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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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Wenn er überleben und Delilah beschützen wollte, musste er sich zusammenreißen und anfangen, die Vorgänge vor dem Haus als Realität anzuerkennen. Er brauchte einen Plan. In der Sicherheit ihrer Studentenbude fühlte sich immer noch alles so weit entfernt an, als lebe er in einer Blase. Fast. Die Schreie, die aus den Straßen und zunehmend auch aus den benachbarten Häusern heraufdrangen, waren real. Diese Kreaturen von der Mülldeponie waren real.
    Aber die Versuchung, sich einen Joint zu drehen, das Verlangen, auf diese Weise noch mehr Abstand zwischen sich und das Geschehen zu bringen, war geradezu übermächtig. Es schien ihm eine verführerisch einfache Lösung zu sein. Wenn sie sich ganz still verhielten und alles verriegelten und verrammelten, würden diese Viecher sie vielleicht so lange in Frieden lassen, bis die Regierung Truppen geschickt hätte.
    Delilah, die seine Gedanken zu lesen schien, zerrte ihn vom Fenster weg.
    »Wir müssen etwas finden, womit wir kämpfen können.«
    »Wir werden nicht da rausgehen, D.«
    »Nein, aber vielleicht werden sie hier reinkommen. Ich will vorbereitet sein.«
    So wenig er das auch akzeptieren wollte, war es zweifellos die Wahrheit. Er zog seine Converse All Stars an, schnürte sie eng, knotete sie fest zu und stopfte die Schnürsenkel in den Schaft. Wenn er rennen musste, dann schnell. Keine blöden Fehler. Delilah zog sich eines ihrer langen, weiten Samtkleider über. Ihre Stiefel hatten acht Zentimeter hohe Plateausohlen.
    »D? Baby. Bist du dir sicher, dass das die angemessene Kleidung ist?«
    »Wovon sprichst du?«
    »Wenn uns eine Meute von Cyborg-Schrottzombies über die Hauptstraße jagt, möchtest du doch sicher nicht über deinen Rocksaum stolpern, oder? Hast du keine Jeans?«
    »Jeans?«
    »Ähm … ja … oder vielleicht irgendeine andere Hose.«
    Einen Moment lang befürchtete Ray, sie würde die Beherrschung verlieren. Bisher hatte er ihren Kleidungsstil ausschließlich mit Komplimenten bedacht.
    »Ich habe eine Combathose. Aber die habe ich schwarz gefärbt.«
    »Die Farbe ist völlig egal, D. Hauptsache, du kannst darin rennen.«
    »War nur Spaß, Ray. Okay?«
    Sie lachte.
    »Sehr lustig. Was ist mit den Stiefeln? Hast du nichts … Flacheres?«
    »Sind Turnschuhe in Ordnung?«
    »Klar, perfekt.«
    »Die hab ich auch schwarz gefärbt.«
    »Delilah …«
    Sie war bereits dabei, in ihre Cargohose zu schlüpfen, die – wie angekündigt – schwarz und anthrazit gefleckt war. Er sah zu, wie sie sich anzog. Ihre Figur füllte die Hose an genau den richtigen Stellen. Als Oberteil wählte sie einen engen schwarzen Rollkragenpullover, unter dem sie einen ebenfalls schwarzen Sport-BH trug. Ihre Turnschuhe dagegen waren silbern.
    »Was jetzt?«, fragte sie.
    »Hast du einen Rucksack? Darf gerne schwarz sein.«
    »Da liegt einer unten im Kleiderschrank.«
    »Wir brauchen irgendwelche Waffen«, sagte Ray, »und Ersatzklamotten, falls wir unter freiem Himmel irgendwo festsitzen. Etwas Warmes, wasserfest, so’n Zeug.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »So was hab ich nicht.«
    Er warf einen Blick aus dem Fenster.
    »So wie es da draußen aussieht, dürfte es kein Problem sein, uns das, was wir brauchen, in irgendeinem Geschäft zu besorgen, ohne jemanden übermäßig zu verärgern.«
    »Die Straße rauf gibt es einen Laden für Outdoor-Equipment.«
    »Perfekt.«
    Ein lautes Bollern aus dem Erdgeschoss ließ beide erstarren.
    »Scheiße«, flüsterte Delilah, die Hand auf der Brust.
    Es bollerte erneut, diesmal lauter.
    »Das kommt von der Haustür«, sagte er.
    »Ja. Wer hätte gedacht, dass sie anklopfen, bevor sie versuchen, ins Haus zu kommen.« Er linste aus dem Fenster.
    »Ich kann nichts sehen.«
    Delilah biss sich auf die Unterlippe.
    »Es könnte jemand sein, der versucht, ihnen zu entkommen«, sagte sie.
    »Ich weiß«, erwiderte Ray. »Warte, ich versuch’s mal so.«
    Er öffnete das Apartmentfenster einen Spalt weit und steckte den Kopf hindurch. Das reichte aus.
    Kreidebleich zog er sich wieder zurück.
    »Weiß der Himmel, was das ist, aber ganz bestimmt kein Jemand . Wie stabil ist deine Haustür?«
    »Bisher gab es keinen Anlass, das zu prüfen.«
    »Gibt es noch einen anderen Weg nach draußen? Eine Feuertreppe oder so was?«
    »Nein. Bloß die Haustür.«
    Ray war fassungslos.
    »Habt ihr denn keinen Garten?«
    »Na ja, da gibt es so eine Art kleine Terrasse und einen Haufen Unkraut, aber da hält sich nie jemand auf.«
    »Da muss es einen Zugang

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