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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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wahr?"
    „Niemand kann uns hören."
    „Dennoch könnte ich Sie niemals als unscheinbar bezeichnen, Chloe." Seine Augen schienen zu glühen, und Chloe spürte, wie ihr das Herz bis zum Halse schlug. Er sah sie unter halb geschlossenen Lidern an, wie eine Raubkatze, die ihr Opfer in Augenschein nahm. Unsicher sah sie sich um, um festzustellen, ob jemand zusah.
    Sie bemerkte, dass sie die Duchess mit einem beinahe zornigen Gesichtsausdruck beobachtete.
    Chloe schluckte schwer. „Ich glaube, ich sollte mich um die Kinder kümmern."
    „Ich würde Sie aber gerne noch jemandem vorstellen ..."
    „Nein. Die Mädchen werden sich unter so vielen Fremden fürchten. Vielleicht später ..." Mit dieser fadenscheinigen Entschuldigung ließ sie ihn stehen und ging zur anderen Seite des Raumes hinüber.
    Natürlich durchschaute Jareth ihre Ausrede, aber er war ihr sogar dankbar dafür.
    Heute erwies sie sich als die Klügere von ihnen beiden und praktizierte die Zurückhaltung, die er selbst gepredigt hatte. Doch nun fiel es ihm unglaublich schwer, seine Pläne in die Tat umzusetzen.
    Nun, wahrscheinlich war es nur verständlich, dass er mit einem Mal mehr als nur Freundschaft wünschte. Sie sah heute Abend einfach ... faszinierend aus.
    Es war schwer zu sagen, was ihn an ihrem Aussehen so fesselte. Sie war gewiss keine Schönheit, zumindest nicht im üblichen Sinne. Wie sehr unterschied sie sich von Helenas makelloser Perfektion! Doch gerade heute hatte sie irgendetwas an sich ... was war es nur?
    Natürlich wirkte sie viel ordentlicher als sonst, so viel stand fest. Dennoch war ihr Haar lockerer frisiert, als es der momentanen Mode entsprach. Einige widerspenstige Locken hatten sich gelöst und umspielten ihre Stirn. Trotz allem war das Ergebnis bezaubernd, und es wirkte viel interessanter als Helenas künstliche Locken. Ihr Kleid stand ihr ausgezeichnet und war genau angemessen für diese Gelegenheit, auch wenn es eleganter war als die schlichten Tageskleider, die sie sonst trug. Vielleicht ließ die tiefblaue Farbe heute ihre Augen besonders strahlen, oder war es ihr Mund, der ...
    Ein heftiges Ziehen in seinen Lenden erinnerte Jareth daran, dass er sich seine Vermutungen am besten für einen späteren Zeitpunkt aufsparte. Später, wenn er mit ihr allein sein konnte.
    Als die Glocke zum Essen geläutet wurde, führte Jareth seine Gäste in die Halle. Er runzelte die Stirn, als er sah, dass sein Cousin Chloes Arm genommen hatte. Entschlossen versuchte er, das ungute Gefühl abzuschütteln, während er sich Helena zuwandte. Doch seine Selbstbeherrschung wurde noch mehr auf die Probe gestellt, als er Chloes helles Lachen und Geralds vertraulich gesenkte Stimme hinter sich hörte.
    Die Gesellschaft trat in die Halle hinaus. Alle Damen waren in Begleitung eines Herren, abgesehen von seiner Mutter, die noch immer in eine Unterhaltung mit Lady Rathford vertieft war. Jareth fragte sich, ob die beiden nicht einmal für wenige Minuten damit aufhören konnten, Pläne für sein zukünftiges Leben zu schmieden. „Euer Gnaden!" rief plötzlich eine Stimme aus der Richtung der Eingangstore.
    Jareth drehte sich um und bemerkte, dass sein Leibdiener versuchte, einen bulligen Mann zurückzuhalten. „Worum geht es hier?" fragte er laut.
    „Ich muss Euch etwas mitteilen, Euer Gnaden" rief der fremde Mann, während er nervös die anderen Gäste ansah, die allmählich einen Kreis um Jareth bildeten.
    An seiner Seite versteifte sich Helena und schnappte hörbar nach Luft. Als er ihr einen schnellen Blick zuwarf, war ihr Gesicht schneeweiß, und sie presste die Hand auf ihre zitternden Lippen.
    Misstrauisch wandte Jareth sich dem Mann zu. Der Fremde schien jemanden hinter Jareth entdeckt zu haben, den er feindselig anstarrte. „Schafft ihn endlich hinaus!" sagte eine atemlose Stimme. Laute Schritte waren zu hören, als vier Diener in die Halle stürmten. Der Mann riss sich von dem Diener los, der ihn festgehalten hatte.
    „Bringt ihn hinaus!" befahl Jareth. „Gerald, führe unsere Gäste in den Speisesalon." Gerald reagierte schnell und war bemüht, sich selbst - und zufälligerweise auch die anderen Anwesenden - aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Der Mann versetzte dem Diener einen heftigen Stoß und rannte schnell aus dem Haus. Die Diener, die offensichtlich der Anlass zu der übereilten Flucht gewesen waren, zögerten. „Sollen wir ihm folgen, Sir?" fragte einer von ihnen.
    Jareth schüttelte den Kopf. „Verschließt die Tür und

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