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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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sich, irgendetwas davon zu akzeptieren.
    »Tammy, um Gottes willen, ich werde dich hier lassen müssen, wenn du jetzt nicht auf der Stelle den Wagen verlässt und mit mir kommst.«
    Als sie sich immer noch nicht bewegte, griff er nach ihren Haaren und zog sie aus dem Sitz.
    »Siehst du das? Die sind verdammt schnell, oder? Du willst hier bleiben, also gut, ich verschwinde.«
    Er ließ sie los und lief auf das Haupttor des Campusgeländes zu. Als er sich umdrehte, hatte sie sich immer noch nicht von der Stelle gerührt. Er rannte zurück und nahm ihre Hand.
    »Tamsin, ich weiß, dass es aus ist mit uns, aber wir sind immer noch verheiratet. Ich möchte nicht sehen müssen, wie du hier draußen draufgehst. Und sie werden dich töten, das weißt du. Und dann werden sie dich fressen. Und dann wirst du einer von ihnen. Ist es das, was du willst? Selbstmord begehen?«
    Sie sah ihm in die Augen.
    »Es tut mir leid, Kevin. Ich habe alles kaputt gemacht. Nichts konnte mich jemals glücklich machen, nicht einmal du.«
    »Mach es wieder gut. Lauf, so schnell du kannst. Willst du das für mich tun?«
    Er zog sie am Arm, und sie kam ein paar Schritte weit mit.
    »Ich kann nicht. Ich habe unser Baby getötet.«
    Die Worte wirkten völlig fehl am Platz. Er verstand nicht.
    »Du hast was?«
    »Ich war schwanger. Es war unser Baby, Kevin. Ich habe es getötet. Ich bin zum Krankenhaus gefahren, und sie haben es aus mir herausgeschnitten, als wäre es Krebs. Ich könnte nie eine Mutter sein. Ich war mir immer selbst am wichtigsten.«
    Kevin verließ jegliche Kraft, als er begriff, was sie ihm da erzählte, und realisierte, dass es die Wahrheit war. Jetzt erinnerte er sich an all die Nächte, in denen sie schwitzend aufgewacht war, einen Schrei auf den Lippen, den sie erstickte, kaum dass sie bei Bewusstsein war. Es war so tief in der Nacht gewesen, dass er sich am Morgen danach niemals klar daran erinnern konnte, aber jetzt fiel es ihm wieder ein. Manchmal hatte Tammy während ihrer Alpträume etwas gemurmelt. Armes kleines Baby , hatte sie immer wieder gesagt. Das war es doch, was sie gesagt hatte, oder? Und einmal: Warum kannst du es nicht einfach sterben lassen?
    O Gott, nicht das. Nicht jetzt.
    Dies war nicht der richtige Augenblick für Vergangenheitsbewältigung. Wenn sie nicht sofort von hier verschwanden, gab es für sie beide keine Zukunft. Das alles – waren es bloß noch mehr von ihren Lügen? Er konnte es nicht sagen. Er würde warten müssen, bis sie in Sicherheit wären. Er musste sie überzeugen, mit ihm zu kommen.
    »Tamsin, hör mir zu. Was immer auch passiert ist, wir können später darüber reden. Alles, was im Augenblick zählt, ist, schleunigst zu verschwinden.«
    Sie stand immer noch da wie eine mit Medikamenten vollgepumpte Geisteskranke.
    »Tammy, bitte. Jetzt komm schon, du bist doch ein starkes Mädchen. Zeig mir noch einmal, dass du mir überlegen bist. Renn mit mir bis zum Hauptgebäude. Stell dir die Befriedigung vor, wenn du gewinnst. Dann können wir reden.«
    Sie grinste durch ihre verschmierte Wimperntusche und zuckte mit den Schultern. Hinter ihr näherte sich die Armee der Müllzombies sehr rasch. Einige der Kreaturen konnten inzwischen rennen, zwar nicht besonders gut, aber gut genug, um rasch an Boden zu gewinnen.
    Genau so plötzlich, wie sie zur Vernunft gekommen war, sprang sie nun auf und rannte davon, versuchte ihn übers Ohr zu hauen, wie sie es immer getan hatte. Er zögerte keine Sekunde, und nach kurzer Zeit waren sie gleich auf.
    Die Vorstellung, er könnte sie überholen, war ihr derart unerträglich, dass sie einen Sprint einlegte.
    Er nahm die Herausforderung an.
    Einige der Monster hinter ihnen setzten sich vom Pulk ab und rannten schneller als der Rest. Kevin, der einen Blick über die Schulter riskierte, sah sie: Es waren menschenähnliche Krüppel, aber befeuert von Hunger, Entschlossenheit und der Fähigkeit, Schmerz zu ignorieren, trampelten sie auf provisorischen, zusammengeschusterten Beinen hinter ihnen her.
    Und holten auf.
    Kevin konnte alle möglichen Geräusche hören, wenn ihre Gliedmaßen auf den Asphalt trafen: Knallen, Klatschen, Pochen, Rattern, Stampfen. Die schnellsten von ihnen waren jetzt nur noch zwanzig Meter entfernt. Er mobilisierte sämtliche Kräfte und zog an ihr vorbei, wohl wissend, dass sie alles geben würde, um ihn wieder einzuholen. Noch einmal sah er sich um. Sie war bloß fünf Schritte hinter ihm. Es waren noch gute zweihundert Meter bis zur

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