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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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Vorbild genommen und an einer Kiste mit Autoersatzteilen bedient hatte. Das Ding schepperte auf vier wackeligen Beinen daher und trug einen Schwanz aus aufgedröseltem Stahlkabel. Als Mason vor ihm stand, hielt es inne, betrachtete ihn, drehte um und taumelte in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Mehr Beweise brauchte er nicht. Sie sahen ihn und ließen ihn in Ruhe.
    Warum?
    Himmel. Lag das nicht auf der Hand?
    Er brüllte das zurückweichende Katzenviech an.
    »Du weißt, wer ich bin, nicht wahr? Du hast Anordnung, mich in Frieden zu lassen!«
    Heute Morgen war er bereit gewesen zu sterben. So sehr, dass er sich nach der Erfüllung seiner Aufgabe ohne zu zögern auf die Straße gelegt hätte, um sich von ihnen zerreißen zu lassen. Aber so würde es nicht laufen, das war ihm jetzt klar.
    Er hatte noch etwas zu erledigen und womöglich bereits zu viel Zeit vergeudet. Von überallher brandete immer neuer Lärm auf. Das Brüllen, Kreischen und Schnüffeln Tausender Müllmonster, keines von ihnen wie das andere. Und über diesem Gebrüll erklangen das Jaulen von Tieren, die ausgeweidet und Stück für Stück in brauchbare Einzelteile zerlegt wurden, sowie das ungläubige Schreien und Flehen von Menschen, die das gleiche Schicksal ereilte oder die verzweifelt versuchten, diesem zu entrinnen. Aus unterschiedlichen Richtungen ertönte das Heulen und Kreischen von Sirenen, obwohl nicht ein einziges Rettungsfahrzeug auszumachen war. Wenn er sich umblickte, sah er Rauch aufsteigen.
    Von irgendwo über ihm, aber immer noch außer Sichtweite, hörte er das entfernte Knattern eines die Morgenluft durchschneidenden Rotors.
    Trotz seines Gewichtsverlusts verspürte er keinerlei Schwäche. Sein ganzer Körper und seine Bewegungen waren von einer ungewohnten Leichtigkeit und Elastizität erfüllt. Wenn er es rechtzeitig schaffen wollte, musste er sich beeilen, also rannte er los, zwischen den langsameren Kreaturen hindurchlavierend und über die größeren von ihnen hinwegspringend. Noch war Zeit zur Buße.
     
    Das Haus Bluebell Way Nr. 11 wurde nicht weniger belagert als die Häuser in dessen unmittelbarer Nachbarschaft. Die Müllmonster – einige verkrüppelt, andere agiler – stolperten, taumelten und krochen durch den ruinierten Vorgarten. In ihrem Bestreben, ins Haus zu gelangen, kletterten und krabbelten sie übereinander her. Die Vordertür schien halbwegs sicher, sie war massiv, nicht aus Glas, aber die Fenster im Erdgeschoss würden, abhängig von der Zahl der Kreaturen und der Wucht ihres Ansturms, vermutlich nur noch Minuten halten.
    Er entschied, dass es vermutlich die beste Taktik wäre, das Haus von der Rückseite her zu betreten oder zumindest von dort aus zu versuchen, Kontakt aufzunehmen. Auf dem Pfad neben dem Haus befand sich ein fast zwei Meter hohes schmiedeeisernes Tor. Es trennte den Garten vom Vorgarten und schien intakt. Tatsächlich sah es so aus, als hätte noch keine der Kreaturen versucht, sich über diesen Weg Zugang zu verschaffen. Natürlich bestand immer die Möglichkeit, dass sie etwas wussten, was er nicht wusste. Er würde nicht damit anfangen, sie zu unterschätzen. Dass er ihre Intelligenz noch nicht ganz durchschaut hatte, hieß nicht, dass sie keine besaßen.
    Leise schlich er an dem Volvo in der Auffahrt vorbei, die Garagenwand entlang und den gepflasterten Pfad hinab. Er öffnete den Riegel des Tors, ging hindurch und verschloss es hinter sich. Wie er es gehofft hatte, war die Rückseite des Hauses noch unbehelligt. Er verharrte einen Augenblick, bis er sich sicher war, bevor er sich der Hintertür näherte und am Türgriff drehte. Sie war verschlossen, was er als gutes Zeichen interpretierte.
    »Mr. Smithfield? Mrs. Smithfield? Sind Sie da oben? Wenn mich irgendjemand hört, öffnen Sie das Fenster.«
    Er musste nur ein paar Sekunden warten. Drei Gesichter erschienen an einem der hinteren Fenster im ersten Stock: Vater, Mutter und Tochter – die unvollständige Familie. Aggie tat so, als kenne sie ihn nicht. Sie sah hager, übermäßig gealtert und verängstigt aus. Ihn überkam eine Welle der Scham, aber er blieb, wo er war. Im ersten Moment wirkten die Eltern, als schienen sie Hoffnung zu schöpfen, erleichtert, jemanden zu sehen, der ihnen zu Hilfe kam. Dann erkannten sie das Offensichtliche: Er war weder Polizist noch Soldat. Er war nicht einmal bewaffnet. Sie erblickten ein dürres Männchen in einem viel zu großen Anzug. Einen ausgemergelten Kerl mit deutlich mehr Haaren im

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