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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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weitere Müllkreaturen über die Hecken und Leitplanken, größere Exemplare, die sich bereits mehr und offensichtlich abwechslungsreichere Mahlzeiten gegönnt hatten. Mit ruckartigen Bewegungen stolperten und humpelten sie daher, wie an Land ausgesetzte Meerestiere. Aber sie waren schneller und stärker als diejenigen, denen sie bisher begegnet waren. Sie bewegten sich eindeutig sicherer. Und es waren genug von ihnen, um die Straße zu blockieren. Soweit Mason es erkennen konnte, drängten aus der Richtung, aus der sie kamen, sogar noch mehr heran. Mr. Smithfields Blick folgte dem von Mason.
    »Scheiße.«
    »Lassen Sie mich raus, Smithfield. Ich habe Sie und Ihre Familie bis hierher gebracht. Lassen Sie mich raus, und ich verspreche, dass ich Ihnen sagen werde, wo Donald ist.«
    »Richard, lass ihn raus, um Gottes willen. Diese Dinger sind überall. Sie kommen.«
    »Verdammt.«
    Die Knöpfe an den Türen gingen hoch, und Mason sprang aus dem Wagen, bevor der Mann es sich anders überlegen würde. Er schlug die Tür hinter sich zu, und das Fenster fuhr herunter. Die Wagen vor und hinter ihnen wurden bereits von den Kreaturen belagert. Sie hatten die Straße schon halb blockiert.
    »Wo ist unser Sohn, Sie Irrer?«
    Mason beugte sich vor und stellte sich einen Herzschlag lang ihren Blicken.
    »Ich habe ihn dem Fäkalithen gegeben, damit all das hier geschehen kann. Ich habe ihn für eine neue Welt geopfert, diese Welt, damit sie eine Chance hat.«
    Mrs. Smithfield schlug die Hände vors Gesicht. Aggies Mund war ein schwarzes Loch des Schocks. Mr. Smithfield, das war Mason klar, wog ab, ob ihm noch genug Zeit blieb, Mason totzuprügeln, bevor die Armee der Müllmonster die Fluchtroute des Volvos vollends blockiert hatte. Die Entscheidung lautete: nein.
    »Wir werden das hier durchstehen, und danach werde ich Sie mir holen, Mason Brand. Verlassen Sie sich darauf.«
    Das Fenster fuhr wieder hoch, während der Wagen davonschoss. Die letzten Lücken auf der Straße schlossen sich schnell. Als Mr. Smithfield auf die Gegenfahrbahn wechselte, um den Kreaturen auszuweichen, überfuhr er Extremitäten, Pseudopodien und kleinere Exemplare der Müllkreaturen, deren Leiber aufrissen und ihre stinkenden Innereien verspritzten. Aber der Wagen kam durch, und Mason lauschte dem leiser werdenden Geräusch seines Motors noch eine ganze Weile.
    Lange und traumverloren genug, um sich bei seiner Rückkehr in die Gegenwart von den Geschöpfen der Deponie, deren Geburtshelfer er gewesen war, umzingelt zu finden.

21
     
    Das Auto ließ sich zwar noch fahren, aber es zu steuern erforderte volle Konzentration. Ein winziger Lapsus, und die übersensible Lenkung des BMW würde den Wagen von der Straße schleudern. Der Reifen flatterte um die Felge, von der vereinzelte Funken aufstieben. Kevin war klar, dass sie sich durch die Reibung weiter aufheizte und die Funken schon bald wie bei einem Winkelschleifer fliegen würden. Sobald das geschah, liefen sie Gefahr, Feuer zu fangen und zu explodieren.
    »Nun mach schon, bloß noch ein Stückchen.«
    Er ließ das Fenster herunter und lehnte sich hinaus, um den Schaden zu begutachten. Der Wagen geriet ins Schleudern, aber er brachte ihn wieder auf Spur. Sie fuhren jetzt bloß noch 25 Kilometer in der Stunde. Der Reifen riss komplett ab und blieb hinter ihnen auf der Straße zurück. Ein verirrter Funke brannte sich in seine Wange.
    »Scheißdreck.«
    Er wischte ihn ab. Erneut kam der Wagen stark ins Schlingern.
    »Schon gut. Schon gut. Konzentrier dich.«
    Fünfzehn Kilometer in der Stunde. Im Rückspiegel sah er, dass hinter ihnen etwas die Straße heraufkam. Er konnte es nicht genau erkennen, da der Spiegel stark vibrierte.
    »Halt mal den Spiegel fest.«
    Sie reagierte nicht.
    »Tammy!«
    Sie griff nach dem Spiegel, und das Bild darin beruhigte sich. Er wünschte, er hätte es nicht gesehen.
    Hinter ihnen auf der Straße brandete eine ganze Flut der Müllkreaturen heran, die meisten mit schwarz glänzender Folienhaut. Es sah aus, als mache eine Art Mutantenarmee Jagd auf sie. Der Lärm, den das kaputte Vorderrad veranstaltete, wurde lauter.
    Zehn Stundenkilometer.
    Er stoppte den Wagen.
    »Steig aus.«
    Sie bewegte sich nicht.
    Er sprang aus dem Fahrersitz, rannte zur Beifahrerseite hinüber und riss ihre Tür auf.
    »Sie kommen. Zu Hunderten. Wenn du nicht sofort hier rauskommst und rennst, kriegen sie dich.«
    Teilnahmslos schaukelte sie vor sich hin, weigerte sich zu hören, was er sagte, weigerte

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