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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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einfach herausposaunen, wo sie zu finden sind, oder?«
    Mit einem peinlich berührten Grinsen hob Manolis entschuldigend die Schultern. »Ja, natürlich! Was denn? So ein Ort … das wäre viel zu offensichtlich. Ich glaube, ich sehe schon Gespenster. Aber es war schon ein komisches Gefühl, so einen Namen auf der Karte zu entdecken. Oder vielleicht ist ›komisch‹ auch nicht das richtige Wort. Na ja, jedenfalls komme ich mir jetzt ziemlich blöd vor ...«
    »Ach, ich weiß nicht«, sagte Trask – denn Tatsache war, dass auch er ein ›komisches‹ Gefühl dabei gehabt hatte. »Sehen wir den Dingen doch ins Gesicht, diese Sache geht einem ganz schön an die Nerven. Das macht jeden von uns ein bisschen nervös, so lange bis wir einen handfesten Anhaltspunkt haben – und, war es das schon?«, wechselte er, um von der Verlegenheit seines Gegenübers abzulenken, das Thema. »Sonst noch irgendwelche Orte, die interessant sein könnten? Keine kleinen, versteckten, abseits der Straße liegenden Weiler?«
    »Es gibt noch zwei weitere interessante Orte«, erwiderte Manolis. »Na ja, jedenfalls kommen sie mir interessant vor.«
    »Oh?«
    »Lass mich erklären«, sagte Manolis. »Heute Morgen, auf der Fahrt nach Skala Rachoniou, hatte ich Gelegenheit, mit Liz über euren Job in Australien zu sprechen. Was sie mir erzählte, klang wie der Dritte Weltkrieg! Was denn? Flammenwerfer, Napalm und Kampfhubschrauber? Unglaublich! Und dabei seid ihr bloß gegen eine einzige dieser Kreaturen vorgegangen.«
    »Gute Beziehungen«, erklärte Trask. »Unser Zuständiger Minister konnte die australischen Behörden davon überzeugen, uns jede nur notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Diesmal allerdings ...«
    »Ich weiß«, nickte Manolis. »Ein anderes Land, andere Behörden und eine andere Situation. Trotzdem, verglichen mit dem, was ihr in Australien abgezogen habt, sind unsere Waffen geradezu lächerlich und überdies noch erbärmlich knapp.«
    »Das ist in erster Linie meine Schuld«, erwiderte Trask. »Wäre ich nicht so versessen darauf gewesen, hierherzugelangen … aber andererseits, was für einen Unterschied hätte es schon gemacht? Wir müssen mit diesen Ungeheuern fertig werden, ganz gleich welche Waffen uns zur Verfügung stehen.«
    »Genau«, sagte Manolis. »Aber wie Liz es mir schilderte, saß die Verseuchung in Australien so tief, dass ihr sie regelrecht ausbrennen und sprengen musstet. Nun gut – aber mit ein paar Harpunen und einer Handvoll Neun-Millimeter-Automatiks werden wir in dieser Hinsicht nicht allzu viel ausrichten!«
    »Ich weiß«, entgegnete Trask. »Und falls es wirklich hart auf hart kommt, könnte es mir immer noch blühen, dass ich meine Regierung bitten muss, deine Regierung davon zu unterrichten, was hier los ist, um ihre Unterstützung zu gewinnen. Aber das wird nicht geschehen, solange es bedeutet, eine weltweite Panik auszulösen! Ich bin jedoch autorisiert – wenn auch nur als letztes Mittel – Luftunterstützung von britischen Kriegsschiffen im Mittelmeer anzufordern. In diesem Fall dürfte es hinterher allerdings einen Riesenwirbel geben, um das Ganze herunterzuspielen. Die Erklärung würde ungefähr so lauten: ›Während einer britischen Militärübung im Mittelmeer kam es heute zu einer furchtbaren Katastrophe, als Flugzeuge des Flugzeugträgers ...‹ Und so weiter und so weiter.«
    »Okay«, sagte Manolis. »Und genau deshalb finde ich diese anderen Orte auf der Karte so interessant. Der eine ist ein Marmorsteinbruch auf der gegenüberliegenden Seite dieses Berges hier, der andere ein verlassener Flugplatz in den Ausläufern des Gebirges kurz vor Limari an der Ostküste.«
    »Ein Flugplatz?« Trask war überrascht. »Aber ich habe mir sagen lassen, dass Krassos gar keinen Flugplatz hat.«
    »Die Arbeiten daran begannen vor vier Jahren«, erklärte Manolis, »und wurden mit dem Scheitern des Euro, der Abwertung der Deutschen Mark und dem starken Rückgang des Tourismus eingestellt. Eine unabhängige deutsche Fluggesellschaft mit einer eigenen kleinen Hubschrauberflotte ging pleite, und da sie die Rechnungen bezahlte ...« Er verstummte.
    »Davon hatte ich noch gar nichts gehört«, sagte Trask.
    »Ich auch nicht«, entgegnete Manolis, »bis ich zum ersten Mal hierherkam. Aber wenn man sich mit den Einheimischen unterhält, dann erfährt man solche Dinge. Alles höchst interessant ...«
    »Ich verstehe immer noch nicht, was dich daran so interessiert«, sagte Trask. »Ich meine,

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