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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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meinen gut gemeinten Rat, Glinn Tarrik«, sagte Entek. »Glauben Sie niemals, Sie könnten gegenüber einem führenden Agenten des Obsidianischen Ordens Forderungen stellen.«
    »Diese Terroristin hat gerade einen meiner Männer getötet!«, schrie Tarrik.
    »Und allem Anschein nach ließ sie Sie ganz schön bluten«, entgegnete Entek, als die Techniker die Trage an ihrem Platz verankerten. »Das verrät mir genauso viel über die Gefangene wie über die Qualität der Mitarbeiter dieser Einrichtung. Aber wenn Sie großes Glück haben, enden Sie, wenn ich hier fertig bin,
nicht
in der Plasmaröhren-Putzkolonne. Gehen Sie mir aus den Augen, Glinn, und nehmen Sie Ihre Männer gleich mit. Von diesem Augenblick an ist diese Bajoranerin Eigentum des Obsidianischen Ordens.«
    Tarrik sah aus, als habe er eine Ohrfeige kassiert und wolle zurückschlagen. Doch er hieß seine Untergebenen, sich zurückzuziehen. »Wir sind noch nicht fertig miteinander«, schnaubte er unbeholfen und stürmte aus dem Raum.
    Entek seufzte. »Genau deswegen ging ich nicht zum Militär.«
    »Mir scheint, das hat Ihnen Spaß gemacht«, kommentierte Iliana das Geschehen.
    »Wusste ich’s doch. Sie
sind
eine gute Beobachterin.«
    Iliana drehte den Kopf zu Kira. Die Mediziner befestigten gerade Neurointerfaces an ihrer glatten Stirn und an weiteren Stellen des Schädels. Es war unheimlich, Kira aus nächster Nähe zu sehen. Dies war kein Holo und auch kein Spiegelbild, sondern die Wahrheit hinter Ataans Tod – und dem so vieler anderer. Dies war eine Stifterin des Chaos und eine Botin des Elends. Eine Agitatorin und Terroristin. Ein Monster.
    »Was
werden
Sie mit ihr anstellen?«, fragte Iliana.
    »Nach ihrem Tod?« Entek hob die Schultern. »Ihr Körper wird vermutlich in den Archiven des Ordens gelagert.«
    Iliana staunte, denn diese Antwort gab ihr keinerlei Befriedigung.
    Plötzlich, als hätte die Unterhaltung sie neugierig werden lassen, drehte Kira den Kopf. Doch der Blick der Bajoranerin blieb leer.
    Entek nahm ein Hypospray. »Ich muss Ihnen jetzt ein leichtes Sedativum verabreichen«, erklärte er Iliana. »Danach werden Sie sich müde fühlen, vielleicht sogar kurz einschlafen. Wehren Sie sich nicht dagegen. Das ist vollkommen normal.«
    »In Ordnung.«
    Er zögerte. »Iliana … Ich werde Sie vermissen.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Und jetzt hören Sie auf, Zeit zu schinden, Corbin.«
    Entek lächelte sie ein letztes Mal an und presste ihr das Hypo an den Hals. Ein Stich, ein Zischen, dann war es vorbei.
    Die Wirklichkeit taucht auf und verschwindet wieder. Iliana verliert nie das Bewusstsein, doch ihre Wahrnehmung ist ein einziges Chaos. Farben verschwimmen. Personen und Objekte verlieren ihre Formen. Geräusche verlangsamen zu trägen, unverständlichen Grunzern oder hallen schmerzhaft in ihrem Schädel wider. Momente der Klarheit kommen und gehen, und sie versucht, sie so lange wie möglich festzuhalten.
    Graue, sanfte Hände befestigen metallene Objekte an ihrer Stirn, ihren Schläfen und in ihrem Nacken. Sie hört Befehle, Maschinen werden eingeschaltet, und plötzlich rast ein wildfremdes Leben über die karge Ödnis ihres Bewusstseins hinweg.
    Dann stürzt sie in die Dunkelheit. Eine Weile lang treibt Kira durch die Schatten. Sie versucht, sich zu erinnern, wo sie ist, was mit ihr geschieht, aber es fällt ihr schwer, sich zu konzentrieren. Dann erinnert sie sich. Die Cardassianer haben sie in den Hügeln aufgegriffen und nach Elemspur verschleppt. Sie weiß noch, wie man sie aus dem Käfig gezerrt und ihr ein Hypo verabreicht hat.
Sie wollen mich verhören
, begreift sie. Aber sie darf ihnen nichts sagen. Sie
wird
nichts sagen! Eher stirbt sie. Sie wird sterben, aber die Zelle wird in Sicherheit sein. Das allein zählt.
Shakaar … Furel … Lupaza, Latha, Gantt, Chavin, Bre’yel Mobara Roku klin ornak vaas es tut mir so leid ich liebe euch alle o propheten VERGEBT MIR …
    Sie hört ein Geräusch, gedämpft wie durch Wasser. Sie folgt ihm wie einem Rettungsseil, hört weitere … und ganz langsam werden die Geräusche zu Stimmen. Sie kämpft darum, die Augen zu öffnen, und sieht Cardassianer. Soldaten, Mediziner, ein Zivilist. Einer der Soldaten hat ein Gesicht, das sie kennt. Was …
    »… machen Sie hier, Dukat«, will der Zivilist wissen.
    »Diese Operation ist zu Ende, Entek.«
    Gelächter. »Sie fängt gerade erst an. Und Sie befinden sich außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereichs. Dies ist eine Angelegenheit des

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