefallen, was es hörte.
    In diesem Augenblick war es erstaunlicherweise Helena, die das Wort ergriff. „Die Mädchen müssen nicht unbedingt nach Rathford Manor kommen. Ich werde stattdessen einfach nach Strathmere reiten, und dann können der Duke und ich einen Ausflug mit den beiden unternehmen. Ihr könnt in der Ponykutsche fahren. Würde euch das nicht Spaß machen, Kinder? Wir werden Lieder singen und ein Spiel spielen, das Simile heißt. Habt ihr es jemals gespielt? Es ist ein Wortspiel, und ..." Unvermittelt brach sie den Satz ab. Offensichtlich war ihr gerade bewusst geworden, dass Sarah nicht sprechen konnte.
    Mit einer anmutigen Bewegung wandte sich Helena zu Jareth um. „Was halten Sie von meinem Vorschlag, Euer Gnaden?"
    Jareth war bereits während des ganzen Dinners mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen, da ihm der Zwischenfall mit dem Mann in der Halle einfach nicht aus dem Kopf ging. Helenas Frage traf ihn völlig unvorbereitet. „Wie? Ja, ja, das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich würde es willkommen heißen, wenn Sie sich uns anschließen, Lady Helena. Vielleicht sollte es für den Anfang nur ein kurzer Ausflug sein."
    Helena lächelte. „Wundervoll. Dann ist es also eine beschlossene Sache."
    Chloe hatte den Blick auf ihren Teller gesenkt und beschlossen, die Angelegenheit später allein mit Jareth zu besprechen. Doch dieser hatte nach dem Dinner ihre Bedenken, die Kinder in einer Ponykutsche fahren zu lassen, einfach als übertrieben hingestellt.
    Das Rascheln von Frauenröcken brachte sie wieder in die Gegenwart. Als sie aufsah, ließ sich Mary neben ihr auf der Bank nieder.
    „Mary!" rief sie erfreut, verstummte jedoch sofort, als ihre Freundin den Finger an die Lippen legte. Das ehemalige Dienstmädchen warf einen nervösen Blick auf die erleuchteten Fenster des Hauses und zog sie mit sich hinter eine Hecke.
    „Was machst du denn hier? Oh, es ist so schön, dich zu sehen!" flüsterte Chloe. „Chloe, ich bin gekommen, um dir etwas zu erzählen. Du kannst dir nicht vorstellen, was mir passiert ist! Es ist einfach wundervoll!" sagte Mary mit verträumtem Blick.
    „Erzähle mir alles, Mary. Was sind denn diese wundervollen Neuigkeiten?"
    „Ich werde heiraten. O Chloe, es war so aufregend! Nach meiner Entlassung kam ich sehr niedergeschlagen zu Hause an, wie du dir vorstellen kannst. Ich hatte solche Angst davor, was mein Vater sagen würde. Zufällig hatte er aber Geschichten über
    die Dowager Duchess gehört, und als ich ihm berichtete, dass ich nur wegen einiger harmlosen Gespräche mit einem Stallburschen entlassen wurde, stellte er sich tatsächlich auf meine Seite. Natürlich versicherte ich ihm, dass ich nichts Unanständiges getan habe. Nun ja, ich habe ihm nicht erzählt, dass Daniel mich geküsst hat." Mary errötete heftig.
    „Du hast nichts getan, was eine Entlassung rechtfertigen würde, Mary. Aber ich freue mich für dich, dass dein Vater auf deiner Seite ist."
    „Ja, aber trotzdem war ich in einer hoffnungslosen Situation. Ich habe drei Jahre lang in Strathmere gearbeitet, und ohne ein Empfehlungsschreiben des Dukes oder seiner Mutter

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