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Enwor 1 - Der wandernde Wald

Enwor 1 - Der wandernde Wald

Titel: Enwor 1 - Der wandernde Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Waffengurt und warf ihn mit einer beiläufigen Bewegung von sich. »Ich brauche kein Schwert«, sagte er.
    Mergells Gesicht verzerrte sich vor Haß. »Wenn du es so willst«, flüsterte er mit bebender Stimme. »Aber verlange keine Gnade von mir, Skar. Du hast mich gefordert, nicht ich dich!« Er duckte sich, stieß einen krächzenden Schrei aus und kam mit weit ausgebreiteten Armen auf Skar zugestürmt.
    Skar wartete, bis er dicht vor ihm war, federte aus dem Stand hoch und setzte mit einem eleganten Salto über Mergell hinweg. Sein Ellbogen stieß zurück und landete mit grausamer Wucht in Mergells Rücken. Mergell schrie auf, krümmte sich und stürzte auf die Knie. Skar riß ihn mit einer brutalen Bewegung hoch, schlug ihm drei-, viermal hintereiander die flache Hand ins Gesicht und versetzte ihm einen Fauststoß vor die Brust, der ihn meterweit zurücktaumeln ließ. Sein Fuß kam hoch, beschrieb einen blitzschnellen Halbkreis und krachte gegen Mergells Brust. Mergell brüllte, diesmal nicht vor Zorn, sondern vor Schmerz. Er taumelte gegen die Wand, rang keuchend nach Atem und riß in einer instinktiven Bewegung die Arme hoch, als Skar mit einem gellenden Kampfschrei nachsetzte. Skars Faust durchbrach seine Dekkung und traf seine Schläfe. Mergells Kopf flog mit dumpfem Krachen gegen die Wand. Er stöhnte. Seine Augen wurden glasig. Skar packte ihn beim Kragen, riß ihn von der Wand zurück und versuchte ihm die Arme auf den Rücken zu drehen.
    Aber diesmal war Mergell schneller. Er bäumte sich auf, entschlüpfte Skar mit überraschender Gewandtheit und duckte sich unter einem nachgesetzten Fausthieb weg. Seine Faust zuckte hoch und traf Skar in den Magen. Skar stöhnte, taumelte einen halben Schritt zurück und fing einen zweiten wütenden Hieb mit dem Unterarm ab. Mergell knurrte wie ein verwundetes Tier, warf sich mit weit ausgebreiteten Armen auf ihn und trieb ihn allein durch die ungestüme Wucht seines Angriffes zurück. Seine Finger tasteten nach Skars Hand und suchten die Schlagader.
    »Idiot!« zischte Skar so leise, daß nur Mergell das Wort verstehen konnte. »Kämpf endlich richtig! Schlag zu!« Er sprenge Mergells Griff mit einer wütenden Bewegung, trat ihm die Beine unter dem Leib weg und warf sich auf ihn, als er zu Boden stürzte. Seine Handkante krachte gegen Mergells Hals und lähmte ihn für Sekunden. Er rollte herum, riß den schlaffen Körper vom Boden hoch und schmetterte ihn wuchtig vor die Wand. Mergell stöhnte gequält. Skar setzte blitzschnell nach und fing ihn auf, ehe er erneut zu Boden stürzen konnte. Er preßte ihn gegen die Wand, griff mit einer Hand nach seinem Hals und versuchte ihn mit der anderen zu stützen, ohne daß einer der anderen es bemerkte.
    »Wehr dich endlich!« flüsterte er gehetzt. »Ich kann dieses Theater nicht ewig spielen, ohne daß sie es merken!«
    Ein Ausdruck unendlicher Verblüffung trat in Mergells Augen. Seine Hände kamen in einer schwächlichen Abwehr hoch und tasteten ziellos über Skars Gesicht. Skar knurrte wütend, wich zurück und hackte mit der Handkante nach Mergells Hals. Mergell wehrte den Hieb kraftlos ab und tauchte zur Seite weg. Er wankte und schien kaum mehr kräftig genug, sich auf den Füßen zu halten. Skar setzte ihm nach, packte ihn und warf ihn noch einmal vor die Wand. Mergell schrie auf, brach in die Knie und ließ sich vornüberfallen. Seine Arme schlangen sich um Skars Fußgelenke und rissen ihn aus dem Gleichgewicht. Skar keuchte überrascht, kämpfte einen Herzschlag lang mit wild rudernden Armen um seine Balance und fiel schwer auf den Rücken. Sekundenlang blieb er benommen liegen, dann rollte er sich zur Seite, stemmte sich auf Hände und Knie hoch und stand schwankend auf.
    Mergell kam im gleichen Augenblick auf die Füße wie er. Er keuchte. Aus seiner Nase lief Blut über Gesicht und Kinn, und auf seiner Stirn prangte eine dunkel unterlaufene Beule. Er täuschte mit der Faust an, ließ sich dann zur Seite kippen und trat Skar wuchtig in den Leib. Skar schrie auf und wankte zurück. Zwei, drei Fausthiebe trafen ihn an Brust und Kopf, dann versetzte Mergell ihm einen wütenden Stoß und sprang mit einem verzweifelten Satz nach seiner Waffe. Er kam mit einer Rolle wieder auf die Füße, schwang seinen Säbel und drang mit einem gellenden Schrei auf seinen vermeintlich wehrlosen Gegner ein.
    Skar sprang zurück, als Mergells Säbel niedersauste. Die Klinge schnitt mit häßlichem Geräusch dicht vor seinem Gesicht durch

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