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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Lächeln, das sie so gut kannte, sondern ein bedächtiges und nachdenkliches. »Das Gleiche habe ich gedacht, als ich dich vorhin sah. Aber ich glaube, es trifft auf uns beide nicht zu.«
    »Nein.« Wie sehr wünschte sie sich, dass er ihre Hände losließe. »Was führt dich nach Los Angeles, Brian?«
    »Geschäfte, mein Schatz«, antwortete er wegwerfend und tastete mit den Blicken jeden Zentimeter ihres Gesichts ab. »Und natürlich die Möglichkeit, dich wiederzusehen.«
    »Natürlich.« Ihre Stimme klang kalt und höflich, und ihr Lächeln reichte nicht bis in ihre Augen.
    Ihr Sarkasmus überraschte ihn. Die Ramona, die er früher gekannt hatte, hatte nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes gekannt. Sie sah, dass er nachdenklich die Brauen in die Höhe zog. »Ich möchte dich aber sehen, Ramona«, sagte er mit unerwarteter und entwaffnender Aufrichtigkeit. »Sehr gern sogar. Können wir zusammen zu Abend essen?«
    Ihr Pulsschlag hatte sich beschleunigt, als sein Tonfall sich veränderte. Nur ein Reflex, sagte sie sich, nur eine alte Gewohnheit. »Es tut mir leid, Brian«, antwortete sie sehr gelassen. »Ich habe eine Verabredung.« Sie schaute an ihm vorbei zu Marc hinüber, der sich tief über seine Gitarre neigte und mit einem zweiten Musiker frei improvisierte. Ramona hätte am liebsten laut geflucht, so frustriert war sie.
    Brian folgte der Richtung, die ihr Blick nahm, und kniff kurz die Augen zusammen. »Dann eben morgen«, sagte er noch immer leichthin und ungezwungen. »Ich möchte mit dir reden.« Er lächelte ihr zu wie einem alten Freund. »Ich komme einfach bei dir vorbei.«
    »Brian«, begann Ramona und wollte ihm die Hände entziehen.
    »Julie ist doch noch bei dir, nicht wahr?« Brian hielt ihre Hände fest, als merke er ihren Widerstand nicht.
    »Ja, ich …«
    »Ich freue mich darauf, sie wiederzusehen. Erwarte mich gegen vier. Den Weg kenne ich ja.« Er lachte unbekümmert, streifte ihre Wange wieder flüchtig mit den Lippen, ließ ihre Hände los und ging davon.
    »Ja«, sagte sie leise vor sich hin, »den Weg kennst du.«
    Eine Stunde später fuhr Ramona durch das elektrisch betriebene Einfahrtstor, durch das man auf die Zufahrt zu ihrem Haus gelangte. Das Einzige, dem sie sich bisher bei Julie und ihrem Agenten erfolgreich widersetzt hatte, war ein Chauffeur. Ramona fuhr gern, es machte ihr Freude, den schnittigen ausländischen Wagen zu lenken und sich ab und zu dem Rausch der Geschwindigkeit hinzugeben. Sie behauptete, davon bekomme sie einen klaren Kopf.
    Diesmal scheint es allerdings nicht funktioniert zu haben, dachte sie, als sie vor dem Haus hielt. Zerstreut ließ sie ihre Handtasche auf dem Beifahrersitz liegen, sprang aus dem Wagen und lief die drei Stufen zur Haustür hinauf. Sie war abgesperrt, und Ramona lief ungeduldig zum Wagen zurück und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, denn Auto- und Hausschlüssel hingen am selben Ring.
    Die Haustür hinter sich zuknallend, ging Ramona direkt ins Musikzimmer. Sie warf sich auf das mit Seide bezogene viktorianische Sofa und starrte vor sich hin, ohne etwas zu sehen. Ein polierter Flügel beherrschte den Raum. Er wurde häufig und zu den merkwürdigsten Stunden gespielt. Tiffany-Lampen und Perserbrücken wollten nicht so recht zu dem Blumentopf mit dem Usambaraveilchen passen, das aus einem Supermarkt stammte.
    Ein alter zerschrammter Musikschrank war mit Noten vollgestopft, und Noten lagen auch auf dem Fußboden. Neben dem Einhorn aus Messing, das Ramona in einem Geschenkladen entdeckt hatte, stand ein unbezahlbares Fabergé-Döschen. An einer Wand hingen Auszeichnungen: Platin- und goldene Schallplatten, Plaketten und Statuen. An der anderen Wand hingen das gerahmte Notenblatt des ersten Liedes, das sie geschrieben hatte, und ein atemberaubend schöner Picasso. Das Sofa, auf dem sie saß, hatte eine kaputte Sprungfeder.
    Das ganze Zimmer war ein sonderbarer Mischmasch aus verschiedenen Stilen, aus Geschmack und Geschmacklosigkeit und für Ramona ganz typisch. Sie hatte Julie erlaubt, im ganzen Haus streng auf Stilreinheit zu achten, doch in diesem Zimmer hatte sie sich selbst verwirklicht. Sie brauchte es ebenso wie die Möglichkeit, ihren Wagen selbst zu fahren. Es half ihr, den Verstand nicht zu verlieren und nie zu vergessen, wer Ramona Williams war. Aber genauso wenig wie die Autofahrt konnte die Einrichtung heute ihre Nerven beruhigen.
    Sie setzte sich ans Klavier und drosch auf die Tasten ein, dass Mozart seine eigene Musik

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