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Entspannt wie ein Buddha

Entspannt wie ein Buddha

Titel: Entspannt wie ein Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Hohensee
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eine ausführliche Anleitung, wie man sich mit dem Tod konfrontiert, indem man Verstorbene betrachtet. Damals war es in der Gegend, wo der Buddha lebte, üblich, Tote einfach auf sogenannte Leichenfelder zu werfen, wo sie dann langsam verwesten. Der Zerfall des Körpers konnte daher von allen, die dies wollten (aber wer wollte das schon?), studiert werden. Es ist davon auszugehen, dass Siddhartha selbst sich häufig dieser Übung unterzog, um sich gegenüber der Tatsache des Todes zu desensibilisieren. Wenn die Sterblichkeit als normaler Teil der menschlichen Existenz angesehen wird, anstatt den Gedanken daran zu vermeiden, verliert sie viel von ihrem Schrecken.
    Die Art und Weise, wie Siddhartha seine Ängste und Depressionen durch Selbsthilfe hinter sich gelassen hat, erweistihn als kenntnisreichen und erfahrenen Psychologen. Weiter als er ist die moderne westliche Psychologie heute auch nicht gekommen, eher im Gegenteil.
    Falls Sie nun auf die Idee kommen, dem Buddha nachzueifern, möchte ich Sie jedoch warnen und auf Ihre eigene Verantwortung hinweisen. Der Buddha war ein sehr umsichtiger, vorsichtiger Mensch, der seine Risiken genau kalkulierte. Er wäre mit Sicherheit nicht an wirklich gefährliche Orte gegangen oder hätte auch keine ansteckenden Krankheiten in Kauf genommen. Bedenken Sie stets, dass sein Ziel die Befreiung vom Leiden war und nicht dessen Verschlimmerung.
    Das Verhalten sollte weder einem selbst noch einem anderen schaden. Um diese Regel ging es dem Buddha.
    – Arbeit, die vom Leiden befreit
    Wie oft steht bei der Produktion von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen der reine Profit im Mittelpunkt! Vielen Menschen scheint es vollkommen egal zu sein, wie viel Betrug, Umweltzerstörung, Korruption und Leid dabei vorkommen. Ihre Maxime lautet: Der Zweck heiligt die Mittel.
    Auf diese Weise den Unterhalt zu verdienen und darüber hinaus möglichst viel Geld auf das eigene Konto zu bringen, ist der helle Wahnsinn. In der Sprache des Buddha ist es nichts als reine Gier und Verblendung.
    Die buddhistische Arbeits- und Wirtschaftsethik sieht vollkommen anders aus. Arbeit ist nicht zwangsläufig leidvoll und von Stress geprägt. Erst verkehrtes Denken und Handeln macht sie zu einer unangenehmen, schmerzhaftenErfahrung. Zeitdruck, Ausbeutung, Sklavenhalterei, Profitgier, Arbeitslosigkeit, Finanzkrisen, Armut, Inflation, Konsumsucht, schlechte Arbeitsbedingungen, Mobbing: Das alles sind keine zufälligen und unvermeidbaren Erscheinungen. Sie treten immer dann auf, wenn bestimmteirrationale Denk- und Verhaltensweisen sich in einer Gesellschaft durchsetzen und zur Gewohnheit werden. Sie sind jederzeit änderbar. Voraussetzung dafür ist jedoch ein anderes Bewusstsein. Generell kann man sagen, dass die Arbeitsverhältnisse die herrschende Wirtschaftsphilosophie stets präzise abbilden.
    Im Grunde genommen ist die buddhistische Arbeits- und Wirtschaftsmoral revolutionär, überhaupt nicht im Sinne eines gewalttätigen Umsturzes, jedoch in der radikalen Abkehr von vielen allgemein akzeptierten Annahmen, wie man seinen Lebensunterhalt zu verdienen habe.
    Nach der Lehre des Buddha ist es undenkbar, sich selbst, andere Menschen oder Tiere und Pflanzen vorsätzlich zu schädigen, nur um Geld zu machen. Der Zweck und die Mittel der Arbeit sollen dem Leben, der Gesundheit und dem Glück aller dienen, sonst ist jede Berufstätigkeit sinnlos.
    Dass der Buddha es ernst meinte mit dem, was er lehrte, zeigt sich übrigens auch daran, dass er selbst mehrere profitable und angesehene Karrieren ausschlug, um einen Beruf auszuüben, der ihm wirklich etwas bedeutete. Er hätte der Nachfolger seines Vaters und damit Regierungs- und Verwaltungschef sowie der oberste Richter seines Landes werden können. Außerdem hatte er zwei Angebote, die Meditationsschulenseiner Lehrer zu übernehmen. Siddhartha zog es jedoch vor, sein Glück und seine Zufriedenheit über diese Karrieren zu stellen. Alles, was er an materiellen Dingen besaß, waren zwei Gewänder, eines, das er trug, und ein weiteres zum Wechseln sowie eine Bettelschale für das Essen.
    Revolutionär war seine Lehre auch insofern, als er Angehörige der untersten Kaste in die Gemeinschaft seiner Mönche aufnahm. Über diese Grenze hatte sich zuvor noch niemand hinweggesetzt. Der Buddha erkannte jedoch Höherstellungen oder Herabsetzungen, die auf Geburt, Besitz und Tradition beruhen, nicht an. Die Hierarchie unter seinen Anhängern bestimmte sich allein nach dem

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