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Entscheidung im Palast des Prinzen

Entscheidung im Palast des Prinzen

Titel: Entscheidung im Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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wäre sie auch in Zukunft besser in einem Büro in Dallas aufgehoben, selbst wenn es nicht leicht werden würde, den Spagat zwischen Kindererziehung und Berufstätigkeit zu schaffen.
    In der eleganten Lobby ging Paige direkt zum Empfang. Eine Frau mit Headset sah auf, lächelte kurz und telefonierte dann weiter. Als sie das Telefonat beendet hatte, fragte sie Paige, was sie für sie tun könne.
    „Ich bin hier, um Prinz Woronow zu treffen.“
    „Ich fürchte, das ist unmöglich, gnädige Frau“, antwortete die routinierte Empfangssekretärin, und selbst ihr Stirnrunzeln wirkte freundlich. „Sein Terminplan ist heute bereits voll. Vielleicht möchten Sie ein Treffen mit ihm vereinbaren?“
    „Nein, das möchte ich nicht. Ich bin seine Frau, und ich will ihn jetzt sehen.“ Noch während Paige das sagte, begriff sie, wie lächerlich es wirken musste, einfach so zu behaupten, sie sei mit Alexej verheiratet.
    Die Empfangssekretärin lächelte dann auch ihr Profilächeln für anstrengende Besucher und wies dabei auf eine Reihe niedriger Sitzbänke vor einer Glaswand. „Bitte warten Sie da drüben.“
    Zuerst wollte Paige protestieren, ging dann aber doch zu den weißen Lederbänken und nahm so grazil, wie es mit Magendrücken und Rückenschmerzen möglich war, Platz. Allmählich wünschte sie, sie wäre in Sankt Petersburg geblieben. Dort hätte sie sich wenigstens hinlegen und warten können, bis ihr Unwohlsein vorüber war.
    Paige wusste nicht, wie lange sie so da gesessen hatte, als Alexej in die Lobby kam und mit großen Schritten und strengem Gesichtsausdruck auf sie zuging.
    „Bist du verrückt geworden?“
    „Vielleicht …“ Sie wollte ihn fragen, warum er gegangen war. Aber zum Aufstehen fehlte ihr die Kraft. Dabei war sie hergekommen, um stark zu sein und zu verlangen, dass sich Alexej nicht aus ihrem gemeinsamen Leben verabschiedete. Sie hatte ihm ihren Standpunkt klarmachen und um ihren Mann kämpfen wollen. Jetzt tat ihr alles weh, und sie wollte sich nur noch hinlegen und schlafen. Ob ich mir eine Sommergrippe eingefangen oder etwas Schlechtes gegessen habe?
    Alexej beugte sich zu ihr hinunter. „Komm, ich lasse dich in mein Apartment bringen. Wenn ich hier fertig bin, komme ich nach.“
    „Schön“, sagte Paige, obwohl sie ihm nicht glaubte. Nach der Arbeit würde er wahrscheinlich in sein Flugzeug steigen, um nach Sankt Petersburg zu fliegen und sie in Moskau zurückzulassen. Hauptsache, er kam von ihr weg.
    Selbst mit seiner Hilfe fiel es ihr schwer aufzustehen. Dabei spürte sie etwas Feuchtes an den Beinen.
    „Alexej …“
    „Meine Güte, Paige!“ Er wurde ganz blass, fast so weiß wie die Bank, auf der sie gesessen hatte.
    Paige folgte seinem Blick. Sie brauchte einen Moment, bis sie begriff, was das Rot auf dem Weiß der Couch bedeutete. Aber dann entrang sich ihrer Kehle ein spitzer Schrei.
    Es ist allein mein Fehler gewesen, dachte Alexej. Warum habe ich Paige nicht mitgenommen? Er hatte vorgehabt, an diesem Abend in den Palast zurückzukehren. Aber wenn er ehrlich war, hätte er einen Vorwand gesucht und gefunden, um es nicht zu tun. Warum?
    Weil ich ein Feigling bin und mich meinen Gefühlen und Ängsten nicht stellen will. Gefühlen davonlaufen konnte Alexej gut. Das tat er nun schon seit Jahren, einzig und allein angetrieben von Hass und Ehrgeiz. Das hatte sich jetzt gerächt.
    Und nicht nur an ihm, sondern auch an Paige und ihrem gemeinsamen Kind.
    Als er das Blut auf dem Sitz gesehen hatte, dachte er, er würde Paige verlieren. In diesem Moment hätte er alles dafür gegeben, dass sie lebte – jeden Rubel und jedes Erfolgserlebnis, einfach alles …
    Er hatte Glück. Ihr ging es gut, und dem Baby auch. Als ihm der Arzt die gute Neuigkeit mitteilte, zitterten Alexejs Knie vor Erleichterung so, dass er sich setzen musste. Die Blutung sei stabilisiert, und es habe keine Wehen gegeben. Der Arzt hatte noch gesagt, Paige könne nach Hause, müsste aber die kommenden vier Wochen strikte Bettruhe einhalten.
    Als er endlich zu Paige ins Zimmer durfte, saß sie angezogen auf dem Bett. Er hatte ihr neue Sachen ins Krankenhaus schicken lassen.
    „Du siehst blass aus, mein Liebling“, sagte er besorgt.
    „Es tut mir leid, Alexej.“ Ihre Augen waren rot geweint. „Ich habe unser Baby in Gefahr gebracht, das werde ich mir niemals verzeihen, und …“
    Ihr versagte die Stimme, und Alexej nahm sie in die Arme und drückte ihren Kopf sanft gegen seine Brust. Während er ihr tröstend

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