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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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wurde das Einlassband für uns geöffnet.
    Ich folgte der Truppe die Treppe hinab, der lauten Musik entgegen und fand mich am Ende in einem riesigen Kellerraum wieder, der von einer großen Tanzfläche beherrscht wurde, auf der sich eine Menge zuckender Körper zu den ekstatischen Klängen der Elektromusik bewegten. Angestrahlt von einer Vielzahl irisierend bunter Lichter, die das ganze bizarr aussehen ließen. Ringsum waren auf einer Empore kleine Sitzgruppen angeordnet, in denen sich schick gekleidete, schöne Menschen auf den Polstern räkelten und träge der tanzenden Menge zusahen.
    Das musste einer dieser exklusiven Clubs sei n, in denen sich die Pariser Crème de la Crème herumtrieb. Also wohl auch eher weniger ein Ort, wo sich gleichaltrige Studenten aufhielten. Ich seufzte auf. Wäre ich lieber doch zu Hause geblieben. Eine vermurkste Woche blieb eben eine vermurkste Woche.
    Ich merkte, dass ich meine Schwester und ihre Clique verloren hatte und sah mich suchend nach ihnen um. Es war ziemlich voll hier und ich hatte das unangenehme Gefühl, dass mich alle anstarrten, weil ich so offensichtlich nicht dazu passte. Doch wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein, denn es nahm nicht wirklich irgendjemand Notiz von mir, als ich mich durch die Menge schlängelte.
    Ich glaubte, einen aus der Clique meiner Schwester gesehen zu haben. In solchen Fällen war meine überdurchschnittliche Körpergröße wenigstens mal zu etwas gut.
    Ich entdeckte die ganze Clique in einer der noblen Sitzecken oberhalb der Tanzfläche. Da keiner von mir Notiz nahm, ging ich langsam darauf zu und überlegte mir, zu wem ich mich gesellen sollte.
    Julien und Se bastien hatten sich zu zwei Frauen gesetzt, die ebenfalls topp gestylt lässig auf einem der Sofas saßen und eine gelangweilte Miene zur Schau trugen. Sie nippten an Sektgläsern und ich stellte fest, dass auf dem Tischchen vor ihnen eine Flasche Champagner in einem Kühler stand. Wie dekadent!
    Mein Blick suchte meine Schwester und ich entdeckte sie, wie sie eben mit einem besonders aufreizenden Lächeln einen Mann begrüßte, der mir den Rücken zugewandt hatte. Er war groß, trug einen gutsitzenden dunkelgrauen Anzug und die Art, wie er lässig und doch sehr aufrecht dastand, wirkte irgendwie kraftvoll. Obwohl ich ihn nur von hinten sah und demzufolge nur seine breiten Schultern und sein dichtes, kurzes, hellbraunes Haar wahrnehmen konnte, schien er aus der Menge herauszustechen.
    Ich b lieb unschlüssig stehen und beobachtete, wie meine Schwester ihn hemmungslos anflirtete und ich fragte mich, ob er ihr Freund war. Ich wusste nicht, ob meine Schwester einen Mann in ihrem Leben hatte. Wir sprachen nicht über solche Dinge. Neugierig wartete ich darauf, dass sie mich bemerkte und dem Kerl vorstellte.
    Wie auf Kommando drehte dieser sich plötzlich um und sah mir direkt in die Augen, als hätte er gewusst, dass ich hinter ihm stand und ihn beobachtete. Verdutzt zuckte ich leicht zurück, weil sein direkter, intensiver Blick mich irritierte.
    Ich sah in das wohl zweifelsohne schönste, ebenmäßigste Gesicht, das ich jemals bei einem Mann gesehen hatte. Es hatte geometrisch perfekte, männlich, markante Züge, Wangen, die wie gemeißelt wirkten, eine Haut, die ebenmäßiger nicht scheinen konnte und Augen, die einen geradezu hypnotisierten. Sie waren seltsam hellblau, wirkten sehr kühl und musterten mich m it einem nicht zu deutenden Ausdruck und schienen mich doch gleichzeitig zu durchleuchten. Mir war augenblicklich unwohl.
    Ich bemerkte, wie meine Schwester vertraulich eine Hand auf seinen Arm legte. „David, darf ich dir meine kleine Schwester Josephine vorstellen? Sie ist neu in der Stadt und wohnt eine Weile bei mir.“ Mariannes Stimme klang sanft, fast schnurrend und sie bedachte mich mit einem liebevollen, schwesterlichen Blick, den ich noch nie an ihr gesehen hatte. Doch an der Art, wie sie sich an diesen David lehnte, schloss ich, dass sie das wohl vor allem darum tat, um sich bei ihm einzuschmeicheln. Warum auch immer das dabei helfen sollte.
    Ich hätte nun näher kommen und diesen David freundlich begrüßen sollen, doch er sah mir immer noch auf diese befremdliche offensive Weise direkt in die Augen und mich beschlich ein seltsames Gefühl, das ich nicht erklären konnte, das mich aber unweigerlich wie an meinen Platz festnagelte und mich daran hinderte, näher zu kommen.
    „Hallo, Josephine“, ertönte Davids weiche, melodische Stimme, die wie flüssiger Honig

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