Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
Vom Netzwerk:
Gesicht, als es der aktuellen Mode entsprach, und mit derart vielen Schnittwunden übersät, als wäre er gerade vom Schauplatz eines Verkehrsunfalls geflüchtet. Oder einer Rauferei. Aber nichtsdestotrotz hatten sie offenbar auf seine Hilfe gehofft. Unter all den Feinden schien er – wenn auch sonst nichts – zumindest freundlich gesinnt zu sein.
    Das Fenster öffnete sich, und Mr. Smithfield lehnte sich heraus.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin hier, um Sie wegzubringen. Sie können sich zwar eine Weile hier verstecken, aber früher oder später werden die Kreaturen ins Haus eindringen. Wenn Sie sich in Sicherheit bringen wollen, kommen Sie mit mir.«
    Der Mann schien zu zweifeln.
    »Warum helfen Sie nicht jemand anderem? Wer sagt mir, dass Sie nicht hier sind, um uns auszurauben, oder Schlimmeres?«
    »Niemand, und beweisen kann ich es auch nicht. Aber was sollte schlimmer sein als das, was gerade passiert? Glauben Sie mir, ich will Ihnen helfen.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Mein Name ist Mason Brand. Ich … ich kannte Ihren Sohn.«
    Er war sich nicht sicher, ob er das hätte sagen sollen. Andererseits glaubte er nicht, dass sie mit ihm gekommen wären, wenn er es nicht getan hätte. Er würde noch früh genug erfahren, ob es das Risiko wert war.
    Die Frau stieß ihren Mann zur Seite und beugte sich aus dem Fenster.
    »Sagten Sie gerade, dass Sie Donald kannten? Woher?«
    »Bitte, Mrs. Smithfield, uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Wenn Sie überleben wollen, wenn Sie wollen, dass Ihre Tochter in Sicherheit ist, müssen Sie alle mit mir kommen, und zwar auf der Stelle. Sonst kann ich nicht garantieren, dass Sie den Sonnenaufgang erleben.«
     
    Kevin hätte sich nicht im Traum vorstellen können, dass er seinen Sportwagen einmal als Rammbock einsetzen würde, aber als sie durch die verwandelten Straßen von Shreve fuhren, begriff er schnell, dass ihm keine andere Wahl blieb. Die Kunst bestand darin, die Müllmonster aus dem Weg zu befördern, ohne dass sie unter die Räder gelangten. Er hatte bereits gesehen, was sie mit Reifen anstellen konnten. Aber die Straßen waren voll von den Dingern, und manchmal war es einfach unvermeidlich.
    Er hatte nie eine Rennstrecke mit dem Wagen befahren, obwohl er sich das immer wieder vorgenommen hatte. Jetzt fuhr er in den Straßen seiner Stadt das Äquivalent eines Hochgeschwindigkeits-Slalom-Parcours. Es gab noch andere Hindernisse, die es zu umgehen galt: Verwundete, liegengebliebene oder überschlagene Autos – einige davon lichterloh brennend – sowie allerlei von Lkw-Ladeflächen gerutschte Waren und Güter. Die Mannschaften der diversen Polizei- und Rettungsfahrzeuge, welche er unterwegs passierte, waren zu beschäftigt damit, ihre eigenen Hälse zu retten, um ihn am Rasen hindern zu können. Für sie war er nichts als ein weiterer Fahrer, der sich gerade aus schierer Panik ins Jenseits beförderte.
    Aber Kevin war ganz und gar nicht panisch.
    Er hatte sich ein Ziel gesetzt. Genau genommen waren es zwei Ziele. Beide wären erreicht, wenn es ihm gelänge, zurück zur Uni zu kommen. Dort, im obersten Stock des Hauptgebäudes, wäre Tamsin in Sicherheit, und er hätte seine Schuldigkeit ihr gegenüber getan. Dort würde er auch mit Jenny wiedervereint sein. Und das würden sie bleiben, tot oder lebendig. Das war alles, was für ihn noch zählte. Deshalb war er keineswegs panisch, sondern im Gegenteil hoch konzentriert und ganz auf sein Ziel fokussiert.
    Er riss das Steuer nach rechts, lenkte den Wagen schlingernd auf die leere Gegenfahrbahn und schnitt dabei eine der riesigsten Müllkreaturen, die er bisher gesehen hatte. Sie hatte nicht nur die Größe eines Motorrads, sondern schien auch Motorradteile integriert zu haben, und ihre Beine endeten in zwei Rädern, auf denen sie sich fortbewegte. Als er sie rammte, drückte die Wucht des Aufpralls die Beifahrertür des BMWs ein, und Tammy begann hysterisch zu schreien. Das Seitenfenster sprang, brach jedoch nicht. Er brachte den Wagen wieder unter Kontrolle und sah im Rückspiegel, dass die Kreatur bewegungslos auf der Seite lag. Unter ihr glitzerte eine Pfütze dunkler Flüssigkeit auf dem Asphalt.
    Für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt, sah er nicht einmal, mit was sie als Nächstes kollidierten. Er spürte, wie es unter die Räder kam und unter ihm am Chassis entlangschrammte.
    Tammy schrie erneut.
    »Was war das? Hast du das gesehen?«
    Mit der Hand über dem Mund versuchte Tammy, ihr Schluchzen zu

Weitere Kostenlose Bücher