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Entspannt wie ein Buddha

Entspannt wie ein Buddha

Titel: Entspannt wie ein Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Hohensee
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war sein Vater oberster Richter. Insofern überrascht es nicht, dass der Buddha später in der Lage war, eine Organisation aufzubauen, die bis heute existiert. Er fand bei Königen und Kaufleuten einflussreiche Unterstützer, also in Kreisen, die ihm von Kind auf vertraut waren, deren Sprache und Sitten er bestens kannte.
Bei zwei Meditationslehrern lernte er alles, was auf dem Gebiet möglich war. Das verhalf ihm zwar nicht zu der gesuchten Erleuchtung, bereitete diese aber vor. Der Buddha fand seinen Weg also nicht vollkommen allein.
Nur zuletzt war er auf sich selbst angewiesen. Er fand niemanden, bei dem er das lernen konnte, was er erfahren wollte, nämlich mehr als vorübergehende Entspannung. Siddhartha war also sowohl Schüler mehrerer Lehrer als auch Autodidakt.
Siddhartha hat zwei Extreme erlebt und aufgegeben. Sein Leben im Luxus als Königssohn empfand er alsunbefriedigend, weil es ihn nicht von seiner Todesangst erlösen konnte. Das Dasein als Asket zuzubringen, half ihm aber auch nicht weiter. Hunger und Schmutz steigern das Leiden noch, anstatt es aufzulösen. Daraus zog er den Schluss, dass Einseitigkeiten und Extreme ganz allgemein gemieden werden müssen.
Als Kind hatte Siddhartha Ruhe und Glück empfunden. Wenn er zum Beispiel im Schatten eines Baumes saß und an nichts dachte bzw. keinen unglücklich machenden Gedanken nachhing, war seine Welt in Ordnung. Viel mehr brauchte es nicht. Deshalb suchte sich Siddhartha eine vergleichbare Umgebung, um an diese einst gekannte Seelenruhe anzuknüpfen. Die Erinnerung gab ihm außerdem die Hoffnung zurück, dass Glück und Gelassenheit möglich sind.
Entscheidend war die Erkenntnis, dass der Geist sowohl der Ursprung des Leidens wie der Seelenruhe ist. Wir fühlen und handeln so, wie wir denken. Hass endet nicht durch Hass, sondern durch sein Gegenteil: Liebe. Der Buddha erkannte, dass er sich seine Gedanken bewusst machen und ändern musste, um sich von ihrem schädlichen Einfluss zu befreien. Nur dadurch konnte er auf Dauer Glück und Gelassenheit erreichen. Seine innere Befindlichkeit war nicht mehr von äußeren Umständen abhängig.
Nach seinem Erwachen aus den unheilvollen Tagträumen, die ihm nur Ängste, Depressionen und Wut brachten, entschloss der Buddha sich, diese Erkenntnis anderen zu vermitteln. Anstatt sich zurückzuziehen undmit dem Gesicht zur Wand in einer dunklen Höhle im Himalaya zu sitzen, durchwanderte er mehrfach die Region, um allen, die aufgeschlossen waren für seine Lehre, beizubringen, wie man sich aus eigener Kraft für immer vom Stress befreien kann. Wenn man so will, kann man sagen, dass er zu einem neuen Beruf, zu seiner Berufung im allerbesten Sinne, gefunden hatte. Er war ein Lehrer geworden, der den Menschen seine befreiende Lebensphilosophie anbot.
Zugleich hatte er eine neue »Familie« gefunden. Im engeren Sinne bestand sie aus gleichgesinnten Menschen, die seine Lehre verstanden und praktizierten. Es waren die von ihm ausgebildeten Mönche, Wanderlehrer, Freunde, Lebensgefährten, Seelenverwandten oder wie immer man dies nennen will, mit denen er zusammenlebte. Es wäre falsch, den Buddha als Einzelgänger zu sehen. Über den engeren Kreis von unmittelbaren Begleitern hinaus betrachtete er die gesamte Menschheit, vielleicht sogar alle beseelten Wesen, als seine Familie.
Am Rande sei bemerkt, dass der Buddha durch seine langen Wanderungen ein hervorragendes Fitnessprogramm bis ins hohe Alter von 80   Jahren absolvierte. Das Gehen ist für Menschen wohl das schonendste und beste Herz-Kreislauf-Training, das es gibt. Für den Buddha war es eine hervorragende Ergänzung zu seinem Geistestraining. Meditatives Gehen gehört auch heute noch zu jeder Ausbildung in Achtsamkeit. Es trägt zur allgemeinen Entspannung und Beruhigung von Körper und Geist erheblich bei. 
    Wir finden also in der Biografie des Buddha viele Punkte,die für das Erreichen seines Ziels wesentlich waren. Sie sind für alle interessant, die wissen wollen, wie Siddhartha es geschafft hat, zum Buddha zu werden.

Vier Wahrheiten
    In den Vier Edlen Wahrheiten ist die Lehre des Buddha in kurzer Form zusammengefasst. Sie bilden daher den Kern aller traditionellen Überlieferungen. Ich werde sie hier so darstellen, wie es der Lebensgeschichte des Buddha entspricht.
    1.   Die Wahrheit vom Leiden
    Jeder Mensch leidet. Auf diese Tatsache weist der Buddha uns als Erstes hin. Solange man sich nicht bewusst macht, dass man leidet, ist keine Umkehr möglich. Deshalb

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