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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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„Während dieser Ausflüge werden sie sich wie kleine Damen benehmen. Wenn sie herumtoben wollen, sollte es an Orten stattfinden, an denen sie niemand zufällig beobachten könnte. Waren Sie mit den Kindern schon einmal in dem kleinen Garten hinter der Küche, der durch eine Mauer vor neugierigen Blicken geschützt ist?"
    Sie schwieg weiterhin, was ihn aber nur noch ermutigte. „Mir ist ebenfalls zu Ohren gekommen, dass das Benehmen der Mädchen beim Tee zu wünschen übrig lässt. Ich halte es für sinnvoll, wenn ich den Tee ab sofort mit ihnen einnehme. Auf diese Weise könnte ich an ihrer Erziehung in dieser Hinsicht mitwirken."
    Chloe riss die Augen auf. Bevor sie es verhindern konnte, lachte sie leise auf. Die Vorstellung, wie der Duke höchstpersönlich am Teetisch saß und die Manieren der Kinder überwachte, war zu komisch. Nun, sie musste zugeben, dass das Verhalten der Mädchen bei Tisch zwar für vornehme Gesellschaft nicht geeignet war. Für Kinder dieses Alters war es allerdings völlig normal.
    Der Duke schloss den Mund und starrte sie wütend an. Sein Gesichtsausdruck glich dem seiner Mutter, wenn sie Chloe tadelte.
    Sie gab vor, zu husten. Schließlich gelang es ihr, sich wieder unter Kontrolle zu bringen. „Ich bitte um Verzeihung, Euer Gnaden. Fahren Sie fort."
    Er schwieg für einen langen Moment, bevor er weitersprach. „Ich wünsche mehr Zeit mit meinen Nichten zu verbringen, und so wird es geschehen. Da ich persönlich ihre Erziehung überwachen werde, erwarte ich, bald erste Fortschritte zu sehen." Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände über der Brust.
    Chloe hatte genug von dieser Farce. „Aber was Sie vorschlagen, ist kein Kompromiss, Euer Gnaden. Es ist nur, was Sie bereits von Anfang an wollten."
    Er wirkte erstaunt, bewegte sich aber nicht. Schließlich lächelte er. Es war jedoch kein freundliches Lächeln.
    „Miss Pesserat", sagte er in einem Tonfall, als ob er mit einem ungehorsamen Kind sprach. „Ich werde dafür sorgen, dass meine Nichten entsprechend ihres Standes zu Damen erzogen werden, mit oder ohne Ihre Hilfe."
    Wollte er sie etwa bedrohen? „Monsieur, wollten Sie damit andeuten, dass Sie mich entlassen werden, falls ich Ihrem Plan nicht zustimme?"
    „Falls Sie annehmen, Ihre Stellung in diesem Haus sei für alle Zeiten gesichert, Miss Pesserat, muss ich Ihnen leider widersprechen. Sollte es nicht zu vermeiden sein, werde ich Sie entlassen, obwohl mich der Arzt ernsthaft davor gewarnt hat. Zweifellos sind Sie sich dieser Tatsache bewusst. Dennoch werde ich auch vor diesem Schritt nicht zögern, falls ich feststelle, dass ihre Anwesenheit den Kindern mehr schadet als nützt."
    Chloe starrte ihn fassungslos an und fragte sich, ob er womöglich nur bluffte. Ihre
    Anstellung als Gouvernante war ihr gleichgültig, ebenso das Leben in England. Am liebsten wäre sie auf der Stelle nach Hause zurückgekehrt. Aber die Mädchen ... Nein, sie konnte es nicht zulassen, dass Strathmere ihr den Umgang mit den Kindern verweigerte. Sie durfte das Vertrauen nicht enttäuschen, das ihre geliebte Cousine in sie gesetzt hatte. Bethany hatte sie als Gouvernante angestellt, um einen Ausgleich zwischen den gesellschaftlichen Zwängen, dem die Mädchen unterworfen waren, und den einfachen Freuden des Lebens zu schaffen.
    Bethany und Chloe waren seit ihrer Kindheit Freundinnen gewesen. Bethany hatte schon immer gesagt, dass ihre Cousine es verstand, das Leben in vollen Zügen auszukosten. Chloe war überrascht gewesen, als Bethany ihr einen Brief mit der inständigen Bitte schickte, die Stellung als Gouvernante anzunehmen. Schließlich hatte sie eingewilligt und war nach England gereist. In Strathmere angekommen, war ihr sofort bewusst geworden, was ihre Cousine befürchtet hatte. Bethany hatte nicht gewollt, dass ihre geliebten Töchter ausschließlich unter dem Einfluss der Dowager Duchess aufwuchsen. Sie sollten kein freudloses Leben führen, das nur von Etikette und gesellschaftlichen Zwängen bestimmt wurde.
    Chloe fasste wieder Mut und warf Jareth einen verächtlichen Blick zu. „Sie würden also den Kindern so kurz nach dem Tod ihrer Eltern einen erneuten Verlust zumuten, nur um Ihren Willen durchzusetzen? Ist es denn so wichtig für Sie, zu gewinnen?"
    Er war sichtlich überrascht, erholte sich aber schnell. „Ich werde alles in meiner Macht Stehende unternehmen, um meine Nichten zu beschützen und ihnen eine angemessene Erziehung zu

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