Entspannt wie ein Buddha
Hauptursachen des Leidens sind, dann sind jedenfalls Gelassenheit, Wohlwollen und Weisheit die besten Gegenmittel. Diese Tugenden beruhen alle auf bestimmten inneren Einstellungen, die man üben kann.
Der Buddha hat später in seinen Lehrreden beschrieben, wie er nach seiner Erleuchtung jahrelang systematisch jeden leidvollen, vernunftwidrigen Gedanken durch eine beruhigende oder beglückende, wirklichkeitsgemäße Überlegung ersetzt hat. Die Erleuchtung, das heißt die Einsicht in die Ursachen und die Überwindung des Leidens, ist relativ schnell möglich. Der Einsicht Taten folgen zu lassen, also beharrlich an seinen Einstellungen und seinem Verhalten zu arbeiten, ist dagegen wesentlich schwieriger und dauert entsprechend länger. Jeder kann ein Buddha werden, aber alles hat eben seinen Preis, auch die Buddhaschaft. (WennSie mögen, können Sie die Einzelheiten in meinem Buch ›Erleuchtung in sieben Tagen‹ nachlesen.)
Das Leiden vergeht dort, wo es entsteht: im menschlichen Geist. Das ist die grundlegende Erkenntnis des Buddha.
4. Die Wahrheit vom Weg, der zur Überwindung des Leidens führt
Um ein entspanntes und glückliches Leben zu führen, ist mehr nötig, als nur auf seine Gedanken zu achten. Darüber war sich der Buddha vollkommen im Klaren. Deshalb hat er weitere Punkte aufgeführt, die jedem helfen können, der sich Gelassenheit und Glück zum Ziel setzt. Der Weg zur Aufhebung des Leidens umfasst acht verschiedene Aspekte. Im nächsten Abschnitt wollen wir uns näher mit ihnen beschäftigen.
Der achtfache Weg
Der Buddha hat immer wieder acht Strategien besonders hervorgehoben. Jede von ihnen trägt dazu bei, sich von allen überflüssigen Spannungen in der eigenen Person und im Zusammenleben mit anderen zu befreien.
Die acht Punkte des Wegs haben keine bestimmte Rangfolge. Vielmehr stehen sie alle untereinander in Verbindung. Wendet man eine der Methoden an, erleichtert dies, auch die anderen zu praktizieren. Die Stationen des Weges liegen eher auf einem Kreis, was bedeutet, dass man im eigentlichen Sinne nie ein für alle Mal am Ziel ankommt, sondern ein Leben lang weiterüben muss. Sie berühren sich imMittelpunkt. Da es nur möglich ist, sie nacheinander darzustellen, verzichte ich auf eine Nummerierung.
Die ersten beiden Strategien beziehen sich auf das Denken:
– Erkenntnis, die vom Leiden befreit
Zunächst gilt es die Vier Edlen Wahrheiten zu verstehen und sich unentwegt bewusst zu machen. Es kommt darauf an, zu erkennen, wann es einem selbst oder anderen schlecht geht, was die Gründe dafür sind, welche Möglichkeiten bestehen, die entstandenen Probleme zu lösen, und was man konkret tun will. Wann immer Gier, Hass und Verblendung im Spiel sind, macht man sich dies bewusst und ergreift im Rahmen des Möglichen und Angemessenen geeignete Gegenmaßnahmen. Das Ziel dabei ist immer, das Leiden zu mildern oder zu beenden und es auf keinen Fall zu verschlimmern.
– Denken, das vom Leiden befreit
Nach Ansicht des Buddha ist das Denken der wichtigste Schlüssel für Gelassenheit und Glück. Entscheidend ist, worauf man die Aufmerksamkeit lenkt und wie man die Tatsachen bewertet. Je sachlicher man dies macht, desto weniger Aufregung entsteht. Insbesondere Gedanken und Vorstellungen, die Gleichmut, Freundlichkeit und Weisheit beinhalten, führen zu innerer und äußerer Harmonie.
Die nächsten drei Punkte gehen auf das Handeln und den Umgang mit anderen ein:
– Kommunikation, die vom Leiden befreit
Durch Lügen, Tratschen, Beleidigen, verbale und nonverbale Feindseligkeiten und Grobheiten entstehen kleine und große Spannungen zwischen Menschen. Wenn man herabsetzendmit anderen spricht, ruft dies schädliche Folgen hervor. Deshalb ist bei allen Äußerungen darauf zu achten, dass niemand angegriffen wird, nicht einmal mit Worten. Im Gegenteil: Alle Gespräche sollten in einem freundschaftlichen Geist geführt werden, selbst wenn es um Meinungsverschiedenheiten geht.
– Handeln, das vom Leiden befreit
Der Buddha hat nicht nur seine leidvollen, vernunftwidrigen Gedanken ersetzt. Er hat darüber hinaus sein Verhalten geändert, um beispielsweise seine Abneigung gegen Krankheit, Alter und Tod zu überwinden. In den überlieferten Berichten wird geschildert, dass er Kranke besucht hat, die von allen anderen gemieden wurden. Er hat sich nachts an scheinbar unheimliche Orte begeben, um sich von weiteren unbegründeten Ängsten zu befreien. Außerdem enthält seine wichtigste Lehrrede
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