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Entscheidung in Cornwall

Entscheidung in Cornwall

Titel: Entscheidung in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kostümen und seinem Notizbuch allein.
    Im Haus war es sehr still, als Ramona zurückkam. Der leichte Geruch nach Zitronenöl und Fichtennadeln sagte ihr, dass bis vor Kurzem die Reinmachefrau am Werk gewesen war. Wie gewohnt warf sie einen Blick ins Musikzimmer und stellte zufrieden fest, dass nichts verändert worden war. Sie liebte die »künstlerische Unordnung«, die dort herrschte.
    Ramona hatte das Haus gekauft, weil es so groß war und man praktisch von jedem Raum in den Garten gelangen konnte. Nichts erinnerte sie hier an die Räume, in denen sie aufgewachsen war und in denen man Angst bekommen konnte, so eng waren sie gewesen. Und es roch sauber. Nicht antiseptisch, das hätte sie abscheulich gefunden. Doch in der Luft hing weder kalter Zigarettenrauch noch der abstoßend süßliche Geruch von billigem Alkohol. Es war ihr Haus, genauso wie es ihr Leben war.
    Noch einmal umfasste ihr Blick das Zimmer, und sie freute sich, ohne einen besonderen Grund dafür zu haben. Ich bin glücklich, dachte sie, einfach glücklich, dass ich lebe.
    Sie nahm eine Rose aus einer Porzellanvase und begann zu singen, als sie durch die Diele ging.
    Beim Anblick von Julies schmalen, bloßen Füßen, die in der Bibliothek auf der Kante der Schreibtischplatte lagen, blieb Ramona stehen, zögerte aber hineinzugehen. Julie telefonierte, winkte Ramona jedoch rasch herein.
    »Tut mir leid, Mr Cummings, Miss Williams lehnt Werbeverträge strikt ab. Ja, ich bin überzeugt, dass es sich um ein erstklassiges Produkt handelt.« Julie blickte von ihren rot lackierten Fußnägeln auf und bemerkte Ramonas belustigtes Lächeln. Sie verdrehte die Augen, und Ramona ließ sich im Schneidersitz in einem riesigen Clubsessel nieder. Die Bibliothek mit der warmen Mahagonitäfelung und den antiken Möbeln war Julies Reich. Und es passt zu ihr, dachte Ramona, sich noch tiefer in den Sessel kuschelnd.
    »Selbstverständlich werde ich dafür sorgen, dass sie von Ihrem Angebot erfährt, aber ich muss Sie noch einmal darauf aufmerksam machen, dass Miss Williams hier feste Grundsätze hat.« Mit einem letzten gereizten Blick zur Decke legte Julie auf. »Wenn du nicht darauf bestündest, dass ich zu allen Leuten nett bin, die dich anrufen, hätte ich diesem Kerl ganz schön den Marsch geblasen«, fauchte sie.
    »Gibt es Probleme?«, fragte Ramona lächelnd und schnupperte an ihrer Rose.
    »Wenn du frech bist, ruf ich zurück und sage ihm, du wirst mit großem Entzücken für sein Heilschlammschaumbad werben«, drohte Julie und verschränkte die Hände am Hinterkopf.
    »Gnade!«, flehte Ramona und schüttelte die hochhackigen Schuhe von den Füßen. »Du siehst müde aus«, fügte sie hinzu, als sie sah, wie Julie sich streckte. »Hattest du viel zu tun?«
    »Lauter blödsinnige Nichtigkeiten, wie sie vor einer Tournee immer im letzten Moment noch auftauchen.« Mit einem Achselzucken ging sie über die Schwierigkeiten hinweg, mit denen sie zu tun gehabt hatte. »Ich habe dich noch gar nicht gefragt, wie die Plattenaufnahmen ausgefallen sind. Ihr seid fertig, nicht wahr?«
    »Ja.« Ramona holte tief Atem und drehte den Rosenstiel zwischen den Fingern. »Es ging großartig. Seit meiner ersten Aufnahme war ich nie wieder so zufrieden mit mir. Es war ein Glücksfall.«
    »Ein Glücksfall? Du hast hart daran gearbeitet.« Julie musste an die unzähligen Nächte denken, in denen Ramona Lieder und Arrangements geschrieben hatte und nicht vor Morgengrauen ins Bett gekommen war.
    »Manchmal kann ich’s einfach nicht glauben«, fuhr Ramona leise und sehr nachdenklich fort. »Ich höre mir einfach ein Playback an, und es ist alles da … die Streicher, die Bläser, die Rhythmusgruppe, der Hintergrundchor, und ich kann einfach nicht glauben, dass ich das bin. Ich habe unvorstellbares Glück gehabt.«
    »Du hast Talent«, korrigierte Julie.
    »Talent haben viele«, gab Ramona ihr zu bedenken. »Aber sie schaffen es nicht. Sie hocken immer noch in einer tristen Bar herum und warten. Und wenn sie kein Glück haben, kommen sie dort nie heraus.«
    »Es gibt auch noch Eigenschaften wie Energie, Beharrlichkeit und Mut.« Ramonas Mangel an Selbstsicherheit machte Julie wütend. Sie war fast von Anfang an mit ihr zusammen, und das waren immerhin sechs Jahre. Viele Kämpfe und Enttäuschungen hatte sie miterlebt, wusste um die Ängste, die Unsicherheit und harte Arbeit, die hinter dem äußeren Glanz steckten. Julie kannte Ramona Williams in- und auswendig.
    Das Läuten des

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