Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
der Insel abgedeckt«, sagte der Hellseher.
    »Oh?« Manolis blickte erst ihn, dann Trask an.
    »Wir haben uns an die Küstenstraße gehalten«, sagte Letzterer, »aber es gibt noch eine Verkehrsachse, die direkt durch die Berge – den höchstgelegenen Teil der Insel – führt. Die sehen wir uns auf dem Rückweg an. Das können wir genauso gut alle zusammen tun, im Konvoi.«
    »Wie du willst«, meinte Manolis.
    Mit einem Mal runzelte Trask erneut die Stirn und beugte sich zu dem Griechen hinüber. »Ist das etwa Ouzo, was ich da rieche?«
    »Äh, nur wegen der Schulter«, sagte Manolis. »Gegen die Schmerzen.« Doch dann, als er den Ausdruck in Trasks zusammengekniffenen Augen erkannte, fügte er seufzend hinzu: »Na ja, vielleicht nicht nur wegen der Schulter – aber es hat ziemlich geholfen, das kann ich dir sagen!« Und als dieser gewisse Ausdruck nicht schwinden wollte: »Na gut, wenn du darauf bestehst ...« Er winkte dem Kellner und bestellte einen Kaffee, schwarz natürlich ...
    Bis Manolis ihn ausgetrunken hatte, kehrte Liz vom Schwimmen zurück und kam den Strand herauf. Und als sie in der Taverne anlangte, war ihre glänzende, sonnengebräunte Haut bereits wieder trocken.

FÜNFZEHNTES KAPITEL
    SUCHEN – AUFSPÜREN – UND DANN WIMMELT ES VON IHNEN
    Nachdem Trask die Gruppen neu eingeteilt hatte, übernahm er das Steuer des Führungsfahrzeugs. Manolis saß, die Landkarte auf dem Schoß, auf dem Beifahrersitz, und Andreas räkelte sich auf dem Rücksitz. Hinter ihnen lenkte Goodly, während sie auf sich an die Hänge schmiegenden Straßen das dicht bewaldete Gebirge erklommen, den anderen Wagen. Lardis war nach vorn gerutscht, um für den Hellseher zu navigieren, doch seine Fähigkeiten im Kartenlesen wurden nicht gebraucht – Goodly fuhr einfach Trask hinterher. Liz hatte es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht, bei beiden Fahrzeugen waren alle Fenster ganz heruntergelassen.
    »Wenigstens sind wir jetzt aus der prallen Sonne heraus«, meinte Trask. Im Schatten der Pinien, die hier kerzengerade in den Himmel wuchsen, begann er, sich allmählich wohler zu fühlen. »Man kommt sich ja vor wie in einem richtigen Wald! Wenn diese furchtbare Hitze nicht wäre, könnten wir hier ebenso gut in Kanada oder Norwegen sein.«
    »Die Bewohner von Krassos sind vor allem stolz auf ihre bewaldeten Berge«, erklärte Manolis. »Und auf ihren Marmor natürlich. Einige der besten Marmorsorten der Welt werden hier abgebaut. Dies ist das Ypsaria-Massiv. Gut, jemandem, der so weit herumgekommen ist wie ihr, kommt es vielleicht nicht ganz so riesig vor – ich meine, es sind nicht die Rocky Mountains – aber für eine kleine griechische Insel ist es doch schon ziemlich beeindruckend, oder?«
    »Es ist grün, es ist schattig und ich kann endlich wieder durchatmen, ohne mir die Lunge zu verbrennen«, erwiderte Trask. »Also ist es gut genug für mich. Allerdings nicht ganz so gut zum Fahren. Abgesehen von den vielen Kurven – was an sich schon schlimm genug ist und einem die volle Aufmerksamkeit abverlangt – ist dieser Halbschatten ziemlich verwirrend. Man sieht beinahe so schlecht, als würde man in der Dämmerung fahren. Aber verglichen mit der Hitze und dem grellen Licht der Küstenstraßen ist es in der Tat eine Wohltat.« Mit einem Seitenblick auf den in seine Landkarte vertieften Griechen fuhr er fort: »Was ist so interessant an der Karte? Es gibt nur diese eine größere Straße, wenn man die Strecke so nennen will, also ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass wir uns verfahren.«
    Doch Manolis runzelte die Stirn. Sein Finger stach auf einen Punkt in der zurechtgefalteten Karte. »Hier ist eine äußerst interessante Stelle«, sagte er nachdenklich. »Ein Hotel, in der Nähe einer Vermessungssäule. In zwölfhundert Metern Höhe, damit dürfte es der zweithöchste Punkt auf Krassos sein. Von da oben können wir die ganze Insel von Küste zu Küste überblicken.«
    »Gut«, meinte Trask. »Legen wir dort eine kurze Pause ein.« Doch er sah, dass Manolis noch immer wie gebannt auf die Karte starrte. »Was guckst du da? Was hast du sonst noch?«
    »Es ist bloß … der Name«, sagte Manolis. »Der Ort heißt … er heißt ›Die Feste‹!«
    Trask fuhr unmerklich zusammen – doch bei näherer Überlegung zuckte er nur die Achseln. »Na ja, das passt ja wohl, wenn man von dort wirklich so einen tollen Ausblick hat, wie du sagst. Machen wir uns nichts vor, es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Malinari und Vavara

Weitere Kostenlose Bücher