Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
Vom Netzwerk:
tief in ihrer Kehle herausgeschnitten, und er ertappte sich dabei, wie er sich fragte:
    Warum? Wofür zur Hölle brauchen sie das alles?
    Aber Tammy war ihnen längst nicht genug. Sie taumelten die Treppe hoch auf ihn zu. Statt sich zu bewegen, sah er ihnen apathisch bei ihrem grausigen Treiben zu. Was ergab es noch für einen Sinn, wegzulaufen und sich zu verstecken? Wäre es nicht viel einfacher, sich ihnen jetzt und hier auszuliefern?
    Hände packten ihn und zogen ihn rückwärts durch die Tür, bevor er seinen Gedankengang beenden konnte, bevor die Müllkreaturen ihn für ihn beenden konnten. Die Schlösser wurden verriegelt, und das Meer der Gesichter wich von den Türen zurück, jetzt, da er sicher unter ihnen weilte. Er klappte zusammen, fiel zu Boden, und seine Kraft verließ ihn.
    »Kev. Oh, Kev.« Jenny hielt seinen Kopf in ihren Händen, verbarg sein Gesicht in ihrem Schoß, als sie sich über ihn beugte. »Ich dachte, du würdest nicht mehr zurückkommen.«
    »Was ist da draußen passiert, Jen?«
    »Es tut mir so leid.«
    »Sag mir einfach, dass das alles nicht passiert ist.«
    Sie hielt ihn fest.
    »Das kann ich nicht, Kev. Es ist real. Alles.«
    »Aber … Tammy … ich meine, sie war doch hier bei mir. Sie war direkt hinter mir, und dann … Jesus, was habe ich getan?«
    »Du hast getan, was du konntest. Du hast dein Leben riskiert. Du hast uns riskiert, Kev. Da war nichts, was du noch hättest tun können.«
    »Ich habe es geschafft, Jen. Ich habe sie hierhergebracht. Den ganzen Weg bis hierher. Aber sie … sie hat es nicht einmal versucht. Es war, als hätte sie gar nicht gewollt.«
    »Vielleicht wollte sie es wirklich nicht. Denk nicht mehr daran, Schatz.«
    »Woran soll ich sonst denken?«
    »Daran, am Leben zu bleiben.«
    »Wofür? Was bleibt noch? Sie nehmen uns alles.«
    »Wir werden nicht aufgeben, Kevin. Wir nicht.«
     
    Ray erreichte Jimmy genau in dem Augenblick, in dem die Dachrinne nachgab.
    Der Junge riss die Hände in die Luft, als er nach hinten fiel, und Ray gelang es, eine davon zu ergreifen. Jimmy fing sich mit der anderen Hand ab, als er mit einem Fuß wieder auf der obersten Stufe der Mauer landete und mit dem anderen an der Seite abrutschte, und nahm – kaum, dass er die Balance gefunden hatte – das Steakmesser aus dem Mund, als ob dies sein Leben retten könnte.
    »Hör mir jetzt gut zu, Jimmy, und tu exakt, was ich dir sage. Ich werde dich hier raufziehen, aber du musst mir dabei helfen. Auf drei springst du und ziehst dich gleichzeitig mit deiner freien Hand hoch. Ich werde im gleichen Augenblick ziehen. Das kriegst du hin. Komm schon, sag was, Jimmy.«
    Der Junge nickte nur mit panisch aufgerissenen Augen. Er hörte das Kratzen und Schrammen der herannahenden Kreaturen direkt hinter sich.
    »Eins … zwei …«
    »Nein! Es hat mich erwischt. Es hat mein BEIN!«
    »Scheiße.«
    Ray ließ los und blickte über die Dachkante. Das erste der Monster umklammerte die Wade des Jungen. Seine Klaue bestand aus einer verrosteten Grillzange, daher konnte ihr Zugriff nicht übermäßig kräftig sein.
    »Halt dich am Dach fest, Jimmy.«
    Ray zog das Katana aus der Scheide und schlug zu. Mit einem einzigen sicheren Streich trennte er dem Ding den »Arm« ab. Es stieß einen jämmerlichen Schrei aus, stolperte zurück und riss das Monster hinter ihm mit von der Mauer. Die verbliebene Kreatur eilte vorwärts, bestrebt, den frei gewordenen Platz einzunehmen. Einigermaßen beeindruckt von seinen eigenen Skills, steckte Ray das Schwert zurück und reichte dem Jungen erneut seine Hand.
    »Okay, neuer Versuch, Jimmy. Und diesmal wird nicht gezögert. Eins, zwei, drei .«
    Jimmy wog so gut wie nichts, und er flog aufs Dach, als wäre er Peter Pan.
    »Schnell hoch zum Dachfirst. Aber vorsichtig , Jimmy.«
    Wieder zog Ray das Schwert und wartete darauf, dass das letzte der Monster die oberste Stufe erreichte. Die Arme ausgezogen wie Ziehharmonikas, versuchte es an den Dachziegeln Halt zu finden. Zwar trennte Ray sie mit einem gezielten Hieb ab, aber unter seinem Körper kamen zwei weitere Arme hervor. Diese waren kräftiger: menschliche Arme, der eine mit Stahlhaken als Finger, der andere in einem schartigen Spatenblatt endend. Der Anblick dieser Arme, die einmal die eines anderen Menschen gewesen waren, ließ Ray zaudern, und so gab er dem Ding Gelegenheit, sich mit seinen Haken hinaufzuschwingen. Es war schnell. Kaum befand es sich auf dem Dach, sprang es auf Ray zu. Der Verlust zweier Arme

Weitere Kostenlose Bücher