Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
verstummten sie.
    Und während jeder dieser Männer aus so grundverschiedenen Welten eine Zeit lang seinen eigenen persönlichen Erinnerungen nachhing – Erinnerungen, die zwar unterschiedlich sein mochten, aber auch gewisse Gemeinsamkeiten aufwiesen – entspannte Liz sich, so gut es ging, und dachte darüber nach, was sie alle hier überhaupt machten …
    Die drei Aufklärungs- beziehungsweise Kundschafter-Teams bestanden aus Lardis, Manolis und Liz in ihrem Geländewagen; Stavros und Chung in einem weiteren sowie Trask, Goodly und Andreas in einem dritten Allrad-Fahrzeug.
    In dieser ersten Phase der Operation ging es lediglich darum, sich einen Überblick über die Insel zu verschaffen und, wenn möglich, den Standort der Plage zu bestimmen. In anderen Worten: Vavara und Malinari ausfindig zu machen, und zwar am helllichten Tag, wenn die Großen Vampire ihre Aktivitäten auf ein Minimum beschränkten und wahrscheinlich nicht merken würden, dass man sie entdeckt hatte.
    Manolis fuhr mit seinem Trupp nach Westen, zurück in Richtung Stadt. Sie wollten auf der Umgehungsstraße an Krassos vorüberfahren, dann auf der Küstenstraße nach Norden schwenken und anschließend ostwärts an der »Rückseite« der Insel entlang, um sich schließlich in einem Ort namens Skala Rachoniou mit Ben Trasks Gruppe zu treffen. Bis dahin waren es auf den Küstenstraßen keine fünfzig Kilometer, mit den Abstechern über Nebenstraßen und Feldwege ins Landesinnere zu den diversen Dörfern in den Bergen und im Vorgebirge allerdings noch einmal doppelt so weit.
    Unterwegs wollten sie unter dem Vorwand, Touristen zu sein, bis auf die Stadt Krassos selbst jedes Dorf, jeden Weiler und jede archäologische Grabungsstätte aufsuchen, von denen es nicht allzu viele gab, um einzuschätzen, ob der Ort als Feste oder Vampirunterschlupf geeignet sei. Kurz, ihre Aufgabe bestand in einem Aufklärungseinsatz, der sich über halb Krassos erstreckte, während Trask mit seinem Team die östliche Hälfte der Insel abdeckte. Überdies hatte Manolis vor, da seine Männer es nicht geschafft hatten, in Skala Astris eine Harpune aufzutreiben, in den diversen Fischerdörfern entlang ihrer Route einen Stopp einzulegen, bis er gefunden hatte, wonach er suchte.
    Was nun Stavros und Chung betraf, die beiden blieben »vor Ort«, in der ländlichen Region um Skala Astris, weil es am wahrscheinlichsten schien, hier auf etwas zu stoßen. Die nicht identifizierte Frau mit dem Egel war keine zehn, zwölf Kilometer entfernt angespült worden. Der alte Zigeuner Vladi Ferengi hatte hier mit seinen Leuten gelagert; ganz in der Nähe war Manolis von der Straße abgedrängt worden; außerdem waren Vavara und Lord Nephran Malinari wirklich und wahrhaftig hier gesichtet worden, und zwar in der Nacht, in der jener Möchtegern-Hell’s Angel seinen verhängnisvollen Fehler beging. Überdies, und am logischsten von allem, war David Chung der Chef-Lokalisierer des E-Dezernats. Falls die Vampire sich in seiner Nähe befanden, wäre er in der Lage, sie aufzuspüren ...
    Da die Dinge nun einmal so lagen, vermutete Liz, dass man sie und Lardis aus einem ganz ähnlichen oder vielmehr entgegengesetzten Grund für nichts und wieder nichts nach Westen, weg von Skala Astris, geschickt hatte: Dies war schlicht und einfach Trasks Art, sie beide aus der Schusslinie zu halten.
    Und sollten sie zufällig doch in Schwierigkeiten geraten, dann wäre immer noch der überaus tüchtige Manolis Papastamos zur Stelle, um sie herauszuhauen. Was nun Manolis anging: Er schien wieder hundertprozentig auf der Höhe zu sein. Er fuhr selbstsicher – zu selbstsicher für solche Straßen, dachte Liz – und falls er Schmerzen hatte, ließ er sich nichts davon anmerken. Andererseits hatte er sich in der Tat Verletzungen zugezogen und es war gut möglich, dass Trask Manolis ebenfalls schonte, und sei es auch nur, indem er zusah, dass er ihn von allem fernhielt.
    Also glaubte Liz, sie könne es sich leisten, ein bisschen zu entspannen. Und möglicherweise weil sie ihre telepathischen Fähigkeiten so sehr im Zaum gehalten hatte, beschloss sie, dass nun ein guter Zeitpunkt sei, sich wieder darin zu üben. Die Sonne stand am Himmel, die Temperatur war bereits wieder im Steigen begriffen. Wahrscheinlich waren die Wamphyri bereits zu Bett gegangen oder schlichen in der Düsternis ihrer bislang unentdeckten Feste umher; demnach hatte sie im Moment eigentlich nichts von ihnen zu fürchten – dachte sie.
    Nun, da sie

Weitere Kostenlose Bücher