Entscheidung aus Liebe
wäre es beinahe unmöglich für mich, eine neue Anstellung zu finden." „Oh", sagte Chloe betroffen. „Das ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen.
Aber was hat dies alles mit deiner Hochzeit zu tun?"
„Lass mich weiter erzählen. Da war ich nun, wieder zu Hause, aber trotz der Unterstützung meiner Familie hatte ich keine Zukunftsaussichten. Und stell dir vor, wer auf einmal mit einem Strauß wilder Rosen vor meiner Tür stand? Daniel."
„Oh, Mary! Wie wundervoll!"
„Ja, das war es. Er lud mich zu einer Spazierfahrt ein, natürlich mit meiner kleinen Schwester als Anstandsdame. Als wir zurück zum Haus kamen, sprach er alleine mit meinem Vater, und die beiden grinsten plötzlich wie zwei Spitzbuben. Vater sagte zu meiner Mutter: ,Hol den Cidre heraus, Annie, und lass uns feiern! Unsere Tochter wird heiraten!', und dann fiel Daniel vor mir auf die Knie - stell dir vor, vor allen anderen! - und bat mich, seine Frau zu werden."
Chloe umarmte ihre Freundin begeistert. Die beiden quietschten und kicherten wie zwei Schulmädchen.
„Ich musste einfach zurückkommen und es dir erzählen", fuhr Mary fort. „Du warst immer sehr freundlich zu mir, und ich hörte, dass du meinetwegen dem Duke die Hölle heiß gemacht hast. Ich danke dir dafür, und auch, weil du immer eine so gute Freundin gewesen bist."
„Wir werden immer Freundinnen sein", versicherte ihr Chloe. „Ich freue mich so für dich, Mary."
„Ich bin sehr glücklich, Chloe, dass alles so gekommen ist. Es ist erstaunlich, aber meine Entlassung hat mir letztendlich Glück gebracht", sagte Mary lächelnd. Dann sah sie Chloe neugierig an. „Und wie stehen die Dinge in Strathmere? Hattest du wieder eine Auseinandersetzung mit dem Duke?"
„Der Duke ist ein aufgeblasener, eitler ...", platzte es aus Chloe heraus.
„Was ist geschehen?" fragte Mary.
Chloe begann die Blätter von der Hecke zu zupfen und riss jedes Einzelne in viele kleine Stücke. „Ich friere mich hier draußen zu Tode, weil ich wieder einen kühlen Kopf bekommen muss. Wir hatten schon wieder eine Meinungsverschiedenheit." „Komm, erzähle es mir", sagte Mary, die seltsamerweise lächelte. Sie setzten sich gemeinsam auf eine Bank, die etwas weiter vom Haus entfernt war.
„Ich werde ihn niemals verstehen, niemals! Zuerst sagt er, dass er mein Freund sein
will und meine Meinung schätzt, und dann missachtet er einfach meine Warnungen." Sie seufzte tief und beschloss, die Geschichte von Anfang an zu berichten. „Heute gab es eine Dinnergesellschaft im Haus, und die Kinder und ich wurden auch dazu eingeladen. Es wurde vorgeschlagen, dass Lady Helena und der Duke die Kinder auf einen Ausflug mitnehmen, und ich wusste von Anfang an, dass dies eine katastrophale Idee war. Ich konnte meine Einwände nicht vor der Duchess und all diesen Fremden vorbringen, daher suchte ich ihn auf, nachdem alle gegangen waren."
„Was hat er gesagt?" fragte Mary atemlos. „Er hat dich doch nicht etwa ebenfalls entlassen?"
„Nein, nein, nichts dergleichen. Er sagte, dass ... er sagte einige äußerst unfreundliche Dinge zu mir." Sie konnte einfach nicht beschreiben, wie Jareth ihr gesagt hatte, dass sie ihre neu gewonnene Macht über ihn zu ihrem eigenen Vorteil nutzte, dass sie mit unfairen Mitteln kämpfte und eine Opportunistin sei, die seine Schwäche für sie gewissenlos für ihre eigenen Zwecke einsetzen wollte. Seine Abschiedsworte waren: „Ich werde nicht zulassen, dass Sie sich in meine Beziehung zu Helena einmischen." Doch auch das behielt Chloe für sich.
Stattdessen erzählte sie ihrer Freundin, dass er jedem ihrer Argumente heftig widersprochen hatte. Außerdem hatte er sich strikt geweigert, seine Meinung zu ändern, so sehr sie auch ihre Überredungskünste eingesetzt hatte.
„Allein schon der gesunde Menschenverstand müsste ihm sagen, dass diese Kinder eine schreckliche Angst vor Pferden haben", sagte Mary entsetzt.
„Nun, er hat ein gutes Argument vorgebracht. Er sagte, die Kinder haben keine Fortschritte gemacht, weil sie zu behütet waren. Vielleicht war ich zu nachsichtig mit ihnen. Schließlich habe ich nie versucht, sie mit ihren Ängsten zu konfrontieren." „Aber Chloe, sie sind doch kleine Kinder!"
„Ja, Mary, ich weiß", seufzte sie. „Ich kann ihm nicht erlauben, den Mädchen einen ernsthaften Schaden zuzufügen, auch wenn dies nicht in seiner Absicht liegt. Er muss begreifen, dass solche Dinge vorsichtig und langsam angegangen werden müssen. Dieser Ausflug
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